Einem Bauantrag zur Erweiterung der Käserei auf dem Lehenhof hat der Gemeinderat am Dienstagabend zugestimmt. Im Gremium wurde erläutert, dass ein zweigeschossiger Anbau an die vorhandene Käserei geplant ist, um die Produktionsfläche zu erweitern, einen Pausenraum einzurichten und zusätzlichen Lagerraum zu schaffen. Der Standort liegt im Bereich des Bebauungsplans Lehenhof, dessen Festsetzungen weitgehend eingehalten werden. Für eine Überschreitung des Baufensters und einer Unterschreitung der Dachneigung wurden Befreiungen erteilt.
Inbesondere Lagermöglichkeiten sollen ausgebaut werden
Auf Nachfrage des SÜDKURIER erklärte Ellen Baier von der Käserei auf dem Lehenhof: „ Es ist so, dass sich an den Produktionsräumen nichts ändern wird, wir erweitern vor allem, um mehr Lagerraum und Reifekeller zur Verfügung zu haben. Außerdem wird ein bisher fehlender Pausenraum dazukommen. Von der Verarbeitung her sind wir relativ konstant bei einer Menge von etwa 200 000 Litern im Jahr.“ Die Weichkäse wie Münster, Brie und Camembert würden bis zu zehn Tage reifen, die Schnittkäse mindestens vier Wochen und Hartkäse bis zu einem Jahr.

Seit 1986 wird die am Lehenhof erzeugte Milch auch am Ort weiter verarbeitet, lange Jahre zu Butter und Quark. Erste Anfänge einer Käserei gab es schon in den 70er-Jahren, 1984 wurde mit der Schnittkäse-Produktion begonnen. Als 1996 die EU-Milchverordnung die Verarbeitung im einfachen Rahmen nicht mehr zuließ, wurde die jetzige Käserei gebaut. Sie hat sich kontinuierlich weiterentwickelt.
Die Verarbeitung erfolgt nach den Demeter-Richtlinien, was garantiert, dass die Käse frei von Bindemitteln und Konservierungsstoffen sind. Ziel ist es, die Dorfgemeinschaft mit eigenen Milchprodukten (Käse, Joghurt und Milch) in Demeter-Qualität zu versorgen. Darüber hinaus liefert der Lehenhof den Käse an andere Camphill-Einrichtungen, Einzelhändler mit Bio-Sortiment, die Gastronomie, Hofläden und versendet an Privatkunden.