Groß war die Euphorie. 2006 ging die kleine Universität in Konstanz, Deutschlands letztem Zipfele, als strahlende Siegerin aus dem ersten Exzellenz-Wettbewerb hervor, gewann sie an internationaler Sichtbarkeit und Geld wie nie zuvor.
Plötzlich war das Wort von Klein-Harvard am Bodensee wieder da, eine Phrase aus den reformbegeisterten Gründertagen der 1960er-Jahre. Nun ist noch ein letztes Exzellenz-Cluster übrig geblieben.
Sie wird ein Leuchtturm bleiben
Der warme Geldregen weicht einer Tröpfchenbewässerung. Das ist besser als nichts. Aber die Zeiten eines strahlenden Zukunftskonzepts, auf das die Welt der Wissenschaft schaute, sind vorbei. Von Elite redet keiner mehr.
Die fehlenden Millionen zu verkraften, ist für eine kleine Uni schwer, das macht die Landung umso härter. Zugleich muss sich die Hochschule ein Stück weit neu erfinden. Das wird ihr gelingen, und trotz des Rückschlags für den Bildungsstandort Bodensee wird sie ein Leuchtturm bleiben – allerdings mit sehr viel weniger Strahlkraft.