An der Sauldorfer Auentalschule wird es ein Betreuungsangebot in der Zeit vor Unterrichtsbeginn geben. Damit reagieren Gemeinde und Schule auf den Sachverhalt, dass immer mehr Eltern ihre Kinder schon weit vor Schulbeginn in die Schule schicken oder bringen. Die Betreuung dieser Kinder wurde bisher von Schulleiterin Birgit Schmon übernommen. Einigkeit herrschte im Sauldorfer Gemeinderat darüber, dass es ab kommendem Schuljahr ein kostenpflichtiges Betreuungsangebot vor Unterrichtsbeginn an der Grundschule geben soll, uneins waren sich die Räte aber über die Höhe des Beitrags dafür.

Bis 20 Kinder anzutreffen

In der Grundschule im Sauldorfer Ortsteil Rast beginnt der Unterricht um 8.15 Uhr. Bereits eine Stunde vor Unterrichtsbeginn kommen die ersten Kinder vor die Schule. Im Sommer seien vor der Auentalschule inzwischen bis zu 20 Kinder anzutreffen, wie Bürgermeister Severin Rommeler am vergangenen Donnerstag in der Gemeinderatssitzung berichtete. Solange es sich nur um eine Handvoll Kinder handele, sei es kein Problem, dass Schulleiterin Birgit Schmon diese unentgeltlich beaufsichtige.

Eltern müssen zur Arbeit

Dabei kommen einige Schülerinnen und Schüler so früh, weil ihre Eltern bereits zu Arbeit müssen, andere kommen offenbar einfach nur, um sich mit ihren Schulkameraden zu treffen. „Manche Eltern sind schon ab 7 Uhr unterwegs. Wir haben zwei Kinder, die stehen auch im Winter bei minus 10 Grad vor der Tür“, beschrieb Rommeler die Situation. Die Gemeinderäte einigten sich für ein zusätzliches Betreuungsgebot auf eine Regelung mit folgenden Eckdaten: Die Betreuung beginnt eine Stunde vor dem Unterricht.

Die Schulsekretärin der Auentalschule, Stefanie Bruggner, wird in Zukunft die Aufsicht für die eine Stunde übernehmen. Ihre Arbeitszeit wird dafür um eine Dreiviertelstunde täglich erhöht. Das Angebot ist kostenpflichtig und die erhobenen Elternbeiträge sollen die Mehrkosten für die zusätzliche Arbeitszeit der Schulsekretärin vollständig tragen. Diese Regelung soll nach den Sommerferien an der Auentalschule eingeführt werden.

Was deckt die Kosten?

Wilfried Gabele (links) und Otmar Schober diskutieren über den Elternbeitrag.
Wilfried Gabele (links) und Otmar Schober diskutieren über den Elternbeitrag.

Uneins waren sich die Räte allerdings darüber, wie hoch der Beitrag sein muss, um kostendeckend zu sein. Der Vorschlag der Gemeinde lautete, den Beitrag auf 35 Euro im Monat für elf Monate im Jahr festzusetzen. Dabei habe man sich auch an den Betreuungsgebühren umliegender Schulen orientiert, wie Bürgermeister Rommeler betonte. Bei 15 bis 20 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern sei der Beitrag kostendeckend, erklärte Rommeler. Der Bürgermeister berichtete den Gemeinderäten außerdem, dass es mehrheitlich bei einer Umfrage unter den Eltern zum vorgeschlagenen Betreuungsangebot eine positive Rückmeldung gegeben habe.

Diskussion um die monatlichen Kosten

Der Aufwand wäre sehr groß und die Kosten könnten eventuell nicht gedeckt werden, antwortete Bürgermeister Rommeler auf die Frage von Gemeinderätin Vanessa Wisser, ob es möglich sei, das Betreuungsangebot flexibler zu gestalten. Es gebe Eltern, die das Angebot nur für zwei Tage nutzen würden. Gemeinderat Otmar Schober rechnete vor, dass nur 30 Euro monatlich ausreichen müssten, um die Kosten für die zusätzlichen Stunden der Schulsekretärin zu decken.

Drei Räte stimmten im Sauldorfer Gremium dafür, den Elternbeitrag für die Frühbetreuung auf nur 30 Euro festzusetzen. | Bild: Heinrich Sturm
Drei Räte stimmten im Sauldorfer Gremium dafür, den Elternbeitrag für die Frühbetreuung auf nur 30 Euro festzusetzen. | Bild: Heinrich Sturm

Sein Gemeinderatskollege Wilfried Gabele sprach sich hingegen dafür aus, den Beitrag auf 35 Euro festzusetzen, da einige Eltern wieder abspringen könnten. „So genau werden wir es nie hinbekommen“, sagte er im Hinblick auf die Berechnung der Beiträge. Für den Antrag von Otmar Schober, den Beitrag auf 30 Euro festzusetzen, stimmten schließlich Schober selbst sowie die Gemeinderäte Vanessa Wisser und Roland Halder. Die Mehrheit der Räte votierte indes für einen Beitrag von 35 Euro, den die Eltern für die Frühbetreuung zahlen müssten. Bürgermeister Rommeler versteht das erste Jahr Frühbetreuung an der Auentalschule als Testphase. „Wir lassen das jetzt mal ein Jahr laufen und wenn wir sehen, das hat nicht nur positive Resonanz, dann nehmen wir das nochmal in Angriff“, sagte er.