130 Jahre ist die Meßkircher Feuerwehrabteilung Rohrdorf in diesem Jahr alt. Das hochsommerliche Wetter war natürlich eine gute Voraussetzung für ein Geburtstagsfest. Es kamen zahlreiche Gäste mit Interesse am Feuerwehrwesen und Ausflügler auf dem Rad vorbei. Der Höhepunkt war die große Schauübung am Sonntagnachmittag im Ort.
Auftakt mit viel Musik
Auftakt für das Geburtstagsfest war die Disco-Veranstaltung „Alarmstufe rot“ in der Benzenburghalle mit DJ Philhouse und DJ Crowdcontrolla am Samstagabend, die besonders die jüngere Generation mit ihrem effektvollen Lichtspiel und dem Sound begeisterte. Die Weizen- und Cocktailbar war ein besonderer Treffpunkt, wo man sich auch mit den bereits eingetroffenen Feuerwehrkameraden aus Weingartsgreuth, einem Ortsteil von Markt Wachenroth im Landkreis Erlangen-Höchstadt in Mittelfranken, unterhielt. Florian Kessler, ein ehemaliger Rohrdorfer, ist im dortigen Vorstand der Feuerwehr und man pflegt kameradschaftliche Beziehungen miteinander.
Kleiner Festumzug durch den Ort
Mit einem gemeinsamen Gottesdienst der Gesamtfeuerwehr Meßkirch mit ihren Fahnenabteilungen gedachte man am Sonntag der verstorbenen Kameraden in der Pfarrkirche Peter und Paul in Rohrdorf. Zu einem kleinen Festumzug, voran der Fanfarenzug Meßkirch, ging es anschließend zum Festplatz und der Benzenburghalle, wo bereits alles für das Eintreffen der Feuerwehrmänner und -frauen vorbereitet war. Hand in Hand wurde dort mit Vereinsmitgliedern der anderen Rohrdorfer Vereine zusammengearbeitet. Eine Reihe von Feuerwehrfahrzeugen standen für die Besucher und Besucherinnen zur Besichtigung bereit und wurden von Feuerwehrleuten in ihren Funktionen ausführlich erklärt.
Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt
Nachdem der Fanfarenzug einige Märsche auf der Bühne vorgetragen hatte, war es die Musikkapelle Rohrdorf, die mit ihren über 40 aktiven Musikerinnen und Musikern zum Frühschoppenkonzert aufspielte, das weit über die Mittagszeit hinaus ging. Groß war der Andrang zur Mittagszeit, doch das gut eingespielte Service-Personal und die Küche vorsorgte alle Gäste.
Auch die Biertheke neben der Halle war gut ausgelastet, denn durch das warme Wetter waren Getränke sehr gefragt. Am Nachmittag nahm das Kreissenioren-Orchester während der Kaffee- und Kuchenzeit auf der Bühne Platz und sorgte für musikalische Abwechslung.
Die jüngsten Besucher konnten sich auf dem Spielplatz im Feuerwehrwesen bei einem Wettstreit mit verschiedenen Stationen, die mit der Arbeit der Feuerwehr zu tun hatten, üben. Es war interessant zu beobachten, wie sich die Kinder spielerisch bei einer simulierten Brandbekämpfung einsetzten.
Gesamtwehr war in Schauübung eingebunden
Abteilungskommandant Tobias Kille freute sich über den Besuch von Kreisbrandmeister Michael Reitter sowie von Kameraden der benachbarten Wehren. Aktiv in der Schauübung eingebunden waren Mitglieder der Gesamtwehr Meßkirch unter der Leitung von Gesamtkommandant Andreas Fleckenstein und seinem Stellvertreter Marcel Back, wofür sich Tobias Kille besonders bedankte. In einem kurzen Rückblick berichtete Kille aus der 130-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Rohrdorf, die laut einer Urkunde am 1. Dezember 1895 unter dem damaligen Bürgermeister Josef Riester gegründet wurde. Riester selbst wurde damals zum ersten Hauptmann und Zimmermann Ferdinand Keller zum Stellvertreter gewählt.
Aktuell 40 aktive Feuerwehrleute
Es gab in den Jahrzehnten ein Auf und Ab, insbesondere durch die Kriegsjahre. Doch es gab immer junge Männer, die sich als Aktive zur Feuerwehr bekannten, wie Kille berichtete. Mit Stolz nannte er den derzeitigen Stand von 40 Aktiven, wovon 20 als Atemschutzträger ausgebildet sind. 13 Ehemalige gehören der Altersabteilung an. Der Leistungsstand der Feuerwehr Rohrdorf sei sehr gut, erklärte Kille. Der Altersdurchschnitt liege aktuell bei 31 Jahren. Gesamtkommandant Andreas Fleckenstein gratulierte der Abteilung und lobte die Zusammenarbeit.
Zur großen Schauübung mit der Feuerwehr Meßkirch war die Kreuzung der Straße An Hofäcker/Feldherrnstraße abgesperrt. Hunderte Zuschauer umringten den abgesperrten Platz, wo zunächst die Bekämpfung von brennendem Fett erklärt wurde. Dieses mit Wasser zu löschen, ist brandgefährlich und verursachte bei der Übung eine einige Meter hohe Stichflamme. Durch die Zuschauer ging dabei ein Raunen. Richtig sei es, so wurde erklärt, mit einer Decke, einem Teppich oder ähnlichem den Brandherd abzudecken, im günstigsten Fall sollte eine Branddecke im Küchenbereich vorhanden sein.
Anschließend wurde die Bergung eingeklemmter Insassen eines Autos demonstriert, das infolge eines Verkehrsunfalls im Bereich eines Lkw-Sattelaufliegers festsaß. Mit Werkzeug wurde das Dach entfernt und das Fahrzeug vorsichtig unter dem Sattelauflieger herausgezogen, damit die Insassen befreit werden konnten. Für das umsichtige Vorgehen der Wehrleute, das Schritt für Schritt erläutert wurde, gab es viel Anerkennung und Beifall.