Lena Reiner

Es sollte ein Signal sein. Das Netzwerk für Friedrichshafen, das als parteiloser Zusammenschluss als jüngste Fraktion im Gemeinderat direkt vier Sitze ergattern konnte, wollte seine Unterstützung für die Initiative „Aufleben in FN“ zeigen. Fraktionschef Jürgen Holeksa verriet, dass eine Einweihungsparty geplant sei, um das Fraktionsgebäude „aufleben“ zu lassen und Stadtrat Philipp Fuhrmann betonte: „Meiner Meinung nach hat Friedrichshafen Hochkultur auf dem Niveau einer 100.000 Einwohner-Stadt, es fehlt aber am Leben auf der Straße und an einem Szeneviertel für jüngere Leute.“ Daher habe das Netzwerk auch bereits einen Antrag zur Umwidmung des RAB-Geländes am Stadtbahnhof zu einem solchen Viertel gestellt.

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Sperrstunde ist Thema 

Die Runde war sich mehrheitlich einig, dass das kulturelle Angebot der Stadt nicht mangelhaft sei. So lautete eine Wortmeldung: „Wir haben hier alles. Die Leute kriegen nur den Arsch nicht hoch und gehen hin!“ Wohl aber, so äußerten sich ebenfalls mehrheitlich die Anwesenden, fehle ein Angebot für junge Menschen und ein zwangloses Miteinander auf der Straße: „Es ist doch kein Wunder, dass hier kein Wirt etwas Neues aufmacht, wenn er kurz nach zehn Uhr eins auf den Deckel kriegt, weil ein paar Gäste draußen stehen und sich unterhalten.“ Von Karl-Heinz Reinschmiedt kam dazu ein konkreter Vorschlag an die Fraktion: „Die Polizeiverordnung in Friedrichshafen stammt aus dem Jahr 2004 und regelt klipp und klar, dass um 22 Uhr Ruhe sein muss. Geht das an, bringt einen neuen Vorschlag!“

Alissa Lipp startete im Juni die Petition „Aufleben in FN“.
Alissa Lipp startete im Juni die Petition „Aufleben in FN“. | Bild: Lena Reiner

Auch wenn durch die Einladung zum öffentlichen Treffen bereits die Unterstützung des Netzwerks deutlich geworden sei, wünscht sich Alissa Lipp dennoch, dass die Stadträte auch über das Portal von „Open Petition“ ihre Stellungnahme abgeben: „Das ist meine Belohnung, wenn dort möglichst viele Stimmen erscheinen, die Zustimmung signalisieren.“ 360 Stunden Arbeit hat die Petitionsstarterin seit Juni für das Ende von #Friedhofshafen aufgebracht, zusätzlich zu ihrem Vollzeitjob. Und ihr Einsatz hat sich gelohnt: bereits nach acht Tagen war das Quorum von 860 Unterschriften erreicht.

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