Fußball-Bezirksliga Trainer Daniel Pietzke hatte das richtige Näschen. Sekunden nach dem 3:4 durch David Scheu für die SG Stühlingen/Weizen wechselte der Trainer des SV Buch seinen „Matchwinner“ ein. Dabei hatte sich Constantin Gampp nicht mal an des Trainers Anweisung gehalten: „Ich sollte die Defensive stärken“, schmunzelte der Youngster: „Als ich den Ball von Dawid bekam, sah ich, dass sie etwas offen sind. Aber es war etwas glücklich, dass der Ball rein geht.“
Am Ende war‘s egal, der SV Buch hat aus dem Pokal-Aus – 6:6 n.V. beim A-Kreisligisten VfB Waldshut – die richtigen Lehren gezogen: „Es war nicht mal das Ergebnis, sondern die Art und Weise. Wir haben nicht trainiert, sondern zwei Stunden klar und offen geredet“, verriet Pietzke die Interna von der erfolgreichen Eigentherapie.
„Jeder sieht, dass es sich lohnt, wenn jeder mehr investiert“, verwies er nicht nur auf die drei Tore von Benedikt Illmann, der die Basis zum Sieg legte: „Jetzt geht‘s für uns erst richtig los.“
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel mit offenem Visier. Die Gastgeber setzten offensichtlich auf die Spätfolgen der Bucher Pokalpleite und sorgten schon nach 60 Sekunden für einen Schreckmoment auf der Bank der Gäste. Doch die Reaktion von Jannik Strittmatter gegen Fabian Baumann nötige SG-Trainer Fabian Spitz viel Respekt ab: „Sie haben aber auch einen Klasse-Torwart.“
Seine Elf schien ebenfalls beeindruckt, ließ sich in die Defensive drängen und kassierte prompt den Gegentreffer. Benedikt Illmann wurde von Dawid Armanowski frei gespielt und ließ Marcel Kaebel keine Abwehrchance. Der Schlussmann der „Zweiten“ war für die verhinderten Mirco Nannavecchia (privat) und Lion Lakomek (krank) eingesprungen und schuldlos an der Niederlage.
Beim 0:2 – wieder war Torjäger Benedikt Illmann zur Stelle – hatte die komplette Abwehr die flache Hereingabe von Tim Birkenheier offensichtlich unterschätzt.
Illmann war schneller als Heiko Güntert am Ball und schien für klare Verhältnisse gesorgt zu haben: „Die Bucher waren in den entscheidenden Momenten routinierter und nutzten unsere kleinen Fehler eiskalt aus“, monierte Fabian Spitz.

Doch er hatte durchaus auch Grund zur Zufriedenheit. Der Neuling steckte nicht auf, setzte weiter auf sein Konterspiel. Das gestaltete sich gegen eine Innenverteidigung mit Pascal Störk und Jan Körner zwar deutlich schwieriger als zuletzt. Doch die Nadelstiche taten im Verlauf der ersten Hälfte immer mehr weh.
Glück hatte der SV Buch in der 38. Minute. Adelin Oborocianu zog ab, Jannik Strittmatter boxte den Ball vor die Füße von David Scheu. Dessen Treffer zählte nicht, da ihn Schiedsrichter Ralf Brombacher beim Oborocianu-Schuss im Abseits sah.
Doch es war ein Signal für die Schlussoffensive. Trifft Scheu nicht, trifft eben Oborocianu.

Zwei Mal legte ihm der Sturmpartner auf und prompt ging es nicht mit 0:2 sondern mit 2:2 in die Kabine.
Wie würde der SV Buch diese Tiefschläge, die doch plötzlich die Erinnerungen ans Pokalspiel weckten, verkraften? Die Therapie hatte angeschlagen, denn erstaunlich gut kamen die Gäste zurück ins Spiel. Brooklyn Lehmann steckte durch, Güntert kam zu spät und Illmann machte seinen dritten Treffer.
Wenig später schlug Dawid Armanowski einen hohen Ball nach vorn, in den Lauf von Brooklyn Lehmann.
Der nahm Valentin Jehle die entscheidenden Meter ab und erhöhte gar auf 5:2.

Entschieden war das Spiel, das trotz des eindeutigen Resultats keinen Verlierer hatte, trotzdem noch nicht. Die SG Stühlingen/Weizen steckte nicht auf, wollte den Punkt. Das Trainer-Duo Spitz und Sylvio Kech brachte Marek Büche und Niklas Lang, stellte auf Dreier-Kette um.
Adelin Oborocianu war schon an Strittmatter vorbei, doch Jan Körner klärte für seinen Schlussmann. Dann zielte David Scheu zu hoch, ins Fangnetz.
Besser machte er es nach dem Pass von Florian Isele, den Yannick Botos per Kopf verlängerte. Mit dem unbedingten Willen tankte sich Scheu zwischen Frank Holzapfel und Jan Körner durch, verkürzte mit seinem zehnten Saisontor auf 3:4.
Jetzt war wieder alles möglich. David Scheu war, durch, ließ Strittmatter ins Leere laufen, doch den Schuss aufs leere Tor klärte Luca Meinzer. Die Gäste brachten den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Fabian Baumann feuerte ein ordentliches „Pfund“ ab, das Strittmatter bravourös: „Es wäre das 4:4 gewesen“, haderte Spitz mit vergebenen Möglichkeiten: „Und im Gegenzug fällt das 3:5.“
Alles zur Bezirksliga lesen Sie online hier