Im Oktober 2000 wurde das Alten- und Pflegeheim der Linzgau Diakonie Altenhilfe am Schättlisberg feierlich eingeweiht. Demnächst könnte es also mit dem 25-Jährigen Bestehen ein kleines Jubiläum feiern. Doch ein großes Fest wird es dazu wohl kaum geben. Denn zum Jahreswechsel 2026 geht die erfolgreich betriebene Einrichtung in die Hände der Evangelischen Heimstiftung in Stuttgart über. Dies beschlossen jetzt der Evangelische Kirchenbezirk Überlingen-Stockach und die Evangelische Kirchengemeinde Überlingen als größte Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH. Notariell besiegelt wurde der Verkauf am Montag, 29. September.

Das sagt Dekanin Klusmann
Dekanin Regine Klusmann nennt für diese Entscheidung mehrere Gründe. Zum einen sei die Einrichtung mit 45 stationären Pflegeplätzen und 17 Tagespflegeplätzen insgesamt zu klein für die wachsenden und zunehmend komplexer werdenden Anforderungen an die Verwaltung. Hinzu kommen finanzielle Belastungen durch eine Aufstockung des Heimes vor mehreren Jahren und daraus bereits seit längerem resultierende schwere Baumängel, die möglichst bald unter größerem Aufwand behoben werden müssten. Dies sei derzeit eine zu große investive Herausforderung, sagt Klusmann. Auch wenn der Betrieb der Einrichtung selbst sehr gut laufe und zumindest eine „schwarze Null“ schreibe, sei dies nicht zu stemmen.
Vor diesem Hintergrund hatten sich die Verantwortlichen im Verlauf des Jahres auf die Suche nach einem geeigneten starken Träger gemacht, der den Betrieb übernehmen und im bisherigen Sinne weiterführen kann und will. Bei der Evangelischen Heimstiftung mit Sitz in Stuttgart sind die aktuellen Gesellschaft fündig geworden. Das größte diakonische Pflegeunternehmen betreibt insgesamt 173 Einrichtungen mit 92 Pflegeheimen, darunter auch das Königin Pauline Stift in Friedrichshafen.
Klusmann: Christliche Werte erhalten
„Wir wollen, dass Pflege, Wohnen und Betreuung in unserem diakonischen Haus weiterhin eine hohe Qualität haben, getragen von christlichen Werten“, sagt Dekanin Regine Klusmann, „das ist mit der Heimstiftung gegeben. Zudem sorgt die Evangelische Heimstiftung für die Einbindung des Hauses in einen starken Trägerverbund. Daher haben wir uns guten Gewissens für diesen Schritt entschieden“. Aus Sicht von Klusmanns ist damit die Zukunft des Pflegeangebots am Schättlisberg nachhaltig gesichert.
Der neue Eigentümer werde sämtliche Mitarbeitenden übernehmen und wolle auch künftig die bisherigen Dienstleistungen, unter anderem für die angrenzenden betreuten Wohnungen, übernehmen. Ziel der aktuellen Gesellschafter war laut Klusmann von Anfang an, „die Pflege- und Arbeitsplätze langfristig zu erhalten und die bauliche und konzeptionelle Weiterentwicklung der Einrichtung sicherzustellen“.