Für mächtig Ärger und Verdruss sorgt seit Montag, 21. Juli, eine Vollsperrung der Landesstraße 185 im Bereich der Ortsumgehung Kirchen-Hausen, einschließlich der Abzweigung von Kirchen von der Aitrachtalstraße auf die L185. In diesem Bereich wurde durch das Landratsamt Tuttlingen kurzfristig, im Auftrag des Landes, die Sanierung verschiedener Schadstellen in Auftrag gegeben.

Die Maßnahme muss unter Vollsperrung ausgeführt werden. Samstagvormittag, 19. Juli, wurde die Sperrung durch die Baufirma Storz eingerichtet, am Montag begannen schließlich die Arbeiten. Leipferdinger und Aulfinger, aber auch die Autofahrer, die zum Geisinger Straßenfest wollten, standen plötzlich vor den Absperrungen.

Landratsamt überrumpelt Stadt

Erst am Donnerstag, 10. Juli, hatte das Landratsamt die Stadt über die bevorstehende Sperrung informiert. Eine Intervention von Bürgermeister Numberger sorgte dann dafür, dass die Sperrung zumindest im Bereich der Einmündung der Aitrachtalstraße wieder zur Seite geschoben wurde, damit der Besuch des Straßenfestes möglich war – und zwar ohne Umleitung.

Statt zwei sind es nun gute 34 Kilometer von Kirchen-Hausen nach Aulfingen. Neben zahlreichen Schadstellen wird auch die Einmündung der ...
Statt zwei sind es nun gute 34 Kilometer von Kirchen-Hausen nach Aulfingen. Neben zahlreichen Schadstellen wird auch die Einmündung der Aitrachtalstrasse auf die L 185 mit saniert. Der Verkehr wird über die B 31 und B 27 umgeleitet. | Bild: Paul Haug

Die Öffentlichkeit war über die Maßnahme nicht informiert. Wer am Montag, 21. Juli, vom Aitrachtal zur Arbeit nach Geisingen oder Tuttlingen wollte, hatte Pech. Markus Villing vom Landratsamt Tuttlingen bestätigte die kurzfristige Durchführung, versprach aber, künftig frühzeitiger die Öffentlichkeit zu informieren.

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Polizei kontrolliert alternative Routen

Nun gibt es auch einen Feldweg, den Kileweg, entlang der Aitrach von Kirchen-Hausen nach Aulfingen oder gar in der Verlängerung nach Leipferdingen. Dort hatten die Linienbusse Vorfahrt und auch eine Sondergenehmigung. Doch Autofahrer, die der Meinung waren, auch diese Abkürzung nehmen zu können, wurden von der Polizei angehalten. Der Feldweg ist für einen beidseitigen Verkehr zu schmal.

Auch die Sozialstation, die im Bereich des Aitrachtals Patienten betreut, wurde mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen, wie die Geschäftsführerin Renate Wittenberg betonte. Erst nach längeren Verhandlungen und Begründungen mit dem Landratsamt erhielt der Pflegedienst eine Sondergenehmigung für das Befahren dieses Feldweges.

„Wir mussten begründen, weshalb der Pflegedienst nicht statt acht Kilometer nun über 34 Kilometer fahren kann“, so Wittenberg. Eine reine Zeitersparnis wurde als Begründung abgelehnt, die Versorgung der Patienten sei aber streng getaktet und die Patienten müssen zu bestimmten Zeiten ihre Medikamente erhalten.

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Sanierung ist nötig

Die L185 der Ortsumgehung Kirchen-Hausen war in einigen Abschnitten eine richtige Holperstrecke. Sinnvoll wäre die Sanierung vor einigen Jahren gewesen, als die L185 in Richtung Blumberg einen neuen Belag erhielt. Ende dieser Woche sollen die Arbeiten so fortgeschritten sein, dass zumindest die Nutzung der Einmündung der Aitrachtalstraße möglich ist.

Chaos gab und gibt es bei Lastwagen- und Transporterfahrern. Die stehen in Kirchen vor den Schranken und wissen nicht mehr weiter. Jedoch ist schon beim Kreisverkehr auf die Umleitung hingewiesen.

Die andere Sperrung befindet sich in der Geisinger Hauptstraße. Dort muss eine Baufirma, welche Glasfaserleitungen verlegt hat, Gewährleistungsarbeiten am Asphalt vornehmen, die am Dienstag, 22. Juli, begonnen haben.

Zahlreiche Fahrbahnbeläge, die im Zuge des Glasfaserausbaus in der Region Geisingen eingebaut wurden, müssen nachgebessert werden, wie ...
Zahlreiche Fahrbahnbeläge, die im Zuge des Glasfaserausbaus in der Region Geisingen eingebaut wurden, müssen nachgebessert werden, wie die Maßnahme in der Geisinger Hauptstrasse zeigt. Dafür ist die Ortsdurchfahrt voll gesperrt. | Bild: Paul Haug

Die dortige Umleitungsstrecke ist noch vom Straßenfest vorhanden und fällt von der Mehrlänge her nicht ins Gewicht. Die Arbeiten werden aber nicht lange dauern. Möglicherweise ist die Hauptstraße bereits am Donnerstag wie geplant schon wieder befahrbar.