Der Konkurrenzkampf steigt: Wer auf dem Häfler Weihnachtsmarkt die Massen begeistern will, muss sich mehr einfallen lassen als den klassischen Glühwein in bunten Tassen. Denn das Angebot an alkoholischen Heißgetränken ist groß. Spätestens nach dem zweiten heißen Caipirinha fällt es nicht mehr so leicht, sich auf der Bodensee-Weihnacht zurechtzufinden. Juniorredakteurin Mona Lippisch, Praktikantin Jana Messmer und Volontär Marcel Jud bieten einen Überblick der beliebtesten Alternativen zum „klassischen Roten“.
Wir haben acht Getränke probiert und bewertet. Los ging es am Stand der Weihnachtspyramide. Hier gibt es eine große Auswahl. Da wir jedoch nicht nur zum Vergnügen hier sind und noch aufrecht zur nächsten Hütte gehen müssen, testen wir nicht alles. Marcel Jud ist begeistert vom heißen „Glüh-Jack“.
1. Der Glüh-Jack
- Preis: 5 Euro
- Zutaten: Tennessee-Whiskey (Jack Daniel‘s) und Glühwein
- Alkoholgehalt: circa 40 Prozent
- Geschmack: das Whiskey-Heißgetränk mit bitterem Abgang weckt Sehnsucht nach Abenteuern in der Prärie
- Zielgruppe: trinkfeste, „harte“ Kerle und Frauen mit Cowboy-Gen
- Fazit: Suchtpotential! Jedoch nicht für den leeren Magen geeignet
Für Fahrer und alle, die keinen Alkohol trinken wollen, empfiehlt Jana Messmer einen Winterpunsch-Chardonnay, der schmeckt auch ohne Alkohol. Pluspunkt der Weihnachtspyramide: Schneemaschine und kitschige Weihnachtsmusik sorgen für die richtige Adventsstimmung beim Genuss der Heißgetränke.
Der Weihnachtspyramide-Stand bietet wirklich für jeden etwas. Da darf natürlich auch das Modegetränk „Hugo“ nicht fehlen.
2. Der Heiße Hugo
- Preis: 5 Euro
- Zutaten: Holundersirup, Minze, Zitrone, Orange und weißer Glühwein
- Alkoholgehalt: 9 Prozent