Als Florian Repnik, Leiter des Markelfinger Hotels und Restaurants Einkehr am Gleis, im Sommer 2024 seiner Krebserkrankung erlag, nahm eine ganze Region Anteil am Schicksal des Familienvaters. Der 46-Jährige war ein hoch geschätzter und sehr beliebter Gastgeber und Chef, Mitarbeiter und Gäste lobten seine menschlichen und fachlichen Fähigkeiten.
Lange war unklar, ob und wie es weitergehen würde mit dem 2017 eröffneten Haus. Sogar eine Schließung stand im Herbst im Raum. Schließlich entschieden sich der Cousin des Verstorbenen und seine Ehefrau dazu, die Einkehr am Gleis weiterzuführen: Hanna und Linus Repnik übernahmen Hotel und Restaurant.

Das Gleis bleibt, Markelfingen atmet auf
Die vielleicht wichtigste Personalie in der Neuausrichtung: Küchenchef Christian Dierich blieb im Gleis, somit war die kulinarische Qualität sichergestellt. „Es läuft erfreulicherweise sehr gut“, berichtet Hanna Repnik über die ersten Monate seit der Wiedereröffnung.
„Die Rückmeldungen von Stammgästen, aber auch von neuen Gästen, sind positiv. Der Winter war erstaunlich gut.“ So gut, dass das Team nun erst einmal eine verdiente Pause einlegt und bis 19. März die Arbeit ruht.
Markefingens Ortsvorsteher und Gemeinderat Lorenz Thum ist glücklich, dass das Gleis nicht geschlossen wurde: „Für die Markelfinger ist die Existenz des Restaurants vor Ort von großer Bedeutung – sei es für ein gemütliches Essen in der Nähe oder als sozialer Treffpunkt.“
Doch nicht nur die Einheimischen profitieren in seinen Augen – er unterstreicht die Bedeutung des Hauses für die Infrastruktur des Ortes: „Markelfingen ist ein Erholungsort und lebt auch vom Tourismus. Die Nähe zum See macht den Ort besonders attraktiv, und das Radhotel ist in dieser Region einzigartig und eine feste Größe am Untersee.“
Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten seien essenziell für die Entwicklung des Ortes: „Um Markelfingen lebendig und gastfreundlich zu erhalten, ist es entscheidend, dass diese beiden Einrichtungen weitergeführt werden – für die Bürger, für den Tourismus und für die Zukunft des Ortes.“
Hanna Repnik definiert das Gleis ebenfalls als ein Haus für Gäste aus aller Welt – aber eben auch für die Markelfinger: „Für die Bürger im Ort spüren wir eine spezielle Verantwortung. Wir möchten für sie ein Treffpunkt sein. Auch sie sollen sich bei uns willkommen fühlen.“
Im Restaurant Einkehr am Gleis finden nun auch besondere Events statt
Neu ist im Gleis das Mittagsmenü von Mittwoch bis Samstag zwischen 13 und 17 Uhr, für 16,90 Euro gibt es einen frischen Salat sowie ein Hauptgericht zur Auswahl. „Wir legen nach wie vor hohen Wert auf saisonale, frische und regionale Zutaten“, erzählt Christian Dierich. „Mit dem neuen Team macht die Zusammenarbeit richtig Spaß.“

Darüber hinaus finden im Restaurant mittlerweile besondere Events statt – so zum Beispiel „Wine&Dine“-Abende mit einem mehrgängigen Menü und einer professionellen Weinbegleitung durch einen regionalen Winzer. Außerdem soll der Biergarten im Sommer ausgebaut und eine Bar im Außenbereich eingerichtet werden. Montag und Dienstag sind Ruhetage.
Die Gäste sind ebenfalls glücklich, dass es mit dem Haus, das im Besitz der Familie Repnik ist, weitergeht. „Das ist alles gewachsen über die Jahre und das Gleis gehört mittlerweile fest zu Markelfingen und der Region“, sagt Berthold Clauß. „Die Küche ist fantastisch und das ist der Verdienst von Christian Dierich. Toll, dass er dabei bleibt und dass das Gleis weiter existiert.“
Tilo Callenbach ist mit seiner Lebensgefährtin Steffi Gressmann ebenfalls regelmäßig im Gleis zu Gast. „Wir hatten Befürchtungen, dass es schließen würde. Umso schöner, dass es trotzdem weitergeht. Hier stimmt die Verbindung zwischen Qualität der Speisen und dem persönlichen Kontakt mit den Gastgebern. Daran hat sich nichts geändert.“ Steffi Gressmann fügt hinzu: „Wenn man sich wie daheim fühlt, dann stimmt‘s einfach. Und genau so fühlt es sich hier an.“