Das Thema plastikfrei dominiert inzwischen meine Gespräche zuhause, im Kindergarten und auf dem Spielplatz. Was viele sagen: sie würden so gerne plastikfrei leben, scheitern dann doch aber am Aufwand und an den Kosten, oder auch an äußeren Bedingungen.

Meine Freundin aus der Schweiz etwa erzählt mir, dass es dort kaum Milch im Glas gebe. Auch das Bio-Obst und Bio-Gemüse sei extra eingeschweißt und für den Reis im Karton zahle man das dreifache.

Höhere Kosten für Plastikfreies

Die Kosten sind auch bei uns ein Thema. Überraschenderweise kosten Beilagen wie Nudeln und der Reis im Karton nicht viel, wenn überhaupt mehr, als die in der Plastikverpackung. Für Milch und Joghurt muss ich meist doch etwas tiefer in die Tasche greifen, bei der Sahne gibt es diese zwar nicht in klein im Glas (oder nicht dort wo ich einkaufe), aber auf den Liter gerechnet kostet mich diese gleich viel wie die im Becher.

Redakteurin Patricia Beyen versucht sich einen Monat lang in plastikfreiem oder zumindest plastikreduziertem Leben. Das klappt mal mehr, ...
Redakteurin Patricia Beyen versucht sich einen Monat lang in plastikfreiem oder zumindest plastikreduziertem Leben. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. | Bild: Sandra Bonitz

Grillwürste und Maultaschen sind schon verschweißt

Schwieriger wird es bei den Grillwürsten und beim Fleisch. An der Theke und beim Metzger, wo ich mir diese in meine Tupperdosen einpacken lasse, kostet mich das Steak mehr als im Kühlfach. Dafür würde ich behaupten oder viel mehr hoffen, dass auch die Qualität besser ist.

Pech für mich – die leckeren Grillwürstchen beim Metzger hat dieser schon in Plastik verschweißt. Auch die Maultaschen, die meine Kinder so lieben, sind schon in Plastik verpackt.

Bei Versandware fällt Plastik an

Für meinen Sohn habe ich kürzlich neue Hosen bestellt, weil er besondere Anforderungen an diese gestellt hatte, konnte ich sie im Einzelhandel nicht finden. Als ich das Paket aufgemacht hatte, fluchte ich innerlich – die Hosen waren in Plastiktüten verpackt.

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Zum Glück ist das nicht mehr überall der Fall, aber doch häufiger, als ich es mir wünschen würde.

Verzicht auf die Tüte

Wie freue ich mich dafür darüber, dass ich seit einigen Jahren schon im Einzelhandel für die Einkaufstüte bezahlen muss. Das verleitet mich und sicherlich auch viele andere dazu, an die Einkaufstüte zu denken oder die Sachen ohne Tüte mitzunehmen.

Andere Länder, andere Sitten?

Immerhin habe ich schon lange keine eingeschweißten Gurken mehr im Supermarkt gesehen. Ein Unding, über das ich mich jahrelang aufgeregt habe.

Gut in Erinnerung geblieben sind mir auch meine Einkäufe im Supermarkt in Südafrika – dort gab es schon mal geschälte Mandarine oder geschnittene Kiwi eingeschweißt in der Plastikschale – es ist ja auch viel zu aufwändig die Mandarine von Hand zu schälen. Ob das da allerdings immer noch so gehandhabt wird, weiß ich nicht, mein Auslandsaufenthalt ist dann doch über ein Jahrzehnt her.

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Mein Wunsch: Die eierlegende Wollmilchsau

Ich wünschte mir wirklich, es wäre einfacher, plastikfrei einzukaufen. Nach drei Wochen merke ich: ganz plastikfrei schaffe ich es nicht, zu teuer, zu aufwändig. Ich würde mir aber wünschen, dass die Hürden nicht so groß wären, Lebensmittel einzukaufen, die nicht in Plastik eingepackt sind. Und das zu akzeptablen Preisen. Also die eierlegende Wollmilchsau. Dass das nicht so einfach ist, ist mir wohl bewusst.