Bermatingen – Wie schafft es die Bermatinger Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), trotz Krankheitsausfällen im Service und bei Programmgestaltern, eine unterhaltsame und stimmungsvolle Fasnet zu feiern und dazu außerdem eine Liveband zu verpflichten?
Es braucht ein paar feste Stützen wie Irmi Zimmermann, die als verantwortliche Programmdirektorin unter anderem Schwester und Schwager mobilisiert, Musiker ausfindig macht, weiß, was ankommt, und den Nachmittag mit bester Laune moderiert. Außerdem vorbereitende Akteurinnen wie Karola Frick, die diesmal ihren Mann Herbert als Aushilfsspüler mobilisiert hatte, nachdem sich dieser schon im Seniorenkreis als waschechter Kavalier an Spülbecken und -maschine bewiesen hatte. Nicht zu vergessen einige der Besucherinnen, die mit ihren selbstgebackenes himmlischen Torten und leckeren Kuchen die Gaumen verwöhnten.
Irmi Zimmermann und ihre Schwester Ehrentraud Weißhaupt griffen tief in die Erinnerungs- und Musikkiste sowie zur Gitarre und stimmten alte Fasnetlieder, teils aus der Kindheit der Besucherinnen an, die von den Versammelten lautstark und textsicher mitgesungen wurden. „Das hab ich ja seit Jahrzehnten nicht mehr gehört“, meinte Moni Volz.
Mit viel Beifall bedachten die Besucherinnen auch den Beitrag von Pfarrer Uli Hund. Die feste Größe bei der Frauenfasnet imponiert stets mit Lokalkolorit und bringt mit seinen verzweifelten Versuchen, Gitarre und Stimme in Einklang zu bringen, und seinem Spontanwitz alle zum Lachen. Er malte aus, wie sich der Hang nach dem Rausrupfen der markgräflichen Reben zum Skiresort mausern könnte, wobei man sich zum Après-Ski beim Weingut Dilger treffen könnte, oder sich das Land durch den Klimawandel zum Anbau exotischer Früchte eignen würde. Eine touristische Nutzung hatte er sich auch für den Kellhof ausgedacht: Dort könnten Mittelaltermahle stattfinden, bei denen man mit den Fingern isst und die Knochen der von Django zubereiteten Haxen einfach hinter sich wirft. „Und später berichtet der SÜDKURIER, dass man auf ein neues alemannisches Gräberfeld gestoßen sei.“ Hätte man vorher gewusst, dass der Landmarkt wochenlang wegen der Breitbandarbeiten vom Dorf abgeschnitten sein würde, hätte man sich überlegt, eher aufs schnelle Internet zu verzichten, da die Nachrichtenkanäle über den Fridolin nicht erreichbar gewesen waren.
Etliche Missverständnisse kennzeichneten den Sketch von Ehrentraud und Hans-Peter Weißhaupt. Nachdem sich die Patientin ausgiebig über ihre Gebrechen ausgelassen und dazu noch verschämt ihren Rock gelupft hatte, erwies sich Dr. Petter als Doktor der Rechte. Tusch und Tätärää kamen von der Kapelle: Bereits zum vierten Mal spielten die „Alpenfeger“ aus der Region Wangen. Paul „Pille“ Zender am Kontrabass, Norbert Ehrle und José Martinez hatten Gaby Ehrle als Sängerin mitgebracht und sorgten für bombige Stimmung mit alten Gassenhauern und neueren Liedern. Mit schallendem Gelächter honorierten die Besucher José Martinez komödiantisches Talent beim Erzählen von Witzen, bevor sie als Polonaise durch den Pfarrsaal tanzten. Auf die Musiker darf man sich auch 2026 freuen. Mit ihrem Sketch unter Einbeziehung des Publikums endete zwar das Programm, doch die Frauen saßen weiter bei bester Stimmung zusammen.
Die Aktiven
Das sehen Sie zusätzlich online
Viele weitere Bilder vonder Frauenfasnet im Pfarrheim finden Sie im Internet unter:
http://www.sk.de/12326514