Nach der Eucharistiefeier und Dankeschön-Messe am Sonntagmorgen in dem bis auf den letzten Platz besetzten Villinger Münster folgte ein Dankeschön-Fest am Sonntagnachmittag im Münsterzentrum.

Respekt vor der Lebensleistung: Die Besucher erheben sich zum Dank an Josef Fischer für sein Wirken als Pfarrer, Dekan und Seelsorger.
Respekt vor der Lebensleistung: Die Besucher erheben sich zum Dank an Josef Fischer für sein Wirken als Pfarrer, Dekan und Seelsorger. | Bild: Ina Klietz

101 Ministranten begleiteten Josef Fischer auf dem Weg zum Altar bei seinem letzten Gottesdienst in seiner Funktion als Pfarrer, Leiter der Seelsorgeeinheit Villingen und Dekan des Dekanats Schwarzwald-Baar.

Ein Dankeschön, kein Abschied

„Ich möchte ein Dankeschön feiern für fast 18 Jahre gemeinsame Arbeit für die Menschen in der ganzen Stadt“, erklärte Fischer den Gläubigen. Da er weiter in Villingen wohnen werde, feiere er keinen Abschied.

Schließlich werde er für eine Übergangszeit gemeinsam mit Pfarrer Thomas Mitzkus die Seelsorgeeinheit Villingen und die beiden benachbarten Seelsorgeeinheiten „Zwischen Brigach und Kirnach“ sowie „An der Eschach“ leiten.

„Jetzt steht eine große Veränderung an“, verwies Josef Fischer auf die Entwicklung der „Römisch-Katholischen Kirchengemeinde im Quellenland“ unter der Leitung von Pfarrer Thomas Mitzkus. Der Pfarrer der zukünftigen Großpfarrei Unsere Liebe Frau Villingen beteiligte sich mit Diakon Rupert Kubon an der Durchführung der Eucharistiefeier.

Beim Gottesdienst während der Dankeschön-Messe predigt Dekan Fischer in der voll besetzten Münsterkirche.
Beim Gottesdienst während der Dankeschön-Messe predigt Dekan Fischer in der voll besetzten Münsterkirche. | Bild: Ina Klietz

Auszeit zur Neuorientierung

Wie im Gemeindebrief beschrieben, erfolgt die Pensionierung von Josef Fischer zum 1. Januar 2026. Eine zweimonatige Auszeit im Januar und Februar diene der Erholung und der persönlichen Neuorientierung. „Danach bringe ich mich ein, wo man mich braucht“, beschrieb der 68-Jährige im Gespräch mit dem SÜDKURIER seine künftige Aufgabe als Subsidiar in der Vertretung von Pfarrer Thomas Mitzkus.

Zwei gemeinsam für eine Aufgabe: In Solidum sind Pfarrer Josef Fischer (rechts) und Pfarrer Thomas Mitzkus bis Ende des Jahres gemeinsam ...
Zwei gemeinsam für eine Aufgabe: In Solidum sind Pfarrer Josef Fischer (rechts) und Pfarrer Thomas Mitzkus bis Ende des Jahres gemeinsam für die Seelsorgeeinheiten Villingen sowie die beiden Seelsorgeeinheiten „Zwischen Brigach und Kirnach“ sowie „An der Eschach“ zuständig. | Bild: Ina Klietz

Bis zu seiner Pensionierung bleibt Fischer weiterhin Mitglied im Seelsorgeteam der pastoralen Mitarbeiter. Deshalb hatte der Pfarrgemeinderat zu einem Dankeschön-Fest mit dem beliebten Pfarrer im Münsterzentrum eingeladen.

300 Menschen feiern mit Fischer

Der große St. Georg-Saal platzte aus allen Nähten – rund 300 Menschen kamen, um sich bei Dekan Josef Fischer für sein Wirken zu bedanken. Das meterlange Buffet war gefüllt mit zahlreichen Kuchenspenden. In einem Gästebuch konnten Freunde und Wegbegleiter persönliche Worte des Dankes und Wünsche für die Zukunft eintragen.

Das Gästebuch ist gefüllt mit Dank und guten Wünschen für die Zukunft.
Das Gästebuch ist gefüllt mit Dank und guten Wünschen für die Zukunft. | Bild: Ina Klietz

Den Auftakt der zahlreichen Dankesreden machte Martin Schuhbauer. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats lobte den Einsatz des Pfarrers im Seelsorgeteam und seine Unterstützung der Ministranten.

