Wohl die größte Herausforderung und Ehre zugleich, liegt in den kommenden Tagen vor den knapp 30 Mitgliedern des Modellflugclubs (MFC) Heudorf. Das beschauliche Heudorf verwandelt sich in den kommenden Tagen zu einem Treff von Hobbypiloten, Konstrukteuren und Entwicklern, welche sich dem GPS-Modellflug verschrieben haben. Zu Beginn der Woche treffen die 36 gemeldeten Teilnehmer aus elf Ländern zu den „World Masters Heudorf Light Class“ in Heudorf ein. Die Piloten kommen unter anderem aus der Schweiz, Norwegen, Slowenien, der Tschechei, Kroatien, England und Australien, wie die beiden deutschen Teilnehmer Peter Kible und Michael Hipp vom MFC Heudorf dem SÜDKURIER berichten.
Piloten müssen sich mit dem Gelände vertraut machen
Deshalb, so Kible, werde auch auf den offiziellen Veranstaltungen Deutsch und Englisch gesprochen. Viele Piloten werden sich in den Tagen vor den Wettkämpfen zuerst einmal mit dem Gelände und der dort vorherrschenden Thermik vertraut machen, um dann am Wettkampftag ihre Trickkiste über offenem Grünland oder am Rande des nahegelegenen Feldes zu öffnen, wenn es gilt, den Flieger nach dem Start aus der Hand möglichst viele sogenannte Dreiecke fliegen zu lassen. Nach erreichter Flughöhe wird der Motor abgeschaltet und es gilt für die über Funk-Kopfhörer verbundenen Teams aus Pilot und Navigator mittels akustischer Signale und Kommunikation rund ein Kilometer langen Strecken mit zwingend zu passierenden Eckpunkten möglichst oft in der vorgegebenen Zeit zu fliegen.
Hobbymodellflieger sind seit Jahrzehnten aktiv
Peter Kible und Michael Hipp sind beide sehr erfahrene Piloten und haben den Modellflug von der Pike auf über Familie und Verein gelernt. Kible hat vor rund 43, Hipp vor 23 Jahren die Kombination aus Kreativität, Herausforderung und Ausgleich zum Berufsalltag entdeckt. Schon so mancher Flieger wurde auch im heimischen Hobbykeller gesägt, geklebt, geschliffen und modernisiert.
Die beiden freuen sich bereits sehr auf den vom MFC ausrichtenden Wettbewerb, bei dem sie zum festen Stamm des Organisationsteams gehören. „So ein Wettkampftag macht schon etwas mit einem“, sagt Peter Kible über seine Erlebnisse bei anderen Wettbewerben, an denen er bereits mit Hipp teilgenommen hat. „Wenn dann plötzlich neun Flieger dieselbe Stelle finden und nutzen wollen, an der man den Flieger wieder zum Steigen bewegen kann, dann ist auch ganz schnell auf 400 Meter Entfernung bei einer Spannweite von vier Metern ein Streifen oder schlimmstenfalls ein Absturz drin.“ Das wollen die beiden Piloten natürlich nicht, aber sie haben für den Fall der Fälle bereits einen Plan B, einen zweiten Flieger aus derselben Modellreihe, welcher ebenso wie ihr Wettbewerbsflieger vorab überprüft wird und dann zum Einsatz kommen könnte.
Wettbewerb dauert vom 24. bis 27. Juli
Die Flieger in dieser Klasse sind überwiegend von zwei Herstellern, wie Kible erklärt. Im hochkarätigen Teilnehmerfeld findet sich sogar der Eigentümer des Schweizer Herstellers Samba, dessen Modell rund 80 Prozent der gemeldeten Piloten fliegen, so Kible. Es gibt die GPS-Klassen Light, Sport und Scale, bei letzterem werden naturgetreue Modelle im Maßstab 1:3 geflogen. Am Wochenende 24. bis 27. Juli wird es für die Heudorfer Piloten bei der ersten „World Masters Light Class“ zu Hause dann spannend. Sie haben in den vergangenen zwei Jahren zwar schon andere Wettbewerbe geflogen, aber die Koordination der Wettbewerbe, die Organisation der Verpflegung, der Sicherheit, der Unterbringung, der Preise und vieles mehr sorgt für Anspannung. Im Wettbewerb hoffen sie auf eines: „Nicht den letzten Platz machen.“