Während sich draußen am Samstag die Temperatur für den vielleicht letzten Sommertag des Jahres in die Höhe schraubte, traf sich in der Schwenninger Neckarhalle die CDU zu ihrem Kreisparteitag. Kühl war die Stimmung aber auch in den Innenräumen keineswegs.

Frei hört aus Zeitmangel auf

Vielmehr war sie geprägt von Dankbarkeit und Tatkraft. Dankbarkeit für das, was der neue Kanzleramtsminister und aus zeitlichen Gründen scheidende Kreisvorsitzende Thorsten Frei im Kreisverband bewegt und erreicht hat.

Das Direktmandat soll zurück

Tatkraft, weil die CDU die Landtagswahl im März mit viel Elan angeht und klar formuliert, dass sie das Direktmandat im Wahlkreis Villingen-Schwenningen zurückholen möchte.

Beim Kreisparteitag der CDU in der Schwenninger Neckarhalle spricht Manuel Hagel, Spitzenkandidat der Landes-CDU, zu den Mitgliedern.
Beim Kreisparteitag der CDU in der Schwenninger Neckarhalle spricht Manuel Hagel, Spitzenkandidat der Landes-CDU, zu den Mitgliedern. | Bild: Cornelia Putschbach

Was Thorsten Frei die CDU im Landkreis bedeutet, lässt sich vielleicht am besten daran ablesen, dass er sich trotz prallgefülltem Terminkalender am Samstag mehr als vier Stunden Zeit für den Kreisparteitag nahm.

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Begrüßen konnte er in der Neckarhalle nicht nur gut hundert CDU Mitglieder. Darunter den Landtagsabgeordneten des Wahlkreises Tuttlingen-Donaueschingen, Guido Wolf, den Kandidaten des Wahlkreises Villingen-Schwenningen, Andreas Braun, die stellvertretende Bezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete aus dem Nachbarwahlkreis, Maria-Lena Weiss.

CDU-Landesvorsitzender unter den Gästen

Auch Landrat Sven Hinterseh und etliche Oberbürgermeister und Bürgermeister waren anwesend, ebenso wie Manuel Hagel, den nach den Worten Thorsten Freis „künftigen Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg“.

Großer Dank für Thorsten Frei

Den ersten Teil seiner Redezeit widmete Manuel Hagel dem Dank an Thorsten Frei. „Du vertrittst uns als CDU ganz hervorragend. Ich bewundere Dich für Deine Nerven. Du triffst immer den richtigen Ton“, hatte er großes Lob parat. Auch den Kreisverband habe Thorsten Frei mit ruhiger Hand, mit Weitblick und Zuverlässigkeit geführt, so Manuel Hagel weiter.

In diesen Dank reihten sich im Laufe des Kreisparteitags noch viele Redner ein. Thorsten Frei hat im Kreisverband fraglos große Spuren hinterlassen.

Zwei, die künftig noch mehr Landespolitik machen wollen: Andreas Braun, der Kandidat für den Wahlkeis Villingen-Schwenningen, und Manuel ...
Zwei, die künftig noch mehr Landespolitik machen wollen: Andreas Braun, der Kandidat für den Wahlkeis Villingen-Schwenningen, und Manuel Hagel, Spitzenkandidat der CDU Baden-Württemberg. | Bild: Cornelia Putschbach

Manuel Hagel wurde derweil noch politischer: Die Wirtschaft müsse wieder Luft unter die Flügel bekommen. Außerdem müsse eine Entbürokratisierung erreicht werden, lauteten zwei seiner Kernaussagen.

Andreas Braun startet in den Wahlkampf

Auch der Unterkirnacher Bürgermeister Andreas Braun machte deutlich, worum es für die CDU und für ihn in den kommenden Monaten geht: Mit dem Kreisparteitag wolle er seinen Wahlkampf starten. Sicherheit, Zuversicht, Verlässlichkeit, Handwerk und die Zukunft des Landes stellte er in den Mittelpunkt seines Grußwortes.

Landtagskandidat Andreas Braun (links) beim Wahlkampfauftakt im Rahmen des Kreisparteitages der CDU. Gemeinsam mit seinen Söhnen ...
Landtagskandidat Andreas Braun (links) beim Wahlkampfauftakt im Rahmen des Kreisparteitages der CDU. Gemeinsam mit seinen Söhnen verteilt er symbolträchtige Schraubendreher an die Anwesenden, darunter auch Manuel Hagel und Thorsten Frei (Bildmitte). | Bild: Cornelia Putschbach

Anschließend war es wieder an Thorsten Frei, zum Mikrofon zu greifen. Noch hatte er als Kreisvorsitzender einen Rechenschaftsbericht abzulegen.

Dabei spann er den Bogen von den Kommunalwahlen bis hin zur Bundestagswahl. Finanziell stehe der Kreisverband solide da. Und auch die Zahl von 1236 Mitgliedern könne nahezu konstant gehalten werden.

Eine politische Rede verkniff sich Frei, auch wenn ihm das, wie er zugab, mindestens ebenso schwer fiel wie sein Rückzug aus dem Kreisvorstand. „Ich kann mich aber weder teilen noch klonen“, sagte er.

Künftig vier Kreisvorsitzende

Zur Vorsitzenden des Tagungspräsidiums hatten die Anwesenden Maria-Lena Weiss gewählt. Gleich zu Beginn des Parteitags stimmten sie zudem dafür, die Zahl der stellvertretenden Kreisvorsitzenden von drei auf vier zu erhöhen.

Der neue Kreisvorsitzende der CDU, Erik Pauly (zweiter von links), mit seinen Stellvertretern Andreas Braun, Tanja Hall und Barbara ...
Der neue Kreisvorsitzende der CDU, Erik Pauly (zweiter von links), mit seinen Stellvertretern Andreas Braun, Tanja Hall und Barbara Wild. Auf dem Bild fehlt Katja Bremm. | Bild: Cornelia Putschbach

Donaueschingens Oberbürgermeister Erik Pauly kandidierte für den Kreisvorsitz. Er wolle aufgrund der aktuellen politischen Lage wieder mehr parteipolitische Verantwortung übernehmen und zu einer politischen Aufbruchstimmung beitragen, so Erik Pauly.

Rudolf Fluck und Susanne Ciampa hatten bereits angekündigt nicht mehr für das Amt der stellvertretenden Kreisvorsitzenden zu kandidieren. Einzig Marianne Schiller wollte weiter machen. Gewählt wurden Andreas Braun, Tanja Hall, Barbara Wild und Katja Bremm.

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Einen Antrag von 13 Bürgermeistern zur Umlandfinanzierung bei Schulneubauten und Sanierungen an die Landtagsfraktion und die Landesregierung nahm der Parteitag einstimmig an.

Wahlkampf in allen Städten und Gemeinden

Zum Abschluss des Parteitags war es dann nochmals an Andreas Braun, die Parteimitglieder auf den anstehenden Landtagswahlkampf einzuschwören. Er gab einen kurzen Überblick über Strategie und Vorhaben im Rahmen des Wahlkampfes. Unter anderem werde es in jeder Stadt und Gemeinde des Wahlkreises Villingen-Schwenningen Veranstaltungen geben, kündigte er an.