Bermatingen – Das Miteinander bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen machte dem Grundverständnis des Vereins „Miteinander im Mesnerhaus“ (MiM) alle Ehre: Vorstandsmitglieder, Projektleiter und Nutzer packten mit an, sie bereiteten den Besuchern ein atmosphärisches Beisammensein bei Kaffee, Kuchen und Getränken, geprägt von guten Gesprächen. Musiker aus Ahausen und Bermatingen begleiteten den Festakt am Sonntag. Und mit ihrem Besuch zeigten auch einige Kritiker des Mesnerhauses Einvernehmen mit dem erfolgreichen Projekt, das sich stetig weiterentwickelt.
Die Initiativgruppe um Ideengeber, Organisator und Visionär Alois Gohm sollte mit ihrer Überzeugung Recht behalten: Verein und Haus wurden zum Vorbild für viele Gemeinden. Bürgermeister Martin Rupp erinnerte beim Festakt daran, dass es bis zur Realisierung nicht einfach war. Doch Skepsis und Widerstände wurden überwunden und heute glänzt das Mesnerhaus mit konstanten und immer wieder neuen, an jeweilige Bedürfnisse orientierten Angeboten, aktuell 16 Gruppen.
„Dieses generationenübergreifende Angebot ist herausragend – insbesondere für eine Gemeinde unserer Größe und zeigt einmal mehr das große Engagement vieler Einzelner. Das Mesnerhaus, der Verein und seine Angebote sind schon lange nicht mehr aus unserer Gemeinde wegzudenken“, so Rupp, der stellvertretend den drei Vorsitzenden Alois Gohm, Herbert Grau und Sonja Heger dankte, die mit ihrem Team hervorragende Arbeit leisteten und leisten. „Miteinander arbeiten, lernen, spielen, lachen, weinen, trauern und miteinander das Leben teilen. Was könnte es Schöneres und Wichtigeres geben?“, fragte Martin Rupp rein rhetorisch.
Das Geschenk der Gemeinde: Das Mesnerhaus wurde herausgeputzt und das jüngste Projekt „Backhäusle“ mit Geldern, die die Gemeinde aus der Stiftung der Sparkasse Salem-Heiligenberg beantragen kann und zugesagt sind, unterstützt. Die Höhe – einige tausend Euro – werde sich an den endgültigen Baukosten orientieren.
Alois Gohm erzählte von den Anfängen und dass es ihn beim Langlauf „wie ein Blitz“ getroffen hatte, nach Aufgabe seines Bürgermeisteramts etwas ehrenamtlich bewegen zu wollen. Er streifte die überwundenen bürokratischen und menschlichen Hindernisse und erinnerte an verstorbene Helfer, die sich immens eingebracht hatten. Dazu gehörten Werner Frühauf, Alfred Rösler, Berthold Frei, Eberhard Waffenschmidt und Werner Scherber.
Beeindruckt hatte ihn, dass Parteizugehörigkeit zurückgestellt wurde – ein weiteres Miteinander – und verwies auf Konstanz, die sich auch in Dorothee Berning ausdrückt, die seit 20 Jahren im Vorstand als Kassiererin tätig ist. Er freute sich, dass neben dem neuen auch viele ehemalige Gemeinderäte anwesend waren, wie Peter Jany, der die Idee sehr unterstützt hatte.
„Danke für 20 Jahre spannende und demokratische Begegnungen“, fasste die den Festakt moderierende Vorsitzende Sonja Heger zusammen, die unter anderem die Mitwirkenden, darunter die Musiker, „Deko-Fee“ Cilla Ganter, Carola Uhl für den gemeinsamen Prospekt und den „leider abwesenden Herbert Grau“ wertschätzte: „Er ist immer da, wenn man ihn braucht, aber beim Feiern nicht.“ Anschließend lud Sonja Heger zum Feiern und Mitmachen bei verschiedenen Spielen und Origami-Kunst von Gabi Vogt aus Radolfzell ein und stellte das jüngste Projekt „Backhäusle“ vor.
Zu den Besuchern gehörte Sanitärinstallationsmeister Klaus Krüdenscheidt, der maßgeblich mit Hand angelegt hatte. Wie er sich heute fühlt? „Wir sind stolz auf das, was wir geleistet haben und es ist toll, dass das Mesnerhaus so gut besucht wird.“ Einmal im Jahr geht er mit Herbert Grau durchs Mesnerhaus und schaut, ob alles gut funktioniere. Das tut´s – auch in den anderen Bereichen.