„Sie haben das Herz unserer Stadt mitgeprägt.“
Jürgen Roth, Oberbürgermeister

Mit einem finanziellen Beitrag für einen Strandkorb auf dem Balkon der neuen Wohnung in der Roten Gasse und einem Lied bedankten sich die Mitglieder des Pfarrgemeinderats für die gute Zusammenarbeit.

Landrat Sven Hinterseh bedankt sich mit dem neuesten Werk über den Schwarzwald-Baar-Kreis.
Landrat Sven Hinterseh bedankt sich mit dem neuesten Werk über den Schwarzwald-Baar-Kreis. | Bild: Ina Klietz

„Sie haben nicht nur das Münster, sondern auch das Herz unserer Stadt mitgeprägt“, dankte Oberbürgermeister Jürgen Roth im Namen der Stadt und überreichte kulinarische Köstlichkeiten. Landrat Sven Hinterseh bedankte sich für die guten Gespräche mit dem Dekan.

Dank auch von den St. Ursula-Schulen

„Ein Abschied ist auch ein Neuanfang“, begrüßte er Pfarrer Thomas Mitzkus als Leiter der zukünftigen Großpfarrei. Schulleiter Christoph Käfer überbrachte den Dank der St. Ursula-Schulen für über 100 Gottesdienste und die Unterstützung der Schulgemeinschaft.

Die Gesichter der Ökumene im Stadtbezirk Villingen: Dekan Josef Fischer und Dekan Wolfgang Rüter-Ebel (von links).
Die Gesichter der Ökumene im Stadtbezirk Villingen: Dekan Josef Fischer und Dekan Wolfgang Rüter-Ebel (von links). | Bild: Ina Klietz

Zahlreiche Mitglieder der Seelsorgeeinheit hatten einen Beitrag zur Dankeschön-Feier vorbereitet. Dazu gehörten Vertreter der Ministranten, das Pastoralteam, Mitglieder der Katholischen jungen Gemeinde, des Bernhardshüttenvereins und die Fideliswieber.

Harmonisches Miteinander in der Ökumene

Dekan Wolfgang Rüter-Ebel von der evangelischen Stadtgemeinde blickte auf 15 gemeinsame Jahre als Vertreter der Kirche in Villingen zurück. „Unser Miteinander hat der Ökumene im Stadtbezirk Villingen einfach gut getan“, beschrieb Rüter-Ebel das harmonische persönliche und berufliche Miteinander.

Gruppenbild mit Dekan: Die Mitglieder der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) der Münsterpfarrei Villingen bedanken sich bei Josef ...
Gruppenbild mit Dekan: Die Mitglieder der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) der Münsterpfarrei Villingen bedanken sich bei Josef Fischer für viele Freizeiten. | Bild: Ina Klietz

Musikalisch umrahmt wurden die vielfältigen Beiträge von „Der Bänd“ mit den Mitgliedern Lisa, Leni, Lukas, Lorenz und Jakob sowie den Alphornbläsern unter der Leitung von Martin Fetscher.

Josef Fischer bedankt sich für den gemeinsamen Weg als Pfarrer, Dekan und Seelsorger mit den Menschen in der Seelsorgeeinheit Villingen.
Josef Fischer bedankt sich für den gemeinsamen Weg als Pfarrer, Dekan und Seelsorger mit den Menschen in der Seelsorgeeinheit Villingen. | Bild: Ina Klietz

Nach zwei Stunden übernahm Josef Fischer das Schlusswort des Tages. „Man muss nicht sterben, damit nur Gutes über einen gesagt wird“, freute er sich über die vielen Dankesreden und das gefüllte Gästebuch mit lieben Worten und guten Wünschen für die Zukunft.

„Müde – aber glücklich“

Ein beeindruckender Sonnenaufgang habe ihn an die Worte von Papst Franziskus erinnert: „Alles entsteht, um in einem ewigen Frühling zu erblühen“. Dies mache Hoffnung für die Zukunft. Nach dem Gruppenfoto mit den Mitgliedern der KJG Münster verriet Josef Fischer, wie er sich am Ende dieses Danke-Tages fühlte: „Müde – aber glücklich.“