Der CDU-Politiker Hans-Peter Repnik ist tot. Der gebürtige Konstanzer verstarb am Samstag im Alter von 77 Jahren. Nicht nur in der Region sorgt das für große Trauer.

CDU-Landeschef Manuel Hagel würdigte Repnik als Humanist, Demokrat und Brückenbauer: „Was ihn besonders auszeichnete, war sein feines Gespür für Zukunftsthemen – lange bevor sie in aller Munde waren.“ Repnik hatte sich für Klimaschutz und Nachhaltigkeit stark gemacht, als diese noch kein großes Thema waren.

Repnik war ein enger Vertrauter von Andreas Jung

Andreas Jung ist nicht nur Hans-Peter Repniks Nachfolger im Wahlkreis Konstanz. Repnik sei auch sein Mentor, Förderer und Freund gewesen. Sie hätten mindestens einmal pro Woche telefoniert, sagt der Konstanzer Bundestagsabgeordnete. „Sein Tod ist für mich ein tiefer Schmerz und ein großer Verlust.“

Bei seinem letzten Besuch im Singener Klinikum hätten sie noch „über alles Mögliche“ gesprochen. „Er war politisch noch immer sehr interessiert.“

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Andreas Jung- | Bild: Bernd Weißbrod

Repnik, den Jung schon bei seinem Eintritt in die Junge Union kennenlernte, habe ihn im Denken tief geprägt. Als der internationale Klimaschutz 1992 in Rio seinen Anfang war, war Repnik mit dabei. Dessen Offenheit für ökologische Fragen habe ihn tief beeindruckt.

Jung erinnert sich, wie Rupert Neudeck, Gründer der Hilfsorganisation von Cap Anamur, Repnik würdigte – als einen der wenigen Politiker, für den die Armenhäuser der Welt wichtiger gewesen seien als seine eigene Karriere. Repniks Wirken sei „etwas, das bleibt“, sagt Jung. „Darauf kann man stolz sein.“

CDU Südbaden würdigt „herausragenden Politiker“

Der Verband: Der Bezirksverband der CDU Südbaden trauert ebenfalls um Repnik: „Die CDU Südbaden nimmt in tiefer Dankbarkeit Abschied von einem herausragenden Politiker und überzeugten Europäer“, so der Bezirksvorsitzende Dr. Andreas Schwab MdEP.

Hans-Peter Repnik habe über Jahrzehnte hinweg die politische Landschaft in Südbaden, in Baden-Württemberg und auf Bundesebene maßgeblich geprägt. Repniks tiefe Verwurzelung in Südbaden, sein weltweites Engagement für nachhaltige Entwicklung sowie sein frühzeitiger Einsatz für den Umwelt- und Naturschutz blieben unvergessen.

Als Mitautor der Grünen Charta der CDU Südbaden habe er umweltpolitische Ziele zu einer Zeit formuliert, als das Thema noch nicht im Fokus der öffentlichen Debatte stand.

„Hans-Peter Repnik war ein überzeugter Demokrat, der den Menschen stets zugewandt und dabei fest in seinen Werten verwurzelt war. Mit ihm verliert die CDU Südbaden eine prägende und inspirierende Persönlichkeit, und ich persönlich einen wertvollen Ratgeber. Wir werden sein Andenken in Ehren halten und verneigen uns in großer Dankbarkeit und tiefem Respekt vor einem großen Südbadener und einem engagierten Diener des Gemeinwohls. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie“, so Schwab.

„Tief verwurzelt in seiner Heimat“

Für den CDU-Kreisverband Konstanz erklärte dessen Vorsitzender Levin Eisenmann: „Für unsere Region konnte er immer wieder bedeutende Weichen stellen. Tief verwurzelt in seiner Heimat am Bodensee war er stets ein bürgernaher Volksvertreter, der sich mit großem Engagement den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger annahm.“

Eisenmann sagte weiter, er erinnere sich gut an die Feier zu Repniks 70. Geburtstag. Dort habe der damalige Bundesentwicklungsminister Gerd Müller gesagt: „Hans-Peter Repnik war der beste Bundesentwicklungsminister, den Deutschland je hatte – ohne je Bundesentwicklungsminister gewesen zu sein.“