Autofahrer fürchten sie meist, doch sie sollen der Verkehrssicherheit dienen: Schwerpunktkontrollen zu Geschwindigkeitsverstößen – im Volksmund „Blitzermarathon“ genannt. Sie gibt es seit einigen Jahren, der erste Termin für 2023 steht jetzt an.

Worum geht es beim Blitzermarathon 2023?

Die Polizei geht in dieser Woche in mehreren Bundesländern verstärkt gegen Raser auf den Straßen vor. An diesem Montag startet die europaweite Verkehrsaktion „Speedmarathon“, wie das europäische Verkehrspolizei-Netzwerk „Roadpol“ mitteilte. Fahrer müssen sich deshalb auf vermehrte Kontrollen einstellen. Der Hintergrund ist die Gefahr, die von Tempoüberschreitungen ausgeht. Laut Polizei sind sie bei rund einem Viertel aller Unfälle die Ursache, kein anderer Grund ist häufiger.

Wann sind die Kontrollen?

In Baden-Württemberg, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen will die Polizei über mehrere Tage verstärkt Temposünder aus dem Verkehr ziehen. Andere Bundesländer wie Bayern und Hessen haben lediglich für Freitag einen „Blitzermarathon“ angekündigt. Auch in Baden-Württemberg wird dieser Tag der Schwerpunkt sein.

Wo sind die Kontrollen beim Blitzmarathon 2023 in BaWü?

Vor allem vor Schulen, Kitas, Altenheimen und an Unfallschwerpunkten soll geblitzt werden. Anders als etwa in Bayern werden genaue Orte in Baden-Württemberg nicht bekannt gegeben. Für das Polizeipräsidium Konstanz erklärt Sprecher Jörg-Dieter Kluge, dass die Kontrollstellen von den Verkehrspolizeiinspektionen „in eigener Zuständigkeit und lageorientiert“ festgelegt würden. Genau Orte könne man deswegen nicht angeben.

Welche Strafen drohen, wenn man geblitzt wurde?

Innerorts werden mindestens 30 Euro, bei Überschreitungen bis 10 Stundenkilometern. Bei 11 bis 15 km/h sind es 50 Euro, bei 16 bis 20 km/h 70 Euro. Bei 21 bis 25 km/h sind es 115 Euro und ein Punkt. Bei 26 bis 30 km/h 180 Euro, ein Punkt und ein Monat Fahrverbot, wenn man zweimal innerhalb eines Jahres erwischt wird.

Die weiteren Werte: 31 bis 40 km/h, 260 Euro/zwei Punkte/ein Monat Fahrverbot. 41 bis 50 km/h, 400 Euro/zwei Punkte/ein Monat. 51 bis 60 km/h, 560 Euro/zwei Punkte/zwei Monate. 61 bis 70 km/h, 700 Euro/zwei Punkte/drei Monate. Über 70 km/h sind es 800 Euro/zwei Punkte/drei Monate.

Außerorts werden einer Überschreitung bis 10 km/h 20 Euro fällig. Bei einer Überschreitung von 11-15 km/h beträgt die Strafe 40 Euro, von 16 bis 20 km/h sind es 60 Euro und bei 21 bis 25 km/h werden 100 Euro sowie ein Punkt in Flensburg fällig.

Ab einer Überschreitung von 26 km/h wird ein Fahrverbot von einem Monat verhängt, wenn man innerhalb eines Jahres zweimal geblitzt wird. Die Strafen bei einer Überschreitung von 31 bis 40 km/h betragen 200 Euro und ein Monat Fahrverbot bei zweimaliger Wiederholung innerhalb eines Jahres. Bei einer Überschreitung von 41 bis 50 km/h sind 320 Euro und zwei Punkte sowie ein einmonatiges Fahrverbot die Folge.

Überschreitet man die Geschwindigkeitsbegrenzung um 51 bis 60 km/h, muss man mit 480 Euro, zwei Punkten und einem zweimonatigen Fahrverbot rechnen. Bei einer Überschreitung von 61 bis 70 km/h sind 600 Euro, zwei Punkte und ein dreimonatiges Fahrverbot die Strafe. Bei einer Überschreitung von über 70 km/h werden 700 Euro, zwei Punkte und ein dreimonatiges Fahrverbot fällig.

Welche Rekorde gab es bisher beim Blitzermarathon?

Laut Roadpol waren unter den heftigsten Beispielen in Deutschland Fälle, in denen ein Fahrer mit 90 km/h in einem innerstädtischen Bereich mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h gestoppt wurde. Ein anderer Verkehrssünder wurde mit 189 km/h in einem Abschnitt mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h erwischt. Der Rekordhalter in Deutschland war ein Fahrer, der mit 190 km/h auf einer Landstraße in Bayern mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h unterwegs war.