Erzbischof Georg Gänswein, aus dem Schwarzwald stammender, langjähriger Sekretär von Benedikt XVI., hat die Wahl von Leo XIV. begrüßt. Der Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Montag) sagte er, nun gehe eine Phase der Willkürlichkeit zu Ende, die mitunter konfuse Vergangenheit müsse überwunden werden. Von Leo XIV. erwarte er eine Kombination der beiden vorherigen Päpste, so Gänswein. Er vertritt seit 2024 den Vatikan als Botschafter im Baltikum.
Neuer Papst bringt neue Phase statt Kontinuität
Gänswein sagte: „Leo XIV. wird Brücken bauen wie sein Vorgänger. Aber er wird es in einem anderen Kontext und in einem anderen Stil tun als Franziskus. In der Kirche gibt es heute starke Spannungen, und in der Welt gibt es schreckliche Konflikte. Ich glaube, was es jetzt braucht, ist Klarheit in der Lehre. Die Verwirrung dieser Jahre muss überwunden werden.“
Weiter sagte der frühere Präfekt des Päpstlichen Hauses über den neuen Papst: „Der Name und die Kleidung haben gezeigt, dass es keine Kontinuität geben wird, sondern eine völlig neue Phase.“ Leo XIV. werde ein Papst sein, der sich um die Seelsorge und um die Regierungsgeschäfte kümmert.
Er nehme derzeit eine „weit verbreitete Erleichterung“ wahr, so Gänswein. Nach einem Ende der „Zeit der Willkürlichkeit“ könne man nun auf einen Papst zählen, der „in der Lage ist, Stabilität zu garantieren und sich auf die existierenden Strukturen zu verlassen, ohne sie auf den Kopf zu stellen und sie zu erschüttern“. (KNA)