Fußball-Bezirksliga Die Serie ist gebrochen. Das 3:3 des FC Schlüchttal gegen den SV Herten, bei dem nach der Trennung von Dominik Uhrig wieder Interimstrainer Tunahan Kocer an der Linie stand, war das erste Remis der neuen Saison. Zumindest bis Sonntag setzen sich der TuS Stetten (3:1 gegen SG Weilheim/Gurtweil) und SV Weil II (2:0 gegen FC Wehr) vorn ab. Die SG Mettingen/Krenkingen könnte mit einem Sieg beim SV Waldhaus aufschließen. Im Tabellenkeller bleiben neben der SG Weilheim/Gurtweil auch der FC Hauingen (1:2 beim FC Schönau) und SV Blau-Weiß Murg (1:4 bei SF Schliengen) weiter ohne Punkte.
FC Schlüchttal – SV Herten 3:3 (2:2). – Tore: 1:0 (12.) Reichardt, 1:1 (25.) Strazzeri, 2:1 (31.) Möller, 2:2 (39.) Jäger, 2:3 (64.) Csanady, 3:3 )74.) Baumgärtner. – SR: Stephan Kiefer.
Das erste Remis der neuen Saison geht vollkommen in Ordnung. „Eigentlich ist der Punkt für uns zu wenig“, deutete Trainer Michael Gallmann an, dass sich der FC Schlüchttal gegen den bis dahin punktlosen Gast mehr ausgerechnet hatte: „Aber die Konstellation beim SV Herten war für uns undankbar.“ Wenige Stunden vor Spielbeginn hatten die Gäste die Trennung von Trainer Dominik Uhrig veröffentlicht: „Es war zu spüren, dass die Spieler enger zusammen gerückt sind“, so Gallmann.
Zwei Mal ging seine Elf vor dem Seitenwechsel in Führung: „Und beide Tore haben uns keine Sicherheit gebracht“, bemängelte Gallmann. Jeweils auf Vorarbeit von Pedro Albicker hatten Nico Reichardt und – sehenswert – Nico Möller getroffen. Die Gäste hatten jeweils durch Sascha Strazzeri und Julian Jäger die Antwort parat.
Nach dem Wechsel kam es noch dicker für den Gastgeber in Birkendorf. Der im Sommer aus den A-Junioren aufgerückte Janos Csanady war nach einer Ecke per Kopf zur Stelle und besorgte das 2:3. „Dann haben umgestellt, wurden offensiver“, sah Gallmann den Lohn im Ausgleich – erneut von Pedro Albicker vorbereitet – durch Timon Baumgärtner.
In der Schlussphase stand der Punkt für den FC Schlüchttal auf Messers Schneide. Erst wurde Eduart Krenzi vor dem Strafraum noch gestoppt und in der Nachspielzeit verhinderte FCS-Schlussmann Simon Hepp mit einer Glanztat gegen Alessio Barandun die Niederlage.

Für Tunahan Kocer war es eine gelungene Rückkehr. Unter ihm als Interimstrainer hatte der SV Herten schon im Frühjahr nur zwei Mal verloren. Er hofft, dass beim FC Schlüchttal nun die Wende eingeleitet worden sei: „Und das obwohl wir hier – fast schon traditionell – mit einem Feldspieler im Tor agieren mussten.“ Vor Jahresfrist stand Lucas Eschbach zwischen den Pfosten, dieses Mal zog Michael Kikkert die Handschuhe an.
Die Fußballschuhe will Tunahan Kocer künftig wieder tragen: „Es ist mein Plan, ab Oktober wieder zu kicken“, erklärt der 32-Jährige: „Seit sechs Wochen bin ich voll im Training. Deshalb hoffe ich, dass schnell eine Lösung auf der Trainerbank erfolgt. Eine Doppelrolle möchte ich ungern spielen.“
SV Blau-Weiß Murg reaktiviert Tolga Polat
SF Schliengen – SV Blau-Weiß Murg 4:1 (0:0). – Tore: 1:0 (48.) Kessler, 2:0 (68.) Hollenwäger, 3:0 (75.) T. Merstetter, 3:1 (82.) G. Uyar, 4:1 (90.+2) Kessler. – SR: Moustafa El Kady.
Der Gast überraschte mit einer unerwarteten Personalie. Tolga Polat, Trainer des FSV Rheinfelden II, wurde reaktiviert. Der 42-jährige hat seinen Spielerpass wieder bei den Blau-Weißen und spielte 90 Minuten. Die fünfte Niederlage der Murger, die beim 0:0 zur Pause noch hofften, verhinderte Polat indessen auch nicht.

