Recycling, früher Wiederverwertung genannt, ist in und macht Sinn. Wertvolle Stoffe landen nicht im Müll, sondern werden zu wieder nutzbaren Rohstoffen aufbereitet. Dahinter stecken aufwendige Prozesse, die sich kluge Köpfe ausgedacht haben. Dass Recycling nicht nur technisches Wissen erfordert, sondern auch eine originelle Komponente haben kann, machen zwei Beispiele aus der Region deutlich.

Der restaurierte Heuaufzug als Blumenampel in Görwihl.
Der restaurierte Heuaufzug als Blumenampel in Görwihl. | Bild: Privat/Kaiser

Im Günnetsmättle in Görwihl haben Günter und Andrea Kaiser neulich einen alten, restaurierten Heuaufzug als Blumenampel installiert. Auf diese Weise möchten die Kaisers ein in die Jahre gekommenes landwirtschaftliches Gerät zeigen und bewahren. Die Idee ist wunderbar, weil zum einen der alte Heuaufzug zu Ehren kommt, zum anderen, weil Blumen nie verkehrt sind. Egal, ob im Garten, auf dem Balkon oder eben in luftiger Höhe. Das Gießen dürfte auch kein Problem sein, denn wie es aussieht, ist der Heuaufzug gut im Schuss, sodass die Blumen nach unten befördert werden können.

Alte Fahrräder in Laufenburg

Blick ins Rheintal nach Laufenburg, wo sich eine ähnlich interessante Situation ergeben hat. In der Altstadt beidseits des Rheins zieren seit einem Monat 40 liebevoll gestaltete Fahrräder ebenso viele Plätze, Ecken oder Wände. Sogar auf der Laufenbrücke setzen ein paar schmucke Fahrräder farbige Akzente. Laut Franziska Winter, Präsidentin vom Förderverein Tourismus Laufenburg-Schweiz, haben 56 Männer und Frauen ihre Ideen, Zeit und Energie eingebracht, das diesjährige Sommerprojekt auf die Räder zu stellen. Das Projekt heißt übrigens: „Ob mit Velo oder Fahrrad – in Laufenburg lauft´s“. Es gibt viel zu entdecken.

Ein Fahrrad hat die Salmanlandung von der Laufenburger Fasnacht zum Thema, ein anderes ist mit Zimmermanns-Werkzeug ausgestattet. Eingangs der Fischergasse steht ein Velo mit Kaffeehaus und Vögeln, an der Brücke hat sich der Laufenburger Löwe gemütlich in einer Holzkiste eingerichtet. Unweit davon steht ein umgarntes Fahrrad mit der Bundesflagge in Miniatur am Lenker und der schweizerischen Flagge an der Sattelstange. Nun sind funktionsfähige Fahrräder nicht unbedingt entbehrlich. In Laufenburg hingegen schon, denn laut Bürgermeister Ulrich Krieger handelt es sich teilweise um Fundfahrräder. Also Räder, die irgendwelche Leute abgestellt und nicht wiedergeholt haben. Sie würden staunen, was aus ihren Fahrrädern geworden ist. Und wie kreativ Recycling sein kann.

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