Das einzige Stahlwerk im Südwesten am Kehler Rheinhafen wird nach Einschätzung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben. «Diese Art von Stahlwerk halte ich für absolut beständig», sagte der Grünen-Politiker in Kehl mit Blick auf die Badischen Stahlwerke (BSW). Es sei ein Modell für die industrielle Kreislaufwirtschaft, da für die Produktion Stahlschrott verwendet werde.
Die BSW sind aus eigener Sicht bundesweit eines der größten Elektrostahlwerke. Laut Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl liegen die BSW beim Erzeugen von Rohstahl bundesweit auf Platz sieben - maßgeblich sind dafür Zahlen aus dem Jahr 2022. Ein großes Problem der Stahlbranche ist die weltweite Überproduktion.
Gruppe schließt sich mit Niederländern zusammen
Geschäftsführer Florian Glück sagte, das Kehler Unternehmen habe in den vergangenen Jahren seine Kapazitäten nicht vollständig auslasten können. Auch dies sei ein Grund dafür gewesen, sich mit der niederländischen Van Merksteijn Steel Group zusammenzuschließen. Diese Gruppe sei einer der größten Drahtverarbeiter in Europa. «Wir können nun unsere Kapazitäten voll auslasten», sagte der Manager mit Blick auf den Kehler Standort.
Die Südwest-Gruppe, zu der die BSW gehören, hatte vor rund zwei Monaten mit Van Merksteijn eine Holding mit Sitz im niederländischen Almelo gebildet. Die neue Reinforcing Steel Europe Group (RSE) sieht sich als ein führender Hersteller von Bewehrungsstahl in Europa. Dabei handelt es sich um Stahlstäbe für Betonbauteile.
Zu der familiengeführten Südwest-Gruppe gehören bisher neben den BSW auch das Moselstahlwerk in Trier und acht drahtverarbeitende Betriebe. Beschäftigt werden zusammen rund 1.800 Mitarbeiter.