Weiträumige Sperrungen und ein Durcheinander auf einigen Straßen in Villingen waren die Folge davon, dass am Freitagnachmittag verdächtige Gegenstände unter der Brücke der Vockenhauser Straße über Brigach und Bahnstrecke gefunden wurden. Gegen 18.30 Uhr konnte die Polizei Entwarnung geben: Es handelte sich um ungefährliche Gegenstände.

Betroffen von der Sperrung sind auch Straßen in der Umgebung des eigentlichen Fundorts. Im Hintergrund die Brücke der Vockenhauser Straße.
Betroffen von der Sperrung sind auch Straßen in der Umgebung des eigentlichen Fundorts. Im Hintergrund die Brücke der Vockenhauser Straße. | Bild: Block, Andreas

Angelaufen ist der Einsatz gegen 14.30 Uhr, wie der Leiter des Villinger Polizereviers, Daniel Heuseck, gegenüber dem SÜDKURIER berichtete. Demnach seien der Polizei von einem Passanten verdächtige Gegenstände gemeldet worden, die unter der Brücke in der Vockenhauser Straße entdeckt wurden. Die Polizei sperrte nach erster Prüfung das Gebiet umgehend weiträumig ab. Die Vockenhauser Brücke, die Sebastian-Kneipp-Straße und die Wilhelm-Binder-Straße sowie zahlreiche Fußwege wurden gesperrt. Zudem wurde der Bahnverkehr zwischen Villingen und St. Georgen zeitweise eingestellt.

Experten aus Stuttgart reisen an, um die Objekte zu überprüfen

Die Polizei nahm die Wahrnehmungen und die Gegenstände sehr ernst. Nicht nur wurde großräumig gesperrt. Die Polizei bat am Nachmittag auch per Pressemitteilung, den betroffenen Bereich großräumig zu umfahren und zu meiden. Bei den verdächtigen Gegenständen, die unter der Brücke hingen, handelte es sich um zwei zylinderförmige, von einer Folie umwickelte Gegenstände. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es sich dabei um Sprengstoff oder sprengstoffähnliche Gegenstände handelt, wurde eine Delaborierungseinheit des Landeskriminalamts angefordert, die gegen 16.30 Uhr vor Ort eintraf. Die Spezialisten machten sich zunächst ein Bild von den Gegenständen.

Sprengstoffexperten der Polizei aus Stuttgart sind in Villingen vor Ort, um die verdächtigen Gegenstände zu untersuchen.
Sprengstoffexperten der Polizei aus Stuttgart sind in Villingen vor Ort, um die verdächtigen Gegenstände zu untersuchen. | Bild: Sprich, Roland

Um an die Gegenstände, die in rund zehn Metern Höhe an der Betonunterseite der Brücke befestigt waren, zu kommen, wurde die Drehleiter der Feuerwehr Villingen angefordert. Diese wurde unter der Brücke positioniert, so dass die Entschärfer, die sich mit Schutzausrüstung näherten, an die Objekte herankamen.

Das könnte Sie auch interessieren

Zwischenzeitlich hatte die Polizei den Sicherheitsradius um die Einsatzstelle erweitert. Passanten und Radfahrer, die sich der Einsatzstelle näherten, wurden zurückgewiesen. Mehrere Bürgerinnen und Bürger, die in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes wohnten und nicht an ihre Fahrzeug kamen, wunderten sich über das Großaufgebot der Einsatzkräfte.

Eine der Absperrungen im Umfeld des Einsatzes.
Eine der Absperrungen im Umfeld des Einsatzes. | Bild: Block, Andreas

Die Spezialisten untersuchten die Gegenstände anschließend ausgiebig und durchleuchteten diese. Gegen 18.30 Uhr wurde schließlich Entwarnung gegeben und die Straßen und Fußwege wieder für den Verkehr freigegeben. Wie Revierleiter Daniel Heuseck gegenüber dem SÜDKURIER erläuterte, „hätte es sich um eine so genannte unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtung handeln können“.

LKA-Experten stellen fest: Komplett ungefährliche Gegenstände

Bei der Überprüfung durch die Experten des Landeskriminalamtes habe sich dann glücklicherweise herausgestellt, dass es sich „um komplett ungefährliche Gegenstände, die im Wesentlichen aus Baumaterialien bestanden“, handelte.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Polizei fragt sich allerdings, wie diese Gegenstände unter der Brücke angebracht werden konnten, da es eine gewisse Höhendifferenz zu überbrücken galt. Wie Heuseck betont, habe zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden.

Auch der Bahnverkehr ist unterbrochen.
Auch der Bahnverkehr ist unterbrochen. | Bild: Block, Andreas

Von der Sperrung betroffen war auch der Bahnverkehr zwischen Villingen und St. Georgen. Es wurde ein Ersatzverkehr eingerichtet, Fahrgäste mussten mit Verspätungen rechnen. Um 18.30 Uhr wurde auch die Sperrung des Bahnverkehrs wieder aufgehoben.

Das könnte Sie auch interessieren

Betroffen war die Regionalexpress-Linie zwischen Karlsruhe und Konstanz. Laut den Informationen der Bahn gab es seit 16.15 Uhr einen Ersatzverkehr mit Bussen, am frühen Abend hob die Bahn die Störungsmeldung wieder auf. Bahnfahrgäste mussten sich wegen des Einsatzes allerdings auf Verspätungen und Verzögerungen einstellen. Die Gleise der Schwarzwaldbahn verlaufen unmittelbar hinter der Brücke an der Wilhelm-Binder-Straße.