Bermatingen Auf dem Hof des Weinguts Dilger tanzen, lachen und albern die Festgänger – trotz des regnerischen Wetters. Wie die Jahre zuvor werden hier unterschiedliche Speisen und Getränke angeboten, der Wein darf natürlich nicht fehlen. Doch was zeichnet das Bermatinger Torkelfest aus und wie hebt es sich von den zahlreichen anderen Festen ab?

„Das Tolle am Torkelfest ist, dass es noch relativ klein und schnuckelig ist“, sagt Stefan Stähle, Vorsitzender des Fördervereins des Musikvereins Bermatingen. Stähle ist am Sonntag, am zweiten Festtag, hinter dem Essensstand zu finden. Die meisten Helfer sind Freunde und Förderer des Vereins, die sich fleißig engagieren, die Einnahmen des Festes fließen direkt an den Verein.

Die genaue Besucheranzahl lasse sich nur schwer bestimmen, man gehe aber von rund 300 Leuten aus, erklärt Stefan Stähle. Viele davon sind natürlich Einheimische – besonders am Montagabend beim Feierabendhock, an dem das Blasorchester des Musikvereins Bermatingen spielt, aber auch Touristen oder Leute aus den umliegenden Städten und Gemeinden. „Wir kommen aus Markdorf, aber kommen immer gerne hierher, die Musik ist einfach toll“, sagt ein Gast. Hannah (25) ist ein großer Fan des Festes. Die Leute seien einfach total nett und offen. Das Besucherquartett Simon, Kathi, David und Nils erzählt vom Festwochenende, besonders der Samstagabend beim Salemer Schlossseefest sei für sie anstrengend gewesen. „Das Torkelfest in Bermatingen ist ein toller, entspannter Abschluss, da hier weniger Menschen sind und somit die Atmosphäre auch einfach anders ist“, erklärt Simon. „Und trotzdem geht hier auch ganz schön was ab.“

Das Wetter stört die wenigsten Gäste, obwohl der Himmel eher grau und immer wieder ein kleiner Regenschauer zu spüren ist. Manchen gefällt dies sogar. „Also ich finde das Wetter angenehm, man kann schön sitzen und reden und muss nicht schwitzen“, berichtet Festbesucher Jonas. Auch die Helfer erinnern sich an Jahre zuvor, als es zu heiß war. „Man saß da und konnte es nicht aushalten und wollte eigentlich nur schwimmen gehen“, erzählt eine Helferin. Perfektes Wetter gebe es nicht, das sei aber auch nicht weiter schlimm, es komme nur darauf an, was man daraus dann mache. Besser als beim Auftakt am Samstag ist das Wetter jedoch auf alle Fälle. „Für das Wetter lief es eigentlich sowohl am Samstag als auch am Sonntag ganz gut“, meint Sarah Röck, Vorsitzende des Musikvereins Bermatingen. Sie organisiert das Fest seit zwei Jahren und ist beruhigt. Zwar sei es etwas ruhiger als sonst, gegen Abend füllten sich jedoch die Tische noch ordentlich. Am Samstagabend gab es auch eine Party unter Dach, das viel Spaß machte. „Es ist auch einfach ein schönes Fest“, ist Röck überzeugt. „Besonders die vielen verschiedenen Musikvereine, die machen echt Stimmung“, sagt Röck mit Blick auf den Musikverein Kluftern, der gerade die Leute unterhält. Außerdem treten auch die Musikkapelle Eriskirch, der Musikverein Deggenhausen und viele weitere Gruppen auf.

Meistens sind es befreundete Vereine, die unterstützen. Es mache immer Freude, auf anderen Festen zu spielen, erzählt Dirigentin Sandra Stauber des Musikvereins Kluftern. „Wir haben Spaß und ob das Wetter mitspielt oder eben nicht, ist nebensächlich.“ Tatsächlich können die Musiker das Publikum mitreißen. Trotz Jacken und langen Hosen wippen die Festgänger begeistert mit und genießen das Programm. Ein besonderer Höhepunkt ist das große Alphorn, das am Ende aufgebaut wird. Besonders eine noch dagebliebene Gruppe der vorigen Musiker ist davon begeistert und spendet laut Beifall. „Das große Horn war mega“, findet die Zuhörerin Sophie, „das ändert dann noch mal die ganze Atmosphäre.“ Auch die anderen Gruppen schaffen es, die Leute zu animieren und sogar das ein oder andere Mal zum Tanzen zu bewegen. Alles in allem war das Torkelfest trotz des regnerischen Wetters ein voller Erfolg: Die Besucher haben das Fest zufrieden und beschwingt verlassen.