Als Alleinkandidat in eine Wahl zu gehen, ist nie einfach, obwohl es eigentlich genauso scheint: Denn wird man erwartungsgemäß wiedergewählt, heißt es stets: Ja, was denn sonst auch? Und im Fokus steht dann auch mehr die Wahlbeteiligung als das erzielte Ergebnis.
So wird es Ralf Meßmer am Sonntagabend ergangen sein, als er um Schlag 19 Uhr seinen Wahlsieg für die angestrebte zweite Amtszeit als Bürgermeister von Oberteuringen verkündet bekam. 97,1 Prozent der gültigen abgegebenen Stimmen hatte er auf sich vereint, bei einer Wahlbeteiligung von 36,6 Prozent. „Auch diese 97 Prozent müssen erst einmal eingefahren werden“, sagte Meßmer. Vor allem freue ihn aber, dass trotz seiner Alleinkandidatur so viele Bürger zur Wahl gegangen seien. Im Vorfeld hatte er angedeutet, mit einer Wahlbeteiligung über 30 Prozent zufrieden zu sein.

Mit dieser Einschätzung liegt der 51-Jährige, der seit 2017 Chef im Oberteuringer Rathaus ist, nicht daneben: Wenn bei vorher schon klarem Ausgang dennoch mehr als ein Drittel der wahlberechtigten Bürger ihr Kreuzchen machen, dann darf man das durchaus auch als Vertrauensbeweis mitnehmen. Nicht selten steht bei Alleinkandidaturen nach der Wahl eine Zwei als erste Ziffer bei der Wahlbeteiligung, und selbst wenn mehrere Bewerber antreten, kommt man nicht selten kaum über 60 Prozent Beteiligung.

Meßmer: „Ich freue mich riesig“
So war Meßmers erste Reaktion auf dem Rathausbalkon, nachdem Bürgermeister-Stellvertreterin Sabine Müller das Ergebnis verkündet hatte, auch sichtbare Erleichterung: „Ich freue mich riesig über das tolle Ergebnis“, rief er zum Rathausplatz herab, auf dem sich rund 150 Bürger und Gäste eingefunden hatten. „Warum es so gut läuft in Oberteuringen, liegt daran, dass wir ein gutes Vertrauensverhältnis mit dem Gemeinderat und auch mit den Bürgern haben“, fügte Meßmer noch an.

Neben zahlreichen Bürgern gratulierten ihm auch seine Amtskollegen aus der Nachbarschaft, darunter Fabian Meschenmoser, Martin Rupp, Georg Riedmann, Daniel Enzensperger und Arman Aigner, die alle nach Oberteuringen gekommen waren. Später am Abend stieß dann auch noch Landrat Luca Prayon hinzu, der zuvor bei der Bürgermeisterwahl in Daisendorf war.

Viel Lob von den Amtskollegen
Prayon sprach von einem „grandiosen Ergebnis“: „Das bestätigt Meßmers gute Arbeit vor Ort.“ Aber auch Oberteuringen und seinen Bürgern wolle er einen herzlichen Glückwunsch aussprechen. „Ich gratuliere meinem Kollegen ganz herzlich“, sagte Markdorfs Bürgermeister Georg Riedmann. Meßmer, so Riedmann, habe sich den Erfolg verdient aufgrund der Art und Weise, wie er in den vergangenen acht Jahren gearbeitet habe: „Fleißig, kompetent und in aller Ruhe, aber immer auch bestimmt ist er die Themen seiner Gemeinde angegangen.“ Die Zusammenarbeit aller vier Bürgermeister im Gemeindeverwaltungsverband sei hervorragend, und daran habe auch Meßmer einen großen Anteil, sagte Riedmann.

Ähnlich äußerte sich auch Bermatingens Bürgermeister Martin Rupp. „Ich freue mich sehr für meinen geschätzten Kollegen“, sagte er: „Das ist ein tolles Ergebnis bei einer guten Wahlbeteiligung.“ Er sehe dies als „ein Zeichen der Wertschätzung für Ralf Meßmer“. Auf die weitere Zusammenarbeit freue er sich.
Darauf hob auch Deggenhausertals Bürgermeister Fabian Meschenmoser ab: „Ich bin überzeugt, dass wir auch künftig eine so gute und zielgerichtete Zusammenarbeit in unserer Nachbarschaft haben werden wie bisher“, sagte er. Es freue ihn, dass Meßmer trotz seiner Alleinkandidatur „ein so schönes Wahlergebnis eingefahren hat“.

„Sehr zufrieden“ mit dem Wahlausgang zeigte sich auch FDP-Gemeinderat Alexander Reuter. Im Rat pflege man „ein angenehmes Miteinander und einen wertschätzenden Umgang“, sagte er. Dies sei wesentlich auch ein Verdienst Meßmers.