Tobias Eichhorn, zwei Derbys binnen 24 Stunden hat man nicht alle Tage. Welches Duell war für Sie das Wichtigere?
Eichhorn: Das ist eine fiese Frage. Sportlich hatte natürlich das Derby mit dem FC Schlüchttal bei der SG Mettingen/Krenkingen höchste Priorität. Da lässt man sich auch als externer Spieler von der besonderen Atmosphäre anstecken. Aber der Klassiker zwischen dem SV Wittlekofen und FC Wellendingen am Abend vorher war auch sehr emotional.
In welcher Hinsicht?
Eichhorn: Das Spiel ist in unseren Dörfern der sportliche Jahres-Höhepunkt. Diesmal habe ich nicht gespielt. Das Risiko, mich zu verletzen, war zu groß. Also habe ich gecoacht und prompt haben wir Wittlekofener mit 1:0 gesiegt.
In Untermettingen setzte es danach ein 2:5. Fehlte da die nötige Euphorie?
Eichhorn: Jein – denn wir hätten einen Punkt verdient, obwohl das bei dem deutlichen Ergebnis komisch klingt. Aber verwerten wir vor der Pause unsere guten Chancen, ist etwas drin. Jetzt muss halt am Samstag in Birkendorf gegen den SV Herten der zweite Sieg her.

Sie spielen seit 2024 beim FC Schlüchttal. Wie kam der Wechsel im „gesetzten Alter“ in die Bezirksliga zustande?
Eichhorn: Als mich Trainer Michael Gallmann, unter dem ich schon in Weizen gespielt hatte, fragte, gab es kein langes Überlegen, zumal ich nur Kreisliga gespielt hatte. Ich habe sehr viel Spaß am Fußball und bin trotz der 35 Jahre noch sehr fit – warum also nicht?
Und? Schritt bereut?
Eichhorn: Keine Minute. Seit ich hier bin, spiele ich immer. Dass das gelingen würde, habe ich damals nicht erwartet.

War es schwer, ins Team zu kommen?
Eichhorn: Die Jungs haben es mir leicht gemacht, vom ersten Moment weg. So richtig kannte ich außer dem Trainer nur noch Pius Blatter, mit dem ich gearbeitet habe. Und die Kalt-Brüder kenne ich noch aus dem Kindergarten.
Sie kommen doch aus Wittlekofen?
Eichhorn: Meine Mutter war Erzieherin im Kindergarten Ühlingen. In den Schulferien nahm sie mich als mit. Alleine konnte ja nicht daheim bleiben. So lernte ich Marvin und Yannik kennen.
Sie wohnen in Weizen, arbeiten in Bonndorf. Viel Aufwand, um präsent zu sein?
Eichhorn: Das geht schon. Mit Christoph Baschnagel habe ich eine Fahrgemeinschaft. Unter der Woche schaue ich vor dem Training in Wittlekofen vorbei. Das liegt ja nicht weit entfernt.
Fragen: Matthias Scheibengruber