Bisher ist der Ur-Konstanzer Tino Ellegast noch nicht als Gastronom in Erscheinung getreten. Doch irgendwann ist immer das erste Mal. Im Fall des 45-Jährigen ist irgendwann jetzt: Gemeinsam mit seiner Frau Tanja eröffnet er in diesen Tagen eine kleine Bar namens Liesel auf der Markstätte, direkt neben dem Kaiserbrunnen.
„Wir wollen uns vom vorhandenen Angebot ein wenig abheben“, erzählt Tino Ellegast. „Weniger ein reines Restaurant mit vielen Gerichten auf der Karte, sondern eine kleine Bar mit Antipasti, ungewöhnlichen Drinks, Bistrostühlen und Bistrotischen vor dem Haus – wie eine italienische Eisdiele und Apero-Bar.“
Die Bar Liesel in Konstanz soll bald öffnen – wann genau, hängt an der Stadt
Noch ist die Lokalität nicht geöffnet – die beiden Betreiber warten seit Wochen auf eine noch fehlende Unterschrift der Stadt. „Doch das wird bis spätestens Mitte Juni hoffentlich passieren“, hofft Tino Ellegast, der bisher vor allem für seine Segelkünste bekannt war – und sich auf dem Wasser 2010 zum Weltmeister sowie 2014 zum Deutschen Meister kürte.
Er hilft selbst tatkräftig neben seinem „normalen“ Job in der Schweiz bei Renovierung und Sanierung des Ladens mit, genau wie seine Frau, die in der Schweiz als Physiotherapeutin arbeitet.
Die Zeit bis zur Eröffnung der Bar nutzen die beiden Unternehmer für den Feinschliff und dafür, um die 20 Mitarbeiter zu schulen. „Das sind Studenten. Meine Frau und ich bleiben im Hintergrund und ziehen die Strippen.“
Das Duo plant ein so genanntes Soft Opening, also eine sanfte Eröffnung. Die Abläufe werden getestet, Feedback von den Gästen eingeholt, ausgewertet und anschließend die Prozesse optimiert. „Wir kennen unsere Öffnungszeiten selbst noch nicht“, erzählt Tino Ellegast lachend.
„Die Marktstätte füllt sich so ungefähr ab 10 Uhr mit Leben. Machen wir schon vorher auf? Oder etwas später? Da wollen wir uns nach den Gästen richten. Wir tasten uns da langsam heran.“ Abends, so viel scheint bereits festzustehen, soll die Bar bis 22 Uhr geöffnet sein.
Italienisch, spanisch, regional: So soll die Speisekarte in der Bar Liesel aussehen
Der Name Liesel hat übrigens keine besondere Bedeutung. „Meiner Frau gefällt der Name“, lautet Tino Ellegasts Erklärung für die Wahl. „Er ist einfach zu merken, prägt sich schnell ein und ist auch wirklich schön in unseren Augen.“
Neben italienischen und spanischen Klassikern wie Schinken, Oliven, Salami oder Käse zum Bier, Wein oder zum Spritz möchten die Macher mit ausgefallenen Angeboten punkten: zum Beispiel mit Realfruit-Eiscreme nach neuseeländischem Vorbild. „Dafür zermalmen wir das Obst und verarbeiten es mit der Creme zu Eis“, erzählt Tino Ellegast. „Und das alles vor den Augen der Gäste.“

Darüber hinaus wird es im Liesel Erdbeeren mit echter belgischer Schokolade geben – als Vorbild dient der Borough Market in London, wo die Süßspeise zu Weltruhm kam. Das Ehepaar legt großen Wert auf regionale Produkte – wo es denn geht.
„Wir haben zum Beispiel die Kaffeemaschine oder den Kaffee in der Region besorgt“, erklärt Tanja Ellegast. „Die Zutaten für unsere Spezialitäten sind ebenfalls von hier.“ Die beiden planen bereits heute diverse besondere Aktionen wie Verkostung von Weinen oder spezielle kulinarische Angebote in ihrer Bar.
Jetzt fehlt nur noch die Unterschrift der Stadt.