Inflation, Krieg in der Ukraine, steigende Energie- und Rohstoffpreise – viele Menschen müssen den Euro mittlerweile zweimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben. Das gilt für alle Lebensbereiche – natürlich auch für Freizeit und Urlaub. Was kann ich mir heute von meinem Geld noch leisten in diesem Sektor?
Der Test
Frühstück, Mittagessen, Nachmittagskaffee und Abendessen: Hincooker Andreas Schuler bricht mit 50 Euro auf und muss mit diesem Geld vier Mahlzeiten an einem Urlaubsort bestreiten. Reichen 50 Euro auf der bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebten Insel Reichenau? Bleibt gar etwas übrig? Oder muss der Hincooker frühzeitig aufgeben? Verpflegung darf der Hincooker nicht mitnehmen – mit einer Ausnahme: Im Gepäck hat er eine Flasche Wasser.
Frühstück
Die Bäckerei Laib und Seele gleich am Eingang von Oberzell auf der Insel Reichenau ist ein echter Magnet und die erste Möglichkeit nach der Überquerung des Damms, um ein Frühstück zu mir zu nehmen. Also mache ich das. Weil ich Sorge habe, nicht über den Tag zu kommen, starte ich zwar mit einem leckeren, aber auch überschaubaren Frühstück:

- Das Frühstück: Cappuccino und Pfefferbrezel 4,90 Euro
- Restbudget: 45,10 Euro
Was schaut man auf der Reichenau an? Kirchen!
Ich überquere gestärkt die Straße und gehe zur Kirche St. Georg, die die Gäste der Insel majestätisch begrüßt. Aus konservatorischen Gründen ist sie von Mai bis September geschlossen.

Sie kann jedoch im Rahmen einer öffentlichen Führung, täglich um 12.30 Uhr und 16 Uhr, besichtigt werden. 3 Euro kostet eine solche Führung. Das Geld spare ich mir – auch weil es zeitlich nicht hinhaut. Dafür schaue ich mir das Gotteshaus von außen an und gehe an beiden Uferseiten der Insel spazieren. Herrlich. Und vor allem: gratis!
Mittagessen
Wer die Seestraße Richtung Mittelzell geht oder radelt, also Richtung hinteres Ende der Insel, kommt automatisch bei Riebels vorbei – der Reichenauer Fischhandlung mit Imbiss. Es riecht fantastisch nach gebratenem oder gegrilltem Fisch. Wie gut, dass Mittagessenzeit ist. Aber: Fisch ist nicht günstig – das bestätigt sich beim Blick auf die Karte. Ich könnte hier mit Getränk mehr als 20 Euro lassen. Aber es gibt auch günstigere Angebote. Gut für mich – denn ich soll ja noch zwei weitere Mahlzeiten auf der Insel bezahlen.
- Das Mittagessen: Fisch-Burger und Viertele Weißwein 17 Euro
- Restbudget: 28,10 Euro
Ein Nachmittag an der Hochwart
Ich mache mich weiter Richtung Mittelzell und Unterzell, wandere dabei quer über die Insel und mache an der Hochwart Rast. Von hier hat man einen herrlichen Ausblick. Und auch die ist gratis.
Nachmittagskaffee
Weiter geht‘s Richtung Mittelzell. Hier visiere ich den Bienenhof in der Freiherr-von-Hundbiß-Straße an. Ein liebevoll eingerichtetes Café mit vielen hausgemachten Spezialitäten. Kuchen könnte ich hier auch kriegen – aber ich entscheide mich erstmal nur für Kaffee. Ich setze mich draußen auf die Terrasse und genieße Sonne und Koffein.
- Kaffeezeit: ein doppelter Espresso für 3,20 Euro
- Restbudget: 24,90 Euro
Von hier aus gehe ich frisch gestärkt über die Pirminstraße am Münster, dem Kräutergarten und dem Schiffgarten vorbei auf den Uferweg. Nächstes Ziel: die Seeterrasse am Campingplatz Sandseele, wo ich mein Abendessen einnehmen möchte. Unterwegs halte ich kurz Siesta auf einer Liege unter einem Baum – und brauche danach noch einmal Koffein. Ich hatte ja keinen Kuchen, da dürfte ein zweiter Kaffee hoffentlich drin sein.

- zweite Kaffeezeit: ein doppelter Espresso für 5,50 Euro
- Restbudget: 19,40 Euro
Abendessen
Das Mittagessen ist eine Weile her. Statt Kuchen gab‘s bei mir einen zweiten Kaffee. Ich kann nun also wirklich gut ein Abendessen vertragen. Ob ich mit meinem Restbudget satt werde?
Wer sagt‘s denn: Die Speisetafeln auf der Fassade des Restaurants halten einige Leckereien bereit, die in mein Budget passen. Ich habe sogar noch die Auswahl zwischen Wein und Bier.
- Das Abendessen: Reichenauer Salatteller und ein Viertele Grauburgunder 16,40 Euro
- Restbudget: 3 Euro
Fazit
Ich hatte einen tollen Tag auf der Reichenau, habe zweimal sehr gut gegessen mit süffigen Weinbegleitungen von der Insel, hatte zwei doppelte Espressi – und trotzdem sind noch drei Euro übrig.
Kollegen und Freunde, mit denen ich zuvor über das Vorhaben sprach, äußerten ihre deutlichen Zweifel, dass ich mit 50 Euro wirklich durchkommen würde. Wenn man jedoch selektiv vorgeht und sich das Geld genau einteilt, dann sind 50 Euro mehr als genug.
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