Der Gottmadinger Hebelplatz wurde am Sonntag wieder zu einem großen, grenzüberschreitenden Treffpunkt der Teilnehmer des Slow-up. Jedes Jahr lockt die Veranstaltung tausende Menschen, die unmotorisiert die Welt erfahren möchten. Dabei führt der grenzüberschreitende Rundkurs von der mittelalterlichen Altstadt Schaffhausen sechs Mal über die Grenze quer durch hübsche Dörfer mit lebendigen Festplätzen und charakteristischen Riegelbauten und auch durch die Hegau-Gemeinden Gailingen, Büsingen und Gottmadingen. Entlang dem Rhein geht es für die Teilnehmer zurück nach Schaffhausen.

Doch die Bewegung steht nicht allein im Mittelpunkt. „Slow-up heißt auch, dazwischen mal anhalten und eine Pause einlegen“, verrät Mitorganisator Marcel Theiler. Zusammen mit den lokalen Vereinen und Partnern wird ein vielfältiges Programm angeboten, bei dem auch die Geselligkeit im Vordergrund steht. Dafür haben viele Vereine einmal mehr die Bewirtung übernommen – auch in Gottmadingen. Am Sonntag spielte der Musikverein Gottmadingen unter Leitung des Dirigenten Vicente Sierra zur besten Unterhaltung auf. Hunderte Fahrräder und andere umweltfreundliche Fahrzeuge werden vor dem Hebelplatz geparkt. Und immer wieder kommen unzählige Teilnehmer des Slow-up dort an.
Schon am Vorabend sorgten die Original Aussteiger bei viel Publikum für Hochstimmung. Das freut besonders Hans Seiler, der 25 Jahre die regionale Musikformation geleitet hat. Er selbst sang auch zusammen mit Leiter Patrice Monin Musikstücke, bei denen das Publikum begeistert mitging.

Mehr noch ist für Hans Seiler das Gesamtereignis Slow-up auch ein Zeichen der großen Verbundenheit der hiesigen Vereine. „Die tolle Aktion führt Menschen aus Deutschland und der direkten Schweizer Nachbarschaft zusammen“, betont er. „Mein großer Respekt gilt auch den Organisatoren, wie der Gemeinde Gottmadingen, die schon im Vorfeld Beachtliches auf die Beine stellt.“
Streckenposten ist schon das 19. Mal dabei
Die Streckenführung sperrt automobilen Verkehr zum Slow-up konsequent aus. Streckenposten sorgen dafür, dass die Teilnehmer ungestört unterwegs sein können. Einer davon ist Klaus Gerold. Er ist wie seine Kollegen des Gottmadinger Kleintierzuchtvereins seit Beginn des Slow-ups auch bei der 19. Auflage im Einsatz. „Die Verantwortung ist groß. Die meisten Teilnehmer halten sich an die Verkehrsregeln. Es gibt aber immer wieder Uneinsichtige, die sie missachten, wie durch das Ignorieren von Absperrungen“, berichtet Gerold.
Dass die diesjährige Ausgabe auf den Muttertag fällt, hat im Vorfeld für Kopfzerbrechen gesorgt, wie Marcel Theiler für die Veranstalter berichtet. Schließlich hat es sich aber als Glücksfall erwiesen. Das Wetter hat wieder einmal mitgespielt und erneut waren über 28.000 Teilnehmer auf der Piste, wie Theiler berichtet. „Darunter waren auch viele Familien, die das Ereignis als Muttertagsausflug genutzt haben“, hat Theiler beobachtet.
Viele nutzen Slow-up als Ausflug am Muttertag
Eine davon ist Familie Marinic aus dem Schaffhauser Stadtteil Herblingen. Sie konnten acht Kilometer nach dem Auftakt der Route den Aufenthalt auf dem Gottmadinger Hebelplatz auskosten. „Hier gibt es gutes Essen, kühle Getränke, lauschige Schattenplätze und Spielgelegenheiten für die Kinder“, lobt Zeljko Marinic die Gottmadinger Veranstalter. „Auch die Fahrt auf der Rundtour macht uns immer viel Spaß“, ergänzt seine Frau Zeljka.

Der neunjährige Sohn Filip fuhr schon selbst mit dem Fahrrad, die vierjährige Tochter Emma machte es sich im kleinen Anhängerwagen des Vaters gemütlich.
Nach dem Anstieg von Ramsen kommend konnten die Radler und Radlerinnen am Rathaus Gailingen Halt machen. „Die Rauhenberger begrüßten sie mit ihrer Musik und sorgten für beste Unterhaltung. Für das leibliche Wohl waren DLRG und Sportverein verantwortlich“, berichtet Gailingens Bürgermeister Thomas Auer.

Auch viele Gailingerinnen und Gailinger fanden sich ein, um den Vorbeifahrenden zuzuschauen. „Ein toller Tag bei strahlendem Sonnenschein und hervorragender Stimmung“, lautet Auers Bilanz.