Tobias Eichhorn, zwei Derbys binnen 24 Stunden hat man nicht alle Tage. Welches Duell war für Sie das Wichtigere?

Eichhorn: Das ist eine fiese Frage. Sportlich hatte natürlich das Derby mit dem FC Schlüchttal bei der SG Mettingen/Krenkingen höchste Priorität. Da lässt man sich auch als externer Spieler von der besonderen Atmosphäre anstecken. Aber der Klassiker zwischen dem SV Wittlekofen und FC Wellendingen am Abend vorher war auch sehr emotional.

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In welcher Hinsicht?

Eichhorn: Das Spiel ist in unseren Dörfern der sportliche Jahres-Höhepunkt. Diesmal habe ich nicht gespielt. Das Risiko, mich zu verletzen, war zu groß. Also habe ich gecoacht und prompt haben wir Wittlekofener mit 1:0 gesiegt.

In Untermettingen setzte es danach ein 2:5. Fehlte da die nötige Euphorie?

Eichhorn: Jein – denn wir hätten einen Punkt verdient, obwohl das bei dem deutlichen Ergebnis komisch klingt. Aber verwerten wir vor der Pause unsere guten Chancen, ist etwas drin. Jetzt muss halt am Samstag in Birkendorf gegen den SV Herten der zweite Sieg her.

Tobias Eichhorn (35) lebt in Weizen, wuchs aber in Wittlekofen auf. Mit Fußball begann er beim SV Bettmaringen, wechselte als C-Junior ...
Tobias Eichhorn (35) lebt in Weizen, wuchs aber in Wittlekofen auf. Mit Fußball begann er beim SV Bettmaringen, wechselte als C-Junior aber in den Nachwuchs des FC Weizen. Dort spielte er auch zwei Jahre aktiv, ehe er bis 2018 wieder beim SV Bettmaringen spielte. Danach kehrte er für sechs Jahre zum FC Weizen zurück und kam 2024 zum FC Schlüchttal. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Sie spielen seit 2024 beim FC Schlüchttal. Wie kam der Wechsel im „gesetzten Alter“ in die Bezirksliga zustande?

Eichhorn: Als mich Trainer Michael Gallmann, unter dem ich schon in Weizen gespielt hatte, fragte, gab es kein langes Überlegen, zumal ich nur Kreisliga gespielt hatte. Ich habe sehr viel Spaß am Fußball und bin trotz der 35 Jahre noch sehr fit – warum also nicht?

Und? Schritt bereut?

Eichhorn: Keine Minute. Seit ich hier bin, spiele ich immer. Dass das gelingen würde, habe ich damals nicht erwartet.

Stammkraft: Seit Tobias Eichhorn (vorn, gegen Giuseppe Imbrogiano vom SV Herten) für den FC Schlüchttal spielt, zählt er stets zur ...
Stammkraft: Seit Tobias Eichhorn (vorn, gegen Giuseppe Imbrogiano vom SV Herten) für den FC Schlüchttal spielt, zählt er stets zur Start-Elf. | Bild: TH Fotografie/Thomas Hess

War es schwer, ins Team zu kommen?

Eichhorn: Die Jungs haben es mir leicht gemacht, vom ersten Moment weg. So richtig kannte ich außer dem Trainer nur noch Pius Blatter, mit dem ich gearbeitet habe. Und die Kalt-Brüder kenne ich noch aus dem Kindergarten.

Sie kommen doch aus Wittlekofen?

Eichhorn: Meine Mutter war Erzieherin im Kindergarten Ühlingen. In den Schulferien nahm sie mich als mit. Alleine konnte ja nicht daheim bleiben. So lernte ich Marvin und Yannik kennen.

Sie wohnen in Weizen, arbeiten in Bonndorf. Viel Aufwand, um präsent zu sein?

Eichhorn: Das geht schon. Mit Christoph Baschnagel habe ich eine Fahrgemeinschaft. Unter der Woche schaue ich vor dem Training in Wittlekofen vorbei. Das liegt ja nicht weit entfernt.

Fragen: Matthias Scheibengruber