Die Investitionsschwerpunkte Schulneubau, Kindergartenumbau und Breitbandausbau hat der Gemeinderat im Dezember bereits festgelegt. In jüngster Sitzung genehmigten die Räte den von Kämmerer Matthias Rusch vorgelegten Haushaltsplan sowie die mittelfristige Finanz- und Investitionsplanung. Nicht ohne Grund stellte Rusch vorab die in den Vorjahren 2022/23 erreichten Überschüsse von rund 880.000 Euro heraus. Der vornehmlich aus Rekordeinnahmen bei der Gewerbesteuer stammende Überschussbetrag helfe, die Differenz aus Erträgen im Ergebnishaushalt (8,34 Millionen Euro) und den Aufwendungen (9,05 Millionen Euro) auszugleichen. Dieser Fehlbetrag von 710.000 Euro soll durch den Verkauf von Grundstücken auf 460.000 Euro weiter reduziert werden. Bürgermeister Jürgen Stukle unterstrich: „Wir werden alles daransetzen, am Jahresende ein besseres Ergebnis zu erzielen.“
Ein Blick auf den Finanzhaushalt zeigt einen Zahlungsmittelbedarf aus laufender Verwaltungstätigkeit von 110.000 Euro. Das Investitionsprogramm hat laut Rusch ein Volumen von knapp 5 Millionen Euro. Er kalkuliert mit 2,1 Millionen Euro an Zuwendungen plus 750.000 Euro aus Verkäufen von Flächen. Obendrauf kommt ein Kredit über 1 Million Euro. Zusammen mit einer Überführung von liquiden Mitteln von knapp 1,27 Millionen Euro ergibt sich ein Gesamtfinanzhaushalt von 5,1 Millionen Euro. Gebühren und Hebesätze bleiben unangetastet.
Die weitere Finanz- und Investitionsplanung steht zunächst im Zeichen des Neubaus der Grundschule. Nach einem Kredit über 1 Million Euro im Jahr 2024 sollen im Folgejahr weitere 2 Millionen Euro aufgenommen werden. Stukle sagte, er rechne mit Gesamtkosten für den Schulbau von 5,5 Millionen Euro, davon 2 Millionen an Zuwendungen. Dass angesichts der geplanten Kreditaufnahmen die Schulden steigen, bezeichnete Joachim Arnold (FWV) als besorgniserregend. „Die liquiden Mittel nehmen ab“, sagte er mit Verweis auf einen anvisierten Schuldenstand von 3,6 Millionen Euro bis zum Ende des nächsten Haushaltsjahres. Der Bürgermeister unterstrich, die Entscheidung für den Neubau sei bewusst getroffen worden. Auch nachfolgende Generationen von Kindern profitierten davon.
Für den Planungszeitraum bis Ende 2027 ging der Kämmerer von konstant bleibenden beziehungsweise wieder leicht steigenden liquiden Mitteln aus. Der Bestand an flüssigen Eigenmitteln werde dabei „noch recht deutlich über der Mindestliquidität liegen“, stellte Matthias Rusch in Aussicht.