„Das Gebäude des Kindergartens in Hottingen befindet sich in einem solchen Zustand, dass es grundsaniert werden müsste“ – eine unmissverständliche Aussage von Rickenbachs Bürgermeister Dietmar Zäpernick vor dem Gemeinderat, die das Aus für den dortigen Kindergarten bedeuten könnte.
Die Alternative wurde auf der Sitzung des Gemeinderats von Architektin Katja Knaus in Aussicht gestellt, hatte der Gemeinderat in seinen jüngsten Finanzplanungen doch 550.000 Euro für den seit Mai 2023 durchgeführten Umbau des Kindergartens veranschlagt.
Der Rickenbacher Kindergarten wird schon seit 2023 umgebaut
Ein Umbau, der nicht nur den Kindern zugutekommen soll, sondern auch der Guggenmusik der Hotze-Hüüler, für die im Keller des Gebäudes ein langersehnter neuer Probenraum entstehen soll. Architektin Knaus stellte den Gemeinderäten den aktuellen Stand der Planungen vor – und präsentierte der Öffentlichkeit dabei erstmals die nun zusätzlich in Angriff genommenen Überlegungen für die Unterbringung der Kinder aus dem Kindergarten in Hottingen. Somit sollen nicht nur im Erdgeschoss Krippenplätze für zehn Kinder und moderne sanitäre Einrichtungen, ein Gruppenzimmer mit Zusatz- und Schlafraum sowie ein Mehrzweck- und ein Lagerraum entstehen – vielmehr ist geplant, im Obergeschoss, welches nach den gesetzlichen Vorgaben umzubauen ist, einen weiteren Gruppenraum für die Kinder aus Hottingen zu schaffen.

Wann es zu einem Umzug von Hottingen nach Rickenbach käme, ist offen
Ein Projekt, für das Bürgermeister Zäpernick jedoch auf ein weit offenes Zeitfenster verwies: „Wir werden den Plan und das hiermit verbundene Konzept im April im Sozialausschuss genauer ansehen. Der gegenwärtige Entwurf ist mit heißer Nadel gestrickt und die Erzieherinnen in Hottingen haben diese Entwicklung nicht erwartet.“ Bei einem Besuch des Kindergartens mit Gemeinderäten habe er bei den Erzieherinnen eine geteilte Empfindung wahrgenommen: „Mit dem Herzen sind sie in Hottingen, mit dem Kopf können sie es jedoch verstehen“, so der Bürgermeister.
Gegenwärtig stünden lediglich bauliche Fragen zur Diskussion, das hiermit verbundene Kindergartenkonzept sei noch zu erörtern. „Es dauert alles noch seine Zeit, denn wir sind noch in der Planung und erst nach deren Abschluss kann gebaut werden. Dies wird sicher nicht im nächsten Jahren geschehen.“ Eine Einschätzung, der sich Knaus anschloss – eine präzise Zeitschiene für den Ablauf der kommenden Schritte von den Planungen, deren Genehmigung, die öffentlichen Ausschreibungen und die zu veranschlagende Bauzeit hielt sie nicht für möglich. Auch seien die Kosten für den zusätzlichen Gruppenraum noch nicht berechnet. Zäpernick selbst hält einen Abschluss der Umbauarbeiten frühestens im Jahr 2028 für möglich.

Der Gemeinderat unterstützt die Planungen
Die positiven Signale aus den Reihen des Gemeinderates Rickenbach unterstrich Peter Kermisch, dessen Wählervereinigung WiR den Kindergarten Hottingen jüngst besucht habe. „Wir haben festgestellt, dass dort eine hervorragende Arbeit gemacht wird. Aber in das Gebäude aus dem Jahr 1956 wurde schon lange nicht mehr investiert. Es wäre daher für die Kinder aus Hottingen ein Gewinn, wenn sie den Kindergarten in Rickenbach besuchen könnten. Die Rahmenbedingungen und die Angebote dort sind wesentlich besser als in Hottingen.“ Allerdings, so Kermisch weiter, müsse noch vor Abschluss der aktuellen Planungen das Gespräch mit den Leiterinnen beider Kindergärten gesucht werden. Überlegungen, denen sich auch Gemeinderätin Margrit Eckert-Schneider (Grüne) anschloss, die ausdrücklich die Vorteile eines gemeinsamen Kindergartens in Rickenbach hervorhob.