In einer Minute und 26 Sekunden hat Samy Kramer aus Tettnang darin die Ankunft der "Landshut" in Friedrichshafen festgehalten. Der 16-Jährige durfte am 23. September eine Drohne aufsteigen lassen und konnte die Landung der Antonov An-124 sowie die Entladung der "Landshut" aus ungewöhnlichen Perspektiven filmen.
Von der Landung der Antonov bis zum Abflug der Maschine habe er in mehreren Etappen rund fünf Stunden lang gedreht. Gesteuert habe er die Drohne vom Tower des Flughafens Friedrichshafen aus. Dabei habe er einige Auflagen erfüllen müssen und musste seinen Drohnenflug von verschiedenen Stellen genehmigen lassen (s. Infokasten). "Ich stand außerdem während der gesamten Zeit in Kontakt mit dem Piloten der Antonov und dem Fluglotsen", erklärt der Gymnasiast. Im Gespräch mit dem Piloten habe er außerdem vorab geklärt, welche Bereiche um die Antonov herum er wegen möglicher Verwirbelungen meiden sollte, um das Triebwerk der Maschine sowie die Drohne nicht zu beschädigen.
Als Segelflieger kennt er sich mit der Luftfahrt ebenfalls aus. "Ich bin Segelflieger seitdem ich 14 bin. Diese Kenntnisse bringen mir auch etwas beim Steuern der Drohne", erklärt Samy Kramer, dessen Vater als Fluglotse in Friedrichshafen arbeitet. Die Drohne habe er sich bereits vor einiger Zeit angeschafft und rund ein Jahr geübt, "bis ich sie tatsächlich professionell steuern konnte und es schließlich richtig gut lief".
Das bei der Ankunft der "Landshut" entstandene Video wollte er eigentlich zunächst nur für sein privates Instagram-Profil nutzen. "Doch das Interesse ist inzwischen groß. Für das Kranunternehmen, das bei der Ankunft der Landshut im Einsatz war, habe ich aus dem vorhandenen Filmmaterial bereits eine eigene Version zusammengestellt", so der Hobby-Drohnenpilot.
Für das Drohnen-Video, das zunächst eines der größten Flugzeuge der Welt aus allen Perspektiven zeigt und schließlich einen direkten Blick von oben auf die "Landshut" ermöglicht, sei er von vielen Seiten gelobt worden. "Natürlich gibt es auch ein paar Kritiker, die das insgesamt sehr konservativ sehen mit den Drohnen, aber damit kann ich umgehen", sagt der Schüler des Montfort-Gymnasiums.
Aufnahmen von der Ankunft der "Landshut" zeigt das Drohnenvideo von Samy Kramer:
Short edit of the huge AN 124 ?? in Friedrichshafen for the purpose of bringing the “Landshut” back to Germany. Comment any advise you have to improve my video editing ? @eu_spotters @megaaviation @megaplane @aviacaonordestina @aviation_lovers @tmafortaleza #plane #AN124 #Landshut #avgeek #planespotting #aviation #planes #drones #aerial #aerialimagery #friedrichshafen #DJI #Phantom4
Genehmigung
Dem Drohnenflug bei der Ankunft der "Landshut" in Friedrichshafen ging ein Genehmigungsprozess voraus. Der Drohnenpilot benötigte nach Angaben von Andreas Humer-Hager vom Bodensee-Airport eine Genehmigung des Regierungspräsidiums und des Flughafenbetreibers. Er musste sich einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen und benötigte eine Genehmigung des Towers. "Er hat die Drohne vom Tower aus gesteuert und stand dort in ständigem Kontakt mit dem Lotsen", betont Humer-Hager. Außerdem hätten die Fluggesellschaft und der Pilot der Antonov dem Drohnenflug zustimmen müssen. (wie)