Mit einem Konzept für einen neuen Kindergarten in Hottingen möchte eine Elterninitiative die drohende Schließung des seit fast 50 Jahren bestehenden Kindergartens Murgtalmäuse abwenden. Unmittelbar anschließend an den naheliegenden Spielplatz könnte in der Murgtalstraße ein durch das bayerische Unternehmen TG Containerbau in Schwabach entworfener Neubau für rund 603.000 Euro entstehen. Die Sanierung des bestehenden Kindergartens ist für Rathaus und Gemeinderat aus Kostengründen nicht möglich. Für die Hottinger Kinder würde dies einen Umzug in den Kindergarten Kunterbunt in Rickenbach bedeuten.

Der Fortbestand des Kindergartens Murgtalmäuse in Hottingen wird aufgrund der hohen Sanierungskosten vom Gemeinderat Rickenbach infrage ...
Der Fortbestand des Kindergartens Murgtalmäuse in Hottingen wird aufgrund der hohen Sanierungskosten vom Gemeinderat Rickenbach infrage gestellt. | Bild: Alexander Jaser

Die Eltern in Hottingen möchten ihren Kindergarten retten

Auf einer Bürgerversammlung am 24. Mai in Hottingen hatten große Teile der Bevölkerung im Beisein von Bürgermeister Dietmar Zäpernick ihren Unmut über die drohende Schließung des Kindergartens zum Ausdruck gebracht. Andrea Lauber aus Hottingen stellte nun den Bauentwurf für ein Alternativkonzept in der Sitzung des Gemeinderates Rickenbach am Dienstag, 22. Juli, vor. Für sie ist die Ausgangslage eindeutig: „Der Kindergarten in Hottingen ist unser Herz“, erklärte sie vor dem Gremium – das vorgestellte Konzept sei in enger Zusammenarbeit mit den Eltern und Kindern vor Ort entstanden. „Uns ist klar, das bestehende Gebäude ist finanziell ein Fass ohne Boden, auch daher stehen Bürger, Eltern und Firmen in Hottingen voll hinter unserem Entwurf“, legte Lauber dar. Dies gelte auch für die Mitarbeiterinnen des dortigen Kindergartens.

Andrea Lauber stellte den Alternativvorschlag für einen Kindergarten in Hottingen im Gemeinderat Rickenbach vor.
Andrea Lauber stellte den Alternativvorschlag für einen Kindergarten in Hottingen im Gemeinderat Rickenbach vor. | Bild: Alexander Jaser

Kosten für den Neubau deutlich höher als Umzugskosten nach Rickenbach

Vorgeschlagen wird ein ebenerdiges Gebäude in Modulbauweise mit einer Grundfläche von rund 360 Quadratmetern. Mit einer zusätzlichen PV-Anlage auf dem Dach könne dieses energetisch autark arbeiten und in 16 Wochen errichtet werden. Das wie bisher mit zwei Gruppenräumen und sämtlichen gesetzlich vorgeschriebenen Räumlichkeiten ausgestattete Gebäude sei „ein absoluter Mehrwert für die Gemeinde.

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Viele Hottinger haben sich bereit erklärt, unentgeltlich an dem Projekt mitzuarbeiten“, ergänzte Lauber und erklärte mit Nachdruck: „Wenn wir alle mit anpacken und auch Spenden sammeln, können wir die Baukosten von 603.000 Euro senken. Wir wissen nicht, ob es gelingt, die Kosten auf 360.000 zu senken, aber wenn uns der Gemeinderat die Chance gibt, können wir es schaffen.“ Lauber wies damit auf die Kosten hin, welche ein Umzug des Kindergartens aus Hottingen für die damit verbundene Erweiterung des Kindergartens Kunterbunt in Rickenbach verursachen würde.

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Elternschaft wird Entscheidung des Gemeinderates akzeptieren

Ausdrücklich erklärte Lauber weiter, dass die Elterninitiative die Entscheidung des Gemeinderates Rickenbach über die Zukunft des Hottinger Kindergartens akzeptieren werde: „Egal, wie die Entscheidung ausfällt, wir werden sie hinnehmen und nicht auf die Barrikaden gehen.“ Die Bemühungen der Elterninitiative wurden von Seiten des Gemeinderates mit hoher Wertschätzung begrüßt. Gemeinderat Matthias Vogt (FW) betonte, „dass niemand in diesem Gremium den Hottingern etwas wegnehmen möchte.“ Mit dem Entwurf wird sich der Gemeinderat Rickenbach nach Auskunft von Bürgermeister Zäpernick im Herbst inhaltlich befassen.