Erster Halt des Gewerbebähnles: Apfelverkostung! Bürgermeister Manfred Härle und Jörg Kugler, der Vorsitzende des Wirtschaftsforums Salem, unterbrechen ihre Rundfahrt durch das Salemer Gewerbegebiet. Mit ihrer Entourage aus Gemeinderäten und Wirtschaftsvertretern erkunden sie die Angebote der hiesigen Betriebe, Dienstleister und Vereine beim ersten Gewerbetag seit sieben Jahren.

Am Stand des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) mit alten Apfelsorten von einer Neufracher Streuobstwiese greift Härle beherzt zu, als Kugler scherzend warnt: „Einer davon ist 3D-gedruckt.“ Während sich Kugler von Silke Ortmann über den Hintergrund der Aktion informiert, hat sich für ihn schon eine Lieblingssorte herauskristallisiert: „Der geflammte Kardinal hat so eine leicht säuerliche Note.“ Weiter geht es zur Saatgutinitiative, wo er Bohnen für die Aussaat im Garten erhält.
Teamarbeit trägt am Gewerbetag Früchte
Dass die Saat der Teamarbeit am Gewerbetag Früchte trägt, freut den Vorsitzenden des im Vorjahr gegründeten Wirtschaftsforums. „Ohne sie alle wäre das gar nicht möglich gewesen“, verweist er auf die vielen helfenden Hände der beteiligten Unternehmen, aber auch vonseiten der Gemeinde.

Das hatte bereits der Bürgermeister zuvor bei der Eröffnung der Veranstaltung herausgestellt, als er die Zusammenarbeit lobte. „Wenn es unseren Betrieben gut geht, geht es unserer Gemeinde auch gut“, erwähnte Härle die Gewerbesteuer, die Arbeitsplätze und die Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort. „Das Arbeiten gehört in unsere Mitte und es gehört dazu, dass wir uns mit unserem Handwerk und den Betrieben identifizieren.“
Die Unternehmen nutzten die Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen, und boten auch Gewerbetreibenden von außerhalb sowie den ansässigen Vereinen die Möglichkeit, sich zu präsentieren. So informierten beispielsweise der Gebäudeausrüster TGA Bodensee und der Energiestammtisch Salem nebeneinander über ihr Angebot. „Wir treffen uns alle vier Wochen“, warb Dieter Mücke für den Arbeitskreis. Wer unabhängig beraten werden oder mithelfen wolle, sei herzlich willkommen.

Menschen hinter den Firmennamen kennenlernen
Der Gewerbetag ist nicht nur ein Fest für die Firmen und Vereine, sondern auch für Familien. „Es ist weitläufig, aber schön, und es wird viel für Kinder gemacht“, sagte Carmen Falkner, während ihr Sohn Elias auf der Traktorhüpfburg herumkletterte. „Interessant, was es hier alles gibt“, meinte sein Vater Humberto Mistler und freute sich darüber, auch einmal die Menschen hinter den Firmennamen kennenzulernen.

Auch das Kistenstapeln lockte viele Kinder an: Souverän erklomm der achtjährige Florian den Kistenturm und läutete die Glocke. „Ich hab‘ das schon einmal gemacht“, verriet er. Auch das Gokart-Fahren habe ihm großen Spaß gemacht. „Die Firmen haben sich wahnsinnig ins Zeug gelegt“, würdigte seine Mutter Julia Belau die vielfältigen Angebote. Die Familie aus Konstanz war auf Empfehlung der Großeltern gekommen, die am Stand der deutsch-französischen Gemeindepartnerschaft zwischen Salem und Les Essarts mithalfen. „Und Freunde haben wir hier auch getroffen“, ergänzte sie.
Manche verbinden Arbeit und Privatvergnügen

Arbeitseinsatz und Privatvergnügen kamen auch beim Betrieb Sattler Elektronik zusammen, wo Andrea Wiedmann ihren Kollegen Sebastian Stehle zu einer Runde Bullenreiten motivierte. „Noch bin ich privat da – nachher stehe ich dort und bediene das Gerät“, erklärte sie. Bevor er sich mutig auf den bockelnden „Bullen“ schwang, meinte Sebastian Stehle: „Ich find‘s klasse, bei uns läuft‘s!“
Auch nebenan bei Herbert Senft lieft es im wahrsten Sinne des Wortes. Während Petra Herter, Andrea Eglauer und Claudia Härle mit Hochprozentigem anstießen, erklärte der Kellermeister: „Wir sind eine Gemeinde, wir gehören alle zusammen und da muss man sich auch zeigen.“ So sei er bei jedem Gewerbetag dabei gewesen und denke auch darüber nach, auf den Salemer Bauernmarkt zu kommen.

Auch Ingrid Nicklas kam ins Nachdenken: Die Inhaberin der Firma Nägele & Partner aus Beuren war privat unterwegs, um sich einen Überblick zu verschaffen. „Ich finde es schön, wenn Salem als Gewerbestandort wieder präsent ist in den Köpfen“, sagte sie. „Wir können wirklich viel bewegen, wir haben fast alles vor Ort.“ So könnte sie sich vorstellen, ebenfalls mit einem Stand präsent zu sein, wenn es wieder einen Gewerbetag geben sollte.