Dafür könnte man auch Taxi fahren: 6,16 Euro kostet die Steuerzahler jeder Kilometer, der mit einem Dienstwagen der Stadt Konstanz gefahren wird – natürlich ohne das Gehalt der Insassen. Der Rathaus-Fuhrpark schlägt im Jahr mit 1,13 Millionen Euro zu Buche. Und die 29 Fahrzeuge legten 2024 dabei nur 183.000 Kilometer zurück, gerade einmal 6000 Kilometer pro Auto. Viele von ihnen sind noch Verbrenner. Das ist teuer, wenig effizient und nicht besonders klimafreundlich. Nun stellt die Verwaltung ihr System um – und davon könnten auch Bürgerinnen und Bürger profitieren. Hier gibt es alle Fragen und Antworten.
Was hat die Stadt mit ihrem Fuhrpark vor?
Die Kernverwaltung will ihren Fuhrpark in ein Carsharing-Modell überführen. Das bedeutet, dass die Mitarbeitenden sich ein Auto buchen und es dann nach Freigabe nutzen können. Betroffen sind dabei Fahrzeuge ohne besonderen Einsatzzweck. Betreiben soll das System ein externer Dienstleister, der auf so etwas spezialisiert ist. Zugleich soll die Nutzung von Privatautos durch Stadt-Mitarbeitende mit Abrechnung von Kilometergeld noch stärker eingeschränkt werden, als das bisher der Fall ist.
Spart das wirklich Geld?
Das steht noch nicht fest, weil die Politik eben erst die Systemumstellung im Grundsatz beschlossen hat. Nun wird der Auftrag ausgeschrieben, und nach Eingang der Angebote steht fest, was es kosten wird. Die Verwaltung geht davon aus, dass die Ausgaben zumindest nicht steigen. Im Gemeinderat herrscht dagegen die Erwartung, dass spürbar gespart wird. Immerhin muss sich künftig ja niemand im Rathaus mehr um das Fuhrpark-Management kümmern.
Welche Fahrzeuge bleiben vom neuen Modell ausgeschlossen?
Im ersten Schritt werden Dienstfahrzeuge der Betriebe, an denen die Stadt beteiligt ist, nicht ins neue System aufgenommen. Das sind zum Beispiel die Stadtwerke oder auch die Entsorgungsbetriebe. Generell nicht ins Carsharing kommen auch Spezialfahrzeuge wie Müllautos, Fahrzeuge für Bereitschaftsdienste und natürlich die Flotte der Feuerwehr.
Wird die Flotte durch die Umstellung umweltfreundlicher?
Mit dem Carsharing-Modell ist auch ein genereller Umstieg auf E-Fahrzeuge vorgesehen – immerhin sieht die Klimaschutzstrategie des Gemeinderats vor, dass 2035 schon zwei Drittel der Autos elektrisch sind. Dem muss die Verwaltung natürlich auch selbst gerecht werden. Deshalb sind auch neue Ladepunkte mit berücksichtigt.
Können bald auch Bürger so ein Auto mieten?
Langfristig ist die Idee, dass außerhalb der Dienstzeiten der Stadtverwaltung – insbesondere an Wochenenden – auch Bürgerinnen und Bürger ein Auto aus dem städtischen Fuhrpark mieten und nutzen können. Erprobte öffentliche Carsharing-Modelle gibt es auch in Konstanz schon seit etlichen Jahren. Wann das aber der Fall sein wird, ist offen. Denn vor 2027 ist nicht einmal mit einem internen Systemstart zu rechnen, so Lorenz Heublein vom Amt für Klimaschutz abschließend.