Der Slogan steht: Das Netzwerk für Friedrichshafen will als "Frischer Wind im Hafen" in die Gemeinderatswahl am 26. Mai gehen. Bei der Vorstellung des Wahlprogramms am Dienstagabend erneuerte Spitzenkandidat Philipp Fuhrmann den eigenen Anspruch, auf Anhieb in Fraktionsstärke in den Rat einzuziehen. "Wind ist Bewegung. Wir sind eine Bewegung und wir wollen etwas bewegen", sagte der Frontmann der erstmals zur Wahl stehenden Bürgerinitiative, die inzwischen 55 Mitstreiter habe. Die Veranstaltung markierte für das Netzwerk den Auftakt zur Wahlkampagne.
Mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt
Die Plakate sind noch nicht gedruckt, liegen im Entwurf aber vor. Illustriert sind Aussagen oder Forderungen des Netzwerks. Die stellten mehrere Sprecher des Netzwerks bei der öffentlichen Versammlung im Rathauscafe vor. Ein wichtiges Anliegen im Themenfeld Wirtschaft und Finanzen sei die Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels. "Wir brauchen mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt", sagt Ex-ZF-Vorstand Jürgen Holeksa.
90 Minuten kostenlos Parken und 1-Euro-Bus
Damit die Kernstadt wieder wie ein Magnet anzieht, will das Netzwerk 90 Minuten kostenloses Parken in den städtischen Parkhäusern und das 1-Euro-Ticket im Bus einführen und eine Zwischennutzungsagentur etablieren, damit es weniger leer stehende Geschäfte gibt. Um die Höfe in der "Bio-Musterregion Bodensee" zu stärken, könnte man die alte Feuerwache wieder als echte Markthalle für regionale und biologische Produkte etablieren. Unterstützung braucht nach Ansicht des Netzwerks auch die Startup- und Gründerszene in der Stadt. Neben dem Pionier-Port der Zeppelin-Universität will die Initiative eine Gründerwerkstatt an zentralem Ort – die "Startbahn FN" – mit Unterstützung der städtischen Wirtschaftsförderung schaffen.
Adenauerplatz teilweise entsiegeln und begrünen
Klare Forderungen an die Stadtpolitik formuliert das Netzwerk auch in Sachen Umwelt und Ökologie. "Wir sind geschlossen und ohne Kompromisse gegen die Teilrodung des Seewalds", erklärte Simon Wolpold. Sollte das Netzwerk in den Stadtrat gewählt werden, will die Initiative zudem umgehend einen Antrag für die teilweise Entsiegelung und Begrünung des Adenauerplatzes in den Rat einbringen. Ziel des Netzwerks sei "eine komplette Durchgrünung der Stadt". Ein weiteres Anliegen sei der natürliche Hochwasserschutz an der Rotach.
Aus "Steinwüsten" wieder Schulhöfe machen
Auch in Kitas und Schulen hat das Netzwerk Potenzial für Verbesserungen ausgemacht. So sollte nicht länger zugelassen werden, dass Schulhöfe Steinwüsten seien, erklärte Nadine Gumpoltsberger. Die digitale Ausstattung und die Qualität des Mittagessens an den Schulen lasse zu wünschen übrig. In den Kitas seien zu wenig Fachkräfte für zu viele Kinder da. Sozial schwache Familien sollen einkommensabhängig Zuschüsse erhalten, um den Kitabesuch finanzieren zu können.
Fuhrmann: "Wir brauchen andere Grundstückspolitik"
Historische Bausubstanz erhalten und den sozialen Wohnungsbau ankurbeln sind weitere Ziele, erläuterte Jürgen Hauke. "Wir brauchen eine andere Grundstückspolitik", ergänzte zum Schluss Philipp Fuhrmann, der sich nicht nur gegen den Stadtbalkon im Uferpark, sondern auch gegen den Teilabriss des Karl-Olga-Hauses wandte. Hier könne man bezahlbaren Wohnraum für Studenten schaffen.
Neue Homepage
Das Netzwerk für Friedrichshafen ist mit einer neuen Internetseite im Netz präsent. Hier sind nicht nur alle 40 Kandidaten aufgeführt, die bei der Gemeinderatswahl antreten, sondern auch das Wahlprogramm in den zentralen Themen aufgeführt. Weitere Informationen unter: http://www.netzwerk-fuer-friedrichshafen.de