Frickingen Schon im November hatte der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Solarpark Frickingen – Im Ried“ gefasst und den zugehörigen Vorentwurf gebilligt. Eine Stellungnahme des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben (RVBO) könnte jetzt einen Riegel vor die geplante Freiflächen-Photovoltaikanlage südlich von Frickingen schieben. Die Ausnahmevoraussetzungen für einen Solarpark im Vorbehaltsgebiet für Naturschutz und Landschaftspflege seien nicht gegeben. Das Vorhaben schränke den regionalen Biotopverbund in seiner Funktions- und Entwicklungsfähigkeit ein, heißt es in der abgegebenen Stellungnahme. Der RVBO bezieht sich auf ein Vorranggebiet für Naturschutz und Landschaftspflege, das sich im südlichen Teilbereich der Fläche für die PV-Anlage befindet. Sowohl der zuständige Planer Heinrich Straub von der Singener Solarcomplex AG als auch der Gemeinderat zeigten wenig Verständnis für den Einspruch des RBVO.
Der RVBO empfiehlt, die geplante Modulfläche auf den nördlichen Teil zu beschränken, was laut Straub nicht mehr wirtschaftlich wäre. Der Solarpark-Planer hob die Vorzüge des „ausgesprochen konfliktarmen Standorts“ hervor. Es seien keine Lebensräume von empfindlichen Brutvögeln betroffen und der Standort liege abseits von Wohnsiedlungen, Naherholungsgebieten und Wäldern. Weil die Modulfelder separat eingezäunt werden sollen, bliebe genug Platz für Tiere und Spaziergänger. Das Anmoor bliebe erhalten, der Boden könne unter dem Extensivgrünland regenerieren. Ferner unterstrich Straub, dass sich der Solarparkstandort „nicht inmitten des regionalen Biotopverbundkorridors“ befinde, sondern an dessen Rand.
Einwendungen von Anwohnern gebe es nicht, und der BUND und LNV begrüßten sogar die Planung. Gottfried Grundler (FWV) meinte, er verstehe nicht, dass auf der einen Seite die Energiewende beschleunigt werden solle und auf der anderen Seite solche Einsprüche das Ganze behinderten. Die derzeitige Ackerfläche werde doch aufgewertet, befand er. Seine Ratskollegen gaben ihm recht. Unisono stimmten sie für die Abgabe einer entsprechenden Stellungnahme von Verwaltungsseite gegenüber dem RVBO.
„Es ist wichtig, sich zu wehren“, resümierte Uwe Maier (FBL) mit Blick auf die angedachte Freiflächen-PV-Anlage auf 8,6 Hektar. Für den Fall, dass die gemeindliche Stellungnahme nicht erfolgreich ist, schlug Straub vor, die Breite des kritisierten südlichen Baufelds auf 10 Prozent der Korridorbreite zu verringern. Ferner werde der RVBO-Vorschlag geprüft, das nördliche Baufeld zu verbreitern. Wenn das so wäre, könne der südliche Teilbereich des Modulfelds bei gleichbleibender Energiegewinnung zurückgenommen werden.