Bermatingen – Nach dem Plus der Einnahmen für den Bermatinger Wald im vergangenen Jahr rechnet das Forstamt des Landratsamtes Bodenseekreis für 2025 mit einem Minus von 4260 Euro. Das ist größtenteils den Kosten für neue Kulturen geschuldet. Revierförster Martin Roth erläuterte im Gemeinderat den Bewirtschaftungsplan für den Gemeindewald, gab einen Überblick über die Situation im Wald und beantwortete Fragen der Gemeinderäte.

„Die geplante Holzmenge ist bereits behauen, aber nicht, weil ich so eifrig war“, sagte Martin Roth. Das wären andere gewesen – Sturm und Käfer. Roth erklärte weiter, dass er sich die letzten zwei Jahre des Zehn-Jahre-Wirtschaftsplans mit notwendigen Maßnahmen durchhangele, aber nicht mit der Absicht, weiter Holz zu holen. 2024 sei der Brennholzmarkt zusammengebrochen, deshalb halte er sich zurück. „Es macht keinen Sinn, Holz zu produzieren, das ich nicht verkaufen kann, solange die Bäume stehen und gedeihen.“

Roth erinnerte an den Ausflug der Gemeinderäte zu den Kulturen. „Die kosten, aber sie wachsen und gedeihen.“ Nach Stürmen und Käferplagen wurden in den vergangenen 15 Jahren Schösslinge gepflanzt, die zum Schutz vor Verbiss durch Wild mit Plastik ummantelt wurden. Obwohl 2024 warm war, hätte es keine krassen Spitzen gegeben. Am Bodensee sei man durch einige Niederschläge verwöhnt worden. „Wir hatten keine Dauertrockenheit und der Wald hat sich ein Stück erholt, was sehr positiv ist“, so Roth.

„Gibt es einen Bereich, wo der Biber Probleme macht, sodass es zu nass werden könnte?“, erkundigte sich CDU-Gemeinderat Karl Homburger. In der Landwirtschaft habe man an jeder Ecke Probleme mit den Tieren. Darauf antwortete Roth, dass man im Wald relativ verschont von Bibern sei.

Gerold Müller, LBU, erkundigte sich, wie viel Prozent des Gemeindewaldes für die voraussichtlich bevorstehenden trockenen Jahrzehnte umgebaut seien: „Ist der Wald komplett gemischt oder gibt es größere Flächen, auf denen nur Nadelholz steht?“ Den Umbau von Nadel- auf Laubholz habe man schon hinter sich, so Förster Roth. Das hätten andere organisiert. Er verwies auf Bereiche, in denen die Bäume Opfer von Käfern und Stürmen waren und deren Flächen mit Roteichen, Esskastanien, Douglasien, also mit Bäumen, die mehr Wärme vertragen, zum Mischwald aufgeforstet worden wurden. Dieser Anteil mache rund die Hälfte aus, eher etwas mehr. Trotz Katastrophen könne man mit rasantem Fortschritt etwas bewerkstelligen, erklärte Roth.

Bürgermeister Martin Rupp versicherte, an den Waldbegehungen mit dem Gemeinderat festhalten zu wollen. Das Gremium stimmte dem vorgelegten Wirtschaftsplan einstimmig zu.