Vor dem Seitenwechsel vergaben die Hausherren einige Möglichkeiten. „Wir haben wenig zugelassen, sind sehr gut in der Defensive gestanden“, war der Murger Trainer Bayram Cerimi mit seiner Elf bis dahin durchaus zufrieden. Aber bekanntlich dauert ein Spiel neunzig Minuten. Und so kam wie es kommen musste. Spätestens mit dem 1:0 durch Florian Kessler (51.) „sind wir etwas auseinander gebrochen“, so Cerimi.
Die SF Schliengen hatten sich von der 0:8-Pokalklatsche gegen den TuS Stetten gut erholt. Denis Hollenwäger legte das 2:0 nach. „Wir hatten zu Beginn viele Fehlpässe im Spiel. Am Ende war es ein Pflichtsieg“, sagte Sportchef Florian Kessler, der mit seinem zweiten Treffer in der 90. Minute auch den Schlusspunkt setzte. (rth)
Valentino Colella verpasst die Führung
SV Weil II – FC Wehr 3:0 (2:0). – Tore: 1:0 (19.) N. Rusch, 2:0 (25.) Semenschuk, 3:0 (81.) M. Rusch. – SR: Remigiusz Baran.
Sascha Samardzic beeilte sich nach dem fünften Sieg im fünften spiel: „Wir feiern heute unser Einstandsfest“, freute sich der Trainer des Aufsteigers SV Weil II auf einen lustigen Abend. Zwar hatte seine Elf zunächst ein paar Probleme mit dem FC Wehr, doch am Ende stand ein 3:0 und weiterhin Platz zwei.
„In den ersten zwanzig Minuten „hatten wir wenig Einfälle und einige Unkonzentriertheiten in unserem Spiel“, so Samardzic. Der freistehende Valentino Colella scheiterte an Torhüter Tim Rusch, verpasste die Führung. „Ich weiß nicht, wie die Partie dann ausgegangen wäre“, sagte Gästetrainer Urs Keser: „Der SV Weil II hatte auf jeden Fall Respekt vor uns.“

Aber mit dem 1:0 durch Nico Rusch fanden die Gastgeber besser in die Partie. „Das gab uns mehr Selbstvertrauen“, bejubelte Samardzic nach 25 Minuten den zweiten Treffer. Nach einem Eckball und einer Faustabwehr von Wehrs Torhüter Philipp Bischof landete die Kugel bei Witali Semenschuk. Der fackelte nicht lange, traf an Freund und Feind vorbei zum 2:0.
Beim FC Wehr – ohne Fabian Schmidt, Jan Steininger, Andreas Gergert und Philipp Lehmann – verpassten Johannes Baumgartner und Gabriel Keser nach der Pause das mögliche Anschlusstor. „Wir treffen halt nicht“, ärgerte sich Keser. Dagegen zeigte der SV Weil II viel Effizienz und Maik Rusch setzte nach 81 Minuten mit dem 3:0 den Schlusspunkt. (rth)
Sehenswertes Ehrentor durch Aaron Zimmermann
TuS Stetten – SG Weilheim/Gurtweil 3:1 (3:1). – Tore: 1:0 (5.) Selmani, 2:0 (13.) Kaymak, 2:1 (18.) Zimmermann, 3:1 (40.) Semani. – SR: Martin Bernek.
Achtbar zog sich der Aufsteiger beim Tabellenführer aus der Affäre. „Wir haben versucht, dem TuS Stetten das Leben so schwer wie möglich zu machen. Ich denke, dass uns das gelungen ist. Nach dem verdienten TuS-Sieg ist es für uns kein Beinbruch hier zu verlieren“, sagte SG-Trainer Oliver Neff.
Bereits zur Pause stand das Endergebnis fest. Es war die fünfte Niederlage für den Neuling, doch Neff relativiert: „Wir hatten alles Hochkaräter als Gegner. SV Buch, SG Mettingen/Krenkingen, SG Stühlingen/Weizen und jetzt TuS Stetten. Das sind alles Mannschaften aus der Spitzengruppe“, so Neff, der am Samstag, 4. Oktober, 17 Uhr, den FC Schönau – ein weiteres Team aus der Spitzengruppe – zu Gast hat: „Da wollen wir dann aber endgültig den Bock umstoßen.“

