Mit klaren Worten wandte sich Carolin Felber „als Bürgerin von Hottingen“ im Rickenbacher Gemeinderat an dessen Mitglieder und Bürgermeister Dietmar Zäpernick: „Der Hottinger Kindergarten Murgtalmäuse liegt uns sehr am Herzen und ist uns sehr wichtig – er ist das Herz des Dorfes.“

Hottingen würde durch seine Schließung an Attraktivität verlieren. „Auf der einen Seite sollen durch den Bau eines geplanten Mehrfamilienhauses Familien nach Hottingen geholt werden und auf der anderen Seite droht die Schließung des Kindergartens – da passt etwas nicht zusammen.“

Den Hintergrund ihres Appelles bildet die in der Februar-Sitzung des Gremiums vorgeschlagene Verlegung des Hottinger Kindergartens nach Rickenbach, da dessen Sanierung die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde übersteige.

Klare Worte aus der Bürgerschaft und im Brief des Frauenkreises

Weitaus deutlicher wurde Felber, was den Unterhalt des Gebäudes in der Vergangenheit durch die Gemeinde angeht: „Der Kindergarten wurde auf dem Rücken der Kinder kaputt gespart – aber Familien, die hierherziehen möchten, fragen als Erstes nach dem Kindergarten.“

Carolin Felber setzt sich für den Erhalt des Kindergartens Murgtalmäuse in Hottingen ein.
Carolin Felber setzt sich für den Erhalt des Kindergartens Murgtalmäuse in Hottingen ein. | Bild: Alexander Jaser

Argumente, die auch der Vorstand des Hottinger Frauenkreises in einem Brief an Bürgermeister Zäpernick und den Gemeinderat aufgriff und mit Zweifeln an der Verlegung der Einrichtung in den gegenwärtig im Umbau befindlichen Kindergarten in Rickenbach verband: „Der Anbau am Kindergarten in Rickenbach muss neben den zusätzlichen Gruppenräumen auch die Größen-, Mengen- und Kapazitätserweiterungen beinhalten. Viele Eltern bringen ihre Kinder bereits mit zwei Jahren in den Kindergarten. Reichen hier die Kapazitäten?“, heißt es dort.

Für den Bürgermeister ist der Kindergarten ein Sanierungsfall

Für Bürgermeister Zäpernick nachvollziehbare Argumente, die nach seiner Ansicht jedoch an der Problematik der Kosten für eine Sanierung des Gebäudes nichts ändern: „Wir haben uns die Einrichtung genau angesehen und werden das Verfahren völlig öffentlich führen. Aber aus heutiger Sicht ist das Gebäude ein Sanierungsfall, dessen Renovierung sich nicht rentiert“, erklärte er.

Darüber hinaus, so Zäpernick, müsse der Gemeinderat frei von Emotionen handeln – da der Kindergarten in Rickenbach gegenwärtig ohnehin erweitert werde, sei ein Umzug von Hottingen dorthin die „logische Lösung“. Die Diskussion hierüber befände sich jedoch noch am Anfang, als Nächstes werde sich der Sozialausschuss des Gemeinderates mit der Frage befassen. „Es ist uns wichtig, dass die Bürgerschaft mitdenkt und der Verwaltung auf die Finger schaut“, lobte er die Hottinger Initiative ausdrücklich.

Eine Argumentation, die im Gemeinderat breite Unterstützung fand, gelte es doch durch eine verbesserte Kommunikation „das Verständnis für die Positionen von Gemeinderat und Verwaltung zu gewinnen“, wie Gemeinderat Dominik Vogt (CDU) erklärte.

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