Am Sonntag, 11. Mai, beginnt mit den Eisheiligen eine Wetter-Singularität, in denen es die letzten Fröste und Bodenfröste geben soll. Doch über viele Jahre entpuppte sich das Phänomen als reiner Wetter-Aberglaube. So auch in diesem Jahr: Nach den aktuellen Vorhersagen kommt pünktlich zum Start der Eisheiligen mit „Mamertus“ der Frühsommer zurück. Bei Nachttemperaturen zwischen 8 und 11 Grad Celsius und Tagestemperaturen um 20 Grad braucht man sich auch dieses Jahr in Bad Säckingen bis zur „Kalten Sophie“ keine Sorgen um die empfindlichen und unter freiem Himmel befindlichen Pflanzen zu machen.
Was hat es mit den Eisheiligen auf sich?
Mit Mamertus am 11. Mai, Pankratius 12. Mai, Servatius 13. Mai, Bonifatius 14. Mai und Sophie 15. Mai entstand aus der jahrhundertealten landwirtschaftlichen Erfahrung mit Frühjahrsfrösten die Überlieferung der Eisheiligen. Das Wetter hält sich allerdings nicht an diese Eisheiligen und zudem sind sie eigentlich nach einer Kalenderreform von Papst Gregor im Mittelalter eigentlich rund elf Tage später. Deshalb sind im gesamten Mai noch Bodenfröste möglich.
Was sagt die Wetterstatistik?
In den letzten Jahren zeigten sich die Eisheiligen nur noch alle sechs Jahre, während sie vor etwa einhundert Jahren in sieben von zehn Fällen registriert wurden. Oft war es die letzten Jahre sommerlich warm oder sogar heiß, so verzeichneten wir 1998 sowohl an Mamertus, Pankratius wie auch an Servatius, sowie 2015 an Pankratius Temperaturen von über 30 Grad, aus den „Eisheiligen“ wurden „Heiss- oder Schweissheilige“.
Am Hochrhein machten sich die Eisheiligen seit 1997 in folgenden Jahren bemerkbar: 2003 am 15./16. Mai, 2004 am 23. Mai, 2005 am 11. Mai und nach einer 7-jährigen Pause 2012 sogar mit minus 0,3 Grad Luftfrost am 17. Mai, was zugleich der späteste Frosttag seit Aufzeichnungsbeginn 1997 bedeutet. Im Jahr 2020, dem kältesten Mai seit Messbeginn, waren die Eisheiligen sehr pünktlich, stieg die Mittagstemperatur am 10. Mai 2020 noch auf sommerliche 25,8 Grad an, lag sie 24 Stunden später über 20 Grad tiefer, am 12. Mai gab es Bodenfrost.