Beim Wassertreten werden Kreislauf und Immunsystem in Schwung gebracht. Der bekannte „Storchengang“ ist eine der Heilformen von Sebastian Kneipp und stimuliert durch sanfte Massage die Sinne und belebt Körper und Geist. Diese Fitness- und Wohlfühlmöglichkeit können in der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf die Bevölkerung und die Feriengäste an drei Wassertretstellen genießen. Jede dieser Anlagen hat ihren eigenen Charakter und alle haben eines gemeinsam: Sie sind sehr beliebt als Treffpunkt und bieten eine ideale Abkühlung an heißen Sommertagen.
„Spüre die erfrischende Wirkung des klaren Wassers, während du behutsam durch das frische Wasser schreitest.“Sebastian Kneipp, Naturheilkundler
Hürrlingen
Die Wassertretanlage am Ortsrand von Hürrlingen wurde bereits im Jahr 1982 von den Zimmervermietern in Eigenarbeit erbaut, gepflegt und gewartet. Die Vermieter wollten den Feriengästen in ihrem beschaulichen Dorf zusätzlich etwas Besonderes bieten. Die Zimmervermietungen gibt es nicht mehr, aber die Wassertretstelle hat nichts an ihrer Attraktivität eingebüßt, sie ist ein Ort der Begegnung, nicht nur für Hürrlinger.

Im Jahr 2018 nahm der Ortschaftsrat mit der Gemeinde die Totalsanierung in Angriff. Im Sommer 2019 konnte Monsignore Erzbischof Georg Gänswein während seines Heimaturlaubs die Einweihung vornehmen.

An der Hürrlinger „Wassertreti“ laden ausreichend Sitzgelegenheiten, teils mit Beschattung, und ein paar Kletter- und Spielgeräte zum Verweilen ein. Viele Jahre richteten im Wechsel die Narrenzunft HüRi und die Feuerwehr-Abteilung Hürrlingen im Juli das Wassertretbeckenfest aus. Die Hürrlinger Anlage wird über eine Quelle der ehemaligen Wasserversorgung von Hürrlingen gespeist. Das Kleinod wird nach wie vor von den Einwohnern ehrenamtlich gereinigt und gepflegt.
Birkendorf
Die Birkendorfer Wassertretanlage liegt in der Dorfmitte, umgeben von Grünpflanzen, zwischen dem Haus des Gastes und der Grundschule.
Sie wurde im Jahr 2013 an der Stelle errichtet, an der ursprünglich ein Springbrunnen stand, der zu viel Pflegeaufwand erfordert hat. Die Idee, eine Wassertretstelle zu errichten, kam von Enrique Ortlieb. Er hat die Anlage auch geplant und mit dem Tourismusverein und der Gemeinde umgesetzt.

Durch Kupfer-Ionisierung, wird das Wasser auf natürliche Weise von Bakterien und Ablagerungen freigehalten. Bei diesem Verfahren fließt das Wasser mit Ionen angereichert im Kreislauf durch einen Filter wieder zurück in das Becken. Bei normaler Nutzung ist die Hygiene dadurch gewährleistet.
Für die Kinder ist es so etwas wie der „kleine Badesee“ und bei den Feriengästen ist das Kneippen sehr beliebt. Die Einrichtung ist für die Einwohner und die Feriengäste zu einem beliebten Treffpunkt im Dorf geworden.

Enrique Ortlieb pflegt und wartet die Anlage seit der Einweihung bis heute. Seit einiger Zeit wird er von Benjamin Hauser dabei tatkräftig unterstützt.
Obermettingen
Die Obermettinger Kneippstelle wurde von den Bürgern selbst geplant und errichtet. Sie wurde im Mai 2019 mit einem großen Fest eingeweiht. Auf den Grundmauern des ehemaligen Schwimmbads Obermettingen, das von 1956 bis 1977 genutzt wurde, errichtete der Förderverein Obermettingen in Kooperation mit dem Ortschaftsrat in Eigenleistung eine Wassertretstelle. Die Kosten wurden vom Förderverein, der Gemeinde und durch viele Spenden getragen.

Das Becken wird mit frischem Quellwasser gespeist. Die Anlage wird von Manuel Möllnitz sehr gut gepflegt und kontrolliert. Die Anlage liegt direkt am Ortseingang unter Bäumen und mit einem angrenzenden großen Spielplatz. Es ist ein idyllisches Plätzchen für einen Dämmerschoppen der Trachtenkapelle Obermettingen.
Mehr als ein Ort zum Abkühlen
An allen Wassertretstellen befinden sich nach den Regeln von Kneipp auch Armbecken.
Die Wassertretanlagen sind mehr als nur ein Ort zum Abkühlen der Füße – sie sind ein Stück gelebte Dorfgemeinschaft, getragen von Zusammenhalt, Ehrenamt und dem unermüdlichen Einsatz freiwilliger Helfer.