Sportvorstand Fabian Wohlgemuth schwankte zwischen Sorge und Zuversicht. Die Verletzung von Angelo Stiller hat beim VfB Stuttgart nicht nur die Erleichterung über den ersten Bundesliga-Heimsieg seit fast vier Monaten getrübt, sondern auch die Vorfreude auf das DFB-Pokalfinale in knapp zwei Wochen. Sollte der Nationalspieler im Endspiel gegen Arminia Bielefeld am 24. Mai in Berlin fehlen, wäre es ein herber Rückschlag für die Schwaben. Noch aber hofft der Fußball-Vizemeister auf ein Stiller-Comeback in dieser Saison.
«Das gießt dem Sieg schon ein bisschen Wasser in den Wein», sagte Wohlgemuth über das Stiller-Aus beim überzeugenden 4:0 (1:0) gegen den FC Augsburg. Die Mannschaft sei «ein Stück weit schockiert» gewesen, meinte der 46-Jährige. Direkt nach der Partie am Sonntagabend gingen die Stuttgarter davon aus, dass Stiller eine Bänderverletzung erlitten hat. Eine MRT-Untersuchung im Laufe des Montags soll genauere Erkenntnisse bringen.
Keitel und Jeltsch wohl nicht allzu schwer verletzt
Wohlgemuth schloss nicht aus, dass der Mittelfeldstratege bis zum Highlight in Berlin wieder fit werden könnte. Groß spekulieren wollte er aber nicht. «Wenn es eine Chance gibt, werden wir sie ergreifen», sagte Trainer Sebastian Hoeneß.
Augsburgs Stürmer Samuel Essende war Stiller heftig auf die Wade gestiegen und hatte dafür die Rote Karte gesehen (12. Minute). Der VfB-Profi wurde behandelt, bandagiert und unter Tränen ausgewechselt. Später kehrte er an Krücken in den Innenraum zurück und setzte sich auf die Bank.
Auch der erst für Stiller eingewechselte Yannik Keitel und Verteidiger Finn Jeltsch mussten noch in der ersten Halbzeit mit Oberschenkelproblemen raus. Coach Hoeneß hofft, dass sich das Duo bis zum letzten Liga-Spiel kommenden Samstag bei RB Leipzig zurückmeldet. Nachdem die Serie von sechs Heim-Niederlagen nacheinander beendet ist, will Stuttgarts Trainer in der Tabelle zum Abschluss außerdem noch auf Platz acht vorrücken.