Der frühe Rückstand „spielte nicht unbedingt in unseren Machtplan“, sah Neff eine zu hohe Fehlerquote seiner Elf. Prompt legte Faruk Kaymak das 2:0 nach. Beim Anschlusstreffer nahm Aaron Zimmermann aus über 35 Meter Maß und überraschte Schlussmann Jannik Pemberger „mit einem tollen Tor“, so Neff. Als der plötzlich wieder Hoffnung schöpfte, schlugen die Hausherren zurück. Ein Freistoß von Bleon Selmani senkte sich hinter Matthias Kaiser zum 3:1 ins Netz. Die zweite Halbzeit blieb ereignislos. „Wir hatten noch einige Möglichkeiten. Aber im Endeffekt hatten wir die Partie im Griff“, freute sich TuS-Coach Andreas Schatz über die Verteidigung der Tabellenspitze. (rth)
Niclas Markanic leitet vierten Sieg ein
FC Schönau – FC Hauingen 2:1 (0:0). – Tore: 1:0 (50.) Markanic, 2:0 (80.) Gritsch, 2:1 (85.) Mo. Keller. – SR: Daniel Messinger.
Der FC Schönau bleibt zu Hause eine Macht und im dritten Heimspiel ohne Punktverlust. Die Elf von Trainer Manfred Knobel setzt sich mit dem vierten Sieg in der erweiterten Spitzengruppe fest. Ausschlaggebend waren die Standardsituationen. Aus dem Spiel heraus sorgten die Gastgeber kaum einmal für Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse. „Das haben wir angesprochen“, sagte Knobel: „Zuletzt waren wir bei Eckbällen und Freistößen etwas unkonzentriert.“ Die Gäste verpassten bereits nach 50 Sekunden durch Max Keller mit einem Aluminiumtreffer die Führung. Danach gingen beide Abwehrreihen konzentriert zu Werke. Sie ließen kaum einmal gefährliche Situationen zu.

Erst nach der Pause durfte gejubelt werden. Zunächst war es Saison-Debütant Niklas Markanic, der nach einer Ecke von Yannik Behringer und der Kopfballvorlage von Fabian Behringer aus dem Getümmel das 1:0 erzielte. „Ein vermeidbarer Treffer. Wir bleiben einfach stehen, obwohl wir näher zum Ball sind“, ärgerte sich Gästetrainer Mick Fahr. Dann verpasste der zuvor eingewechselte Jakob Gritsch mit einem Pfostentreffer (74.) die Entscheidung. Auf der Gegenseite verhinderte Philipp Georg nach einem Kopfball von Matthias Grether den Ausgleich.
Das 2:0 resultierte aus einem weiten Einwurf von Yasin Demirci. Diesmal war Gritsch per Kopf zum 2:0 erfolgreich. Die Schlussoffensive der Gäste kam zu spät. Zwar erzielte Moritz Keller mit einem Freistoß zum 1:2 das schönste Tor der Partie, aber mehr ließ der FC Schönau nicht mehr zu. (rth)