Wenn am Freitag der Häfler Street Food Markt seine Tore öffnet, ist das eine Premiere. Das Event, bei dem Schlemmen im Vordergrund steht, wird vom Uhldinger Unternehmer Markus Fetscher organisiert. Weil der keine Genehmigung für die Innenstadt bekam, findet der Schlemmermarkt der anderen Art nun auf dem Parkplatz P7, dem sogenannten „Zirkusparkplatz“ in der Nähe des ZF Forschungs- und Entwicklungszentrums (FEZ) statt.
Nachfragen im Gemeinderat
Das nahm FDP-Stadträtin Gaby Lamparsky bei der letzten Gemeinderatssitzung zum Anlass, einmal nachzufragen, warum die Stadtverwaltung keinen anderen Platz genehmigt habe. „Schließlich gab es früher ja auch das ‚Petit Paris‚ im Hinteren Hafen, warum war das beim Street Food Markt nicht möglich?“, wollte sie von der Stadtverwaltung wissen. Bürgermeister Dieter Stauber erklärte: „Wir haben mittlerweile eine interne Arbeitsgemeinschaft gegründet, um das Thema aufzuarbeiten“, denn die derzeitige Regelung sehe nur wenige Veranstaltungen im Jahr in der Innenstadt vor. „Dabei könnte vielleicht herauskommen, dass es Änderungsbedarf gibt“, so Stauber weiter.
Netzwerk-Stadtrat Jürgen Holeksa reichte diese Antwort nicht und hakte noch einmal nach. Bürgermeister Dieter Stauber antwortete dann etwas ausholender: „Da wir bereits unsere eigene Veranstaltung, den Schlemmermarkt, haben, haben wir uns dagegen entschieden, den Street Food Markt in die Stadt zu holen. Außerdem sind wir nicht sicher, wie es die Anwohner fänden, wenn die Laster durch die Stadt fahren“, sagte Stauber.
Die Diskussionen über „Friedhofshafen“ und die Forderung nach einem „Aufleben“ in der Innenstadt werden damit nun auch vom Rathaus aufgenommen. Trotzdem steht der erste Häfler Street Food Markt auf einem Parkplatz statt auf in der Innenstadt oder gar am Seeufer. Das kommt nicht bei allen Häflern gut an, wie eine SÜDKURIER-Umfrage auf dem Wochenmarkt ergab, obwohl grundsätzlich viel Zustimmung für das neue Event-Format spürbar war.
Meinungen der Häfler
Die 29-jährige Tatjana Mai war bereits auf mehreren Street Food Märkten, etwa in Bregenz oder in Nürnberg. „Das ist ein cooles Format“, meint sie. Sie selbst sei immer mit dem Rad unterwegs, daher stelle der Weg zum Veranstaltungsort für sie kein Hindernis dar. „Aber wem diese Veranstaltung nichts sagt oder nicht zufällig Werbung dafür gesehen hat, der wird sicher nicht den Weg auf den Zirkusparkplatz auf sich nehmen“, meint die Häflerin.
„Es ist schade, dass es keinen Platz in der Innenstadt für den Markt gibt“, meint Klaus Bayer. Die Idee selbst hält er für super und verweist auf das französische Dorf „Petit Paris„, das 2007 mit 17 Ständen am Hinteren Hafen die Besucher mit regionalen Köstlichkeiten beglückte. „Der Adenauerplatz wäre doch passend. Und Lärm gibt es da ja kaum, Anwohner werden also nicht gestört“, meint Bayer.
Sophia Dorner meint, in der Innenstadt wäre für die Besucher des Marktes mehr geboten. „Da wäre es doch viel leichter, ein größeres Publikum anzulocken“, sagt sie. Willi Pikus bezeichnet den Standort als Blödsinn. „Wir haben am See ein schönes Ambiente – wenn man das mit einem verkaufsoffenenem Sonntag kombinieren würde, würde auch die lokale Wirtschaft profitieren“, ist sich Pikus sicher.
Öffnungszeiten
Der Street Food Markt findet von Freitag, 11. Oktober, bis Sonntag, 13. Oktober auf dem Zirkusplatz (Parkplatz P7) statt.
- Öffnungszeiten: Freitag von 14 bis 22 Uhr, Samstag von 12 bis 22 Uhr und am Sonntag von 14 bis 22 Uhr.
- Parken: Direkt neben dem Veranstaltungsgelände gibt es ausreichend kostenlose Parkplätze.