Als Marianne Würth gegen 19.30 Uhr das Wahlergebnis und die Höhe der Wahlbeteiligung verkündete, ist der Jubel in der Realschule Stühlingen zweimal groß. Bürgermeister Joachim Burger wurde mit 95,16 Prozent (1476 Stimmen) Prozent für eine zweite Amtszeit gewählt und knapp 40 Prozent (39,21 Prozent) der Wahlberechtigten gingen an diesem sonnigen „Stühlinger Herbst“-Tag ins Wahllokal oder gaben ihre Stimme vorab per Brief ab.

„Ich freue mich über das Ergebnis und die tolle Wahlbeteiligung. Das Ergebnis ist die Bestätigung der gemeinsamen, guten Arbeit. Dass ich es geschafft habe, eine gute Wahlbeteiligung hinzubekommen, zeigt, dass die Bürger ihre demokratischen Möglichkeiten wahrnehmen. Auf beiden lässt sich für die nächsten acht Jahre aufbauen“, sagte Joachim Burger im Gespräch, nachdem er die lange Schlange an Gratulanten abgearbeitet hatte.

Die Höhe der Wahlbeteiligung – zum Vergleich bei Bürgermeisterwahlen im Landkreis mit nur einem Kandidaten gingen zuletzt in St. Blasien 34,31 Prozent und in Laufenburg 24,75 Prozent an die Urne – hob auch Landrat Martin Kistler in seiner Rede hervor: „Ein Bürgermeister ist jeden Tag im Dienst und fast schon 24 Stunden immer da. Da kann man im Gegenzug an einem Tag auch zur Wahlurne gehen“, so der Landrat. Dafür erntete er Applaus. Das Wahlergebnis sei ein überzeugender Vertrauensbeweis und Bestätigung für das, was Burger in den vergangenen acht Jahren geleistet habe.
Lob für Brückenbauen und Beharrlichkeit
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner dankte Joachim Burger für die erfolgreichen acht Jahre seiner ersten Amtszeit und lobte, dass er eine gute Balance habe, Brücken baue und „sehr beharrlich“ an den Themen dran bleibe. „Die Bürgermeisterbriefe aus Stühlingen werden gehört, gelesen und vor allem versuchen wir auch, Lösungen gemeinsam auf den Weg zu bringen“, sagte Schreiner in Bezug auf die Schließung des Stühlinger Krankenhauses oder den Dauerbrenner Ortsumfahrung Grimmelshofen.
Neben den besten Wünschen für die zweite Amtszeit gab Tobias Gantert, Sprecher der Bürgermeister im Landkreis und Bürgermeister von Ühlingen-Birkendorf, seinem Amtskollegen scherzhaft auch den Auftrag mit, das Problem der ärztlichen Versorgung für die Region zu lösen und sorgte damit für lautes Gelächter.

Im Anschluss trat der sichtlich bewegte, wiedergewählte Amtsinhaber unter großem Applaus ans Mikrofon. „Danke für Ihre Stimme und Ihr Vertrauen, meine Stimme ist inzwischen weg“, gestand der 61-Jährige.
Ehre und Ansporn zugleich
Diese Wiederwahl sei für Burger nicht nur eine Bestätigung, „sondern Ehre, Auftrag und Ansporn zugleich“. Er blickte auf seine erste Amtszeit zurück, in der gemeinsam einiges bewegt, Projekte angestoßen, Entscheidungen getroffen und Strukturen neu gedacht wurden.
„Was mich besonders berührt ist, dass Sie entschieden haben, dass wir diesen Weg weitergehen“, so Burger. Gemäß seines Mottos im Wahlkampf „Laufendes vollenden, Neues anpacken“ wolle er in den kommenden Jahren begonnene Projekte zu einem guten Abschluss bringen und gleichzeitig neue Themen anstoßen, die für die Stadt wichtig seien – sozial, ökologisch und wirtschaftlich. „Unsere Gemeinde steht nicht still. Ich auch nicht.“
Inniger Dank an die Familie
Großen Applaus erntete der Amtsinhaber für den innigen Dank an seine Frau Sonja sowie seine Töchter Annalena und Madeleine. „Ihr habt so viel mitgetragen, mitgearbeitet und mitgelitten. Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen. Diese zweite Amtszeit ist auch euer Verdienst.“

Er dankte den Mitgliedern des Wahlausschusses und den mehr als 70 Wahlhelfern, die durch die vorgezogene Bundestagswahl im Frühjahr zweimal ihren Dienst antreten mussten – ursprünglich waren beide Wahlen an einem Tag geplant. „Sie alle haben heute, teils im Hintergrund, dafür gesorgt, dass Demokratie funktioniert. Das ist nicht selbstverständlich und verdient unseren vollen Respekt.“

Was wünschen sich die Bürger?
Für Rosemarie Hotz steht der Umbau des Rathauses im Zentrum ihrer Erwartungen. „Das ist wichtig.“ Hier wünscht sie sich klare Entscheidungen vom Bürgermeister.
„Bis jetzt hat er es gut gemacht“, findet Hubert Basler. Er und Elisabeth Basler sind sehr zufrieden mit Burger als Bürgermeister. Schwierige Themen sind ihrer Meinung immer wieder verschoben worden, aber irgendwann müsse man es machen, erklären sie.

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