Deggenhausertal Seit 25 Jahren ist der Mannschaftswagen (MTW) der Freiwilligen Feuerwehr Deggenhausertal im Einsatz. Der Wartungs- und Reparaturbedarf nimmt zu, er genügt nicht mehr den Anforderungen und sollte deshalb zeitnah ersetzt werden, erklärte Rainer Kollmus, Leiter der Finanzverwaltung, vor der anstehenden Auftragsvergabe durch den Gemeinderat.

Das Regierungspräsidium (RP) Tübingen bewilligte eine pauschale Fördersumme von 22.000 Euro. Von vier angeschriebenen Firmen hatten nur zwei ein Angebot abgegeben. Das wirtschaftlichste stammt von der Firma Martin Schäfer aus Obererdingen, für einen Ford Custom zum Preis von rund 79.000 Euro. Im Haushaltsplan sind 70.000 Euro eingestellt. Abzüglich der Förderung verbleibe eine Summe von 57.000 Euro. Zudem soll das Altfahrzeug verkauft werden. Hierfür sind 3000 Euro angesetzt.

Einen Wermutstropfen gibt es: Die Auslieferungsfristen können voraussichtlich bis zu 30 Monate betragen. Deshalb müsse das derzeitige Fahrzeug noch einmal ertüchtigt und dafür auch etwas Geld in die Hand genommen werden. Die lange Lieferzeit hatte auch Bürgermeister Fabian Meschenmoser etwas geschockt. Er hofft, dass sich die Firma einen Puffer eingebaut habe und sich die Lieferzeit auf die Hälfte verkürzt.

Gemeinderat Markus Rief (FW) erkundigte sich, ob es im neuen Fahrzeug bei geringerer Dachhöhe genügend Platz gebe. Hier gab Kommandant Claudius Mecking, der mit seinem Stellvertreter Philipp Hübschle unter den Zuschauern der Gemeinderatssitzung saß, Entwarnung. Der MTW diene nur als Mannschaftstransportwagen, deshalb benötige man die bisherige Dachhöhe nicht. Andreas Sturm (FW) erkundigte sich nach den Aufbauarbeiten bei einem Basispreis von etwa 50.0000 Euro und ob beim zweiten Angebot derselben Firma die Lieferzeit kürzer wäre. Das sei nicht der Fall sei, so Kollmus. Die lange Lieferzeit hänge mit dem Ausbau zusammen, Sicherheitsstandards müssten berücksichtigt werden, was der Kommandant bestätigte. Man müsse eine Mindestausstattung einhalten, von der auch die Fördersumme abhänge, erläuterte dieser Details zum „einfach ausgestatteten“ Fahrzeug.

Der Gemeinderat stimmte der Anschaffung ebenso einstimmig zu, wie dem Kauf von 27 digitalen Handfunkgeräten. Der bisherige analoge Betrieb soll im gesamten Landkreis vollständig abgelöst werden. Er entspricht nicht mehr dem aktuellen technischen Standard, es gibt kaum noch Ersatzteile und der Betrieb werde zunehmend instabil. Der Digitalfunk biete darüber hinaus eine deutlich bessere Sprachqualität und hohe Netzverfügbarkeit. Im Haushalt 2025 sind für diese Anschaffung 40.000 Euro vorgesehen. Das RP fördert pauschal 250 Euro pro Gerät. Zwei von drei angefragten Anbietern gaben ein Angebot ab, das unter den im Internet recherchierten Preisen lag.

Den Zuschlag erhielt die Firma Blickle und Scherer Kommunikationstechnik aus Karlsruhe, mit Standort auch in Stockach, zum Preis von rund 31.700 Euro. Abzüglich der Förderung reduziert sich der Preis pro Gerät von 1200 auf 950 Euro. Gemeinderat Jochen Jehle (FW) konnte kaum fassen, dass ein Gerät über 1000 Euro kostet. „Kann das mehr als funken?“, fragte er. Es sei vergleichbar mit einem alten Handy, erklärte Mecking. Man benutze es jedoch rein als digitales Funkgerät.