Fußball-Bezirksliga Tore fielen einmal mehr in Massen, insgesamt 42 in sieben Spielen. Der vierte Spieltag wird am Sonntag, 16 Uhr, in Hohentengen mit der Partie des punktlosen FC Hochrhein gegen den bisher drei Mal siegreichen Aufsteiger SV Weil II abgeschlossen. Mit einem weiteren „Dreier“ könnten sich die Weiler dem Trio anschließen, das bisher alles gewonnen hat. Ganz vorn der TuS Stetten (4:3 beim FC Hauingen), Aufsteiger SG Stühlingen/Weizen (3:1 bei der SG Weilheim/Gurtweil) und die SG Mettingen/Krenkingen, die das Derby gegen den FC Schlüchttal mit 5:2 gewonnen hat.
David Scheu zeigt auch mal Nerven
SG Weilheim/Gurtweil – SG Stühlingen/Weizen 1:3 (0:2). – Tore: 0:1 (10.) F. Baumann, 0:2 (31.) D. Scheu, 1:2 (61.) J. Emmerich, 1:3 (90.+1) D. Scheu. – SR: Leandro Serratore. – Bes.: Villinger (RWW/19.) hält HE von D. Scheu.
„Im Moment gelingt ihm fast alles“, schmunzelte Trainer Sylvio Kech nach dem vierten Sieg im vierten Spiel: „Nur am Elfmeterpunkt zeigte er Nerven.“ Die Rede ist von David Scheu, der maßgeblichen Anteil am Traumstart des Aufsteigers aus dem Wutachtal hat, aber beim Handelfmeter, den Luis Betz verursacht hatte, zeigte ihm Torwart Martin Villinger zumindest bei diesem Versuch die Grenzen auf.
Die frühe Führung von Fabian Baumann veredelte David Scheu, der nunmehr neun der 14 Tore seiner Elf erzielt hat, mit dem 2:0 nach einer guten halben Stunde. In der Nachspielzeit beendete der Torjäger nach einem Konter mit dem 3:1 die letzten Hoffnungen des glücklosen Mit-Aufsteigers SG Weilheim/Gurtweil auf einen Punkt.

In der Analyse, dass sich die Gastgeber diesen Zähler wohl verdient hätten, waren sich beide Trainer einig: „Sie haben uns ordentlich unter Druck gesetzt“, gab Kech offen zu, dass Torwart Mirco Nannavecchia in zwei, drei Situationen sein Können unter Beweis stellen musste, um den knappen Vorsprung zu sichern.
„Würde Scheu bei uns spielen, hätten wir gewonnen“, war Oliver Neff überzeugt: „Wir gaben Vollgas nach der Pause, doch mehr als das 1:2 durch Julian Emmerich sprang nicht heraus.“ Einen Vorwurf wollte er seiner Elf nicht machen: „Die Einstellung ist sehr gut, aber wir belohnen uns nicht.“ (gru)
Benedikt Illmann trifft vor und nach der Pause
SV Buch – SV Waldhaus 4:1 (1:0). – Tore: 1:0 (45.) und 2:0 (65.) beide Illmann, 2:1 (68.) Y. Schäfer, 3:1 (85.) Armanowski, 4:1 (89.) Birkenheier. – SR: Gerrit Peukert.
Daniel Pietzke atmete tief durch: „Gut war es nicht, aber wenn du neun Punkte aus vier Spielen holst, gibt es keinen Grund zum Meckern“, war der Trainer des SV Buch froh, dass er die abgezockerten Akteure auf seiner Seite wusste. Allen voran Benedikt Illmann, der unmittelbar vor dem Seitenwechsel die Gastgeber mit dem Führungstreffer erlöste. Im zweiten Abschnitt ließ der lange Blonde zwei große Chancen liegen. Tim Birkenheier stand schon zur Auswechslung bereit, als Illmann doch noch das 2:0 nachlegte.
Drei Minuten später war die Partie wieder offen. Yannik Schäfer schlenzte einen Drehschuss von der Strafraumlinie zum 1:2 in den Winkel. „Wir hätten schon vor der Pause ein, zwei Tore machen müssen“, sah SVW-Trainer Oliver Baumgartner das Problem in der Abgeklärtheit: „Wir sind nicht clever genug, kriegen den Ball nicht aufs Tor.“ Zudem hatte er mit Personalnöten zu kämpfen. Fabian Dieterle saß seine Sperre aus dem Pokal ab, Yannic Rüd und Lucas Bellen sind im Urlaub und Lukas Schmidt fehlte aus privaten Gründen.
In der Schlussphase beendeten die Hausherren alle Spekulationen. Dawid Armanowski erhöhte auf 3:1 und Tim Birkenheier setzte den 4:1-Schlusspunkt: „Das Ergebnis in dieser Höhe täuscht“, gab Pietzke zu: „Sie haben aufgemacht und wir die Tore.“ (gru)
Gökalp Uyar und Kevin Lajthia wieder dabei
SV Blau-Weiß Murg – FC Zell 0:3 (0:1). – Tore: 0:1 (16.) Toure, 0:2 (60.) Cammarano, 0:3 (79.) Boos. – SR: Daniel Messinger.
Pflichtaufgabe erfüllt, zweiter Sieg in Folge, drei weitere Punkte. Ganz glücklich zeigte sich Trainer Michael Schwald vom FC Zell trotzdem nicht. „Gerade in der ersten Halbzeit haben wir teilweise Alibifußball abgeliefert.“ Ehe die Gäste durch Youssouf Toure, der einen weiten Schlag von Jonas Krumm zum 0:1 über die Linie drückte, hatte Gökalp Uyar bereits nach 33 Sekunden mit einem knappen Schuss die Murger Führung auf dem Schlappen.
Gökalp wer? Ja – Gökalp Uyar stand wieder auf dem Platz. „Ich habe mich gemeinsam mit Kevin Lajthia entschieden, wieder auf dem Platz zurück zu kehren. Wir wollen der Mannschaft helfen.“ Gegen die Wiesentäler hat es bei brütenden Temperaturen noch nicht gereicht. Trotzdem war der neue Wind in der Murger Mannschaft zu spüren.

Und vielleicht stellen sich auch noch Nico Maenza und Gökalps Bruder Cihangir zur Verfügung. „Die Gespräche laufen“, hofft Bayram Cerimi auf die Rückkehr zweier weiterer gestandener Spieler. Cerimi sah deutlich bessere Leistungen als zuletzt: „Wir sind defensiv kompakter gestanden.“
So tat sich der FC Zell schwer, ins Rollen zu kommen. Schwald sah „zu viele Fehler bei eigenem Ballbesitz“. Er musste die Spieler bei der ersten Trinkpause erst einmal wachrütteln. Zumindest nach dem Seitenwechsel schien er Gehör gefunden zu haben. Der Ball lief etwas schnörkelloser durch die Reihen und spätestens mit dem 0:2 durch Sergio Cammarano war bei den Hausherren endgültig den Zahn gezogen. „Am Ende war es ein glanzloser Sieg“, sagte Schwald, nachdem Leon Boos noch auf 0:3 erhöht hatte. (rth)
Kuriose Tore beim glücklichen Wehrer Sieg
FC Wehr – FC Schönau 4:3 (2:2). – Tore: 0:1 (10.) Mutter, 1:1 (16.) Baumgartner, 1:2 (24./ET) Gergert, 2:2 (31.) Lehmann, 3:2 (59.) Keller, 4:2 (68.) Steininger, 4:3 (84.) Gritsch. – SR: Khalid Sajid.
4:3 – sieben Tore. Das hört sich nach einem Fußballspektakel an. „Spektakel? Nein, gewiss nicht“, polterte Trainer Urs Keser nach dem Sieg des FC Wehr: „Wir waren schlecht, und der FC Schönau war noch schlechter.“ Somit kassierten die Gäste ihre erste Niederlage, die, so Keser „auch verdient war.“ An die gute Leistung seiner Elf vom 1:3 bei Spitzenreiter TuS Stetten in der Vorwoche sei „keinesfalls angeknüpft worden.“

Aufregend waren hingegen zwei Treffer in dieser Partie. Das 0:1 durch Jonas Mutter resultierte aus einem Weitschuss aus 35 Metern. Wie schon in Stetten stand Schlussmann Philipp Bischof zu weit vor dem Kasten. Der FC Wehr hatte die passende Antwort parat, kam durch Johannes Baumgartner nur sechs Minuten später zum Ausgleich.
Ein Slapstick-Eigentor unterlief dem unglücklichen Anderes Gergert, der beim 1:2 aus über 20 Metern seinen eigenen Torhüter mit einem hohen Rückpass ebenso überraschte, wie die Schönauer: „Es war ein fehlerbehaftetes Spiel“, zeigte sich Trainer Manfred Knobel nicht gerade erbaut über den Auftritt: „Unsere komplette Defensive, zuvor noch das Prunkstück, spielte schlecht.“ Mit „etwas Glück“ wäre ein Remis drin gewesen: „Bei drei Auswärtstoren sollte es eigentlich reichen.“ Keser saht das keineswegs so: „“Zwei Tore haben wir ihnen auf den Präsentierteller gelegt. Gott sei Dank haben wir noch gewonnen.“ (rth)
Sieben Tore, zwei Elfer und zwei Rote Karten
FC Hauingen – TuS Stetten 3:4 (1:1). – Tore: 0:1 (5.) Selmani, 1:1 (14./HE) Starke, 1:2 (61.) Berger, 1:3 (72.) Selmani, 2:3 (77.) J. Vogt, 2:4 (81.) Viteritti, 3:4 (89.) Ma. Keller. – SR: Felix Kreth. – Bes: Rot für J. Vogt (FCH/86.) und Benai (TuS/86.) beide wg. Tätlichkeit; D. Vogt (FCH/39.) hält FE von El-Ghazi.
In einem hitzigen Lokalderby gewann der Gast auch sein viertes Spiel, bleibt zumindest für einen Tag an der Tabellenspitze. Auf der anderen Seite schrammten die punktlosen Hausherren nur knapp Remis vorbei. „Aber wenn die Abwehr anfällig ist und man seine Chancen nicht verwertet“, zuckte FCH-Coach Mick Fahr mit den Schultern. Zweimal rettete das Aluminium für den TuS Stetten: „und einmal haben sie auf der Torlinie geklärt“, so Fahr, der sich freute, dass „wir nie aufgesteckt haben und immer wieder zurückgekommen sind.“

Am Ende stand bei Platzverweisen für den Hauinger Joshua Vogt und Abdelbari Benai, die sich zofften, einem von Roman Starke zum 1:1 verwandelten Handelfmeter, sowie einen von Amin El-Ghazi verschossenen Foulelfmeter ein knapper Sieg für den TuS Stetten zu Buche.
„Es war kein einfaches Spiel“, war TuS-Spielertrainer Fabio Viteritti am Ende erleichtert: „Aber solche Emotionen gehören in einem Derby halt dazu.“ Am Ende sei es „egal, ob wir 8:0 gewinnen oder nur mit einem Tor Unterschied. Es gibt nur drei Zähler.“ Die volle Punktzahl nach vier Spielen will er nicht überbewerten: „Zufrieden dürfen wir nie sein, denn da lehnt man sich immer zurück.“ (rth)
Tim Merstetter trifft vier Mal in Herten
SV Herten – SF Schliengen 2:7 (1:4). – Tore: 1:0 (5.) Jäger, 1:1 (20.) und 1:2 (22.) beide Amann, 1:3 (38.) T. Merstetter, 1:4 (45.+3) Kessler, 1:5 (65.) und 1:6 (72.) beide T. Merstetter, 2:6 (73.) De Franco, 2:7 (85.) T. Merstetter. – SR: Uwe Seifert.
„Jetzt müssen wir von einem klassischen Fehlstart reden“, nahm Trainer Dominik Uhrig nach dem 2:7 des punktlosen SV Herten kein Blatt vor den Mund. Obwohl Julian Jäger wieder im Team stand, nehmen die Personalprobleme kein Ende: „Es ist halt schwierig, wenn man jede Woche die komplette Abwehr auseinanderreißen muss. Wenn das ganze Konstrukt wackelt, kann man sich nicht einspielen“, will sich Uhrig trotz der deutlichen Niederlage sich nicht von seinem Weg abbringen lassen: „Es ist hart und so habe ich mir alles nicht vorgestellt.“

Für die SF Schliengen geht nach dem 7:0 gegen den FC Zell und dem 1:4 beim FC Schlüchttal die Achterbahnfahrt weiter. „Bei uns gibt es nicht wenig, sondern immer viel“, unkte Gästetrainer David Held, der sich aufgrund der Hertener Personalnot schon vor dem Spiel etwas ausgerechnet hatte: „Dass wir aber so einfach unsere Tore erzielen konnten, hat mich schon etwas überrascht.“
Mit schnellen Spielzügen wurde das Mittelfeld überbrückt. Lukas Amann und Tim Merstetter erzielten sechs der sieben Treffer: „Nicht zu vergessen ist Florian Kessler, der auch traf und zwei Mal uneigennützig die Treffer aufgelegt hat“, freute sich Held. (rth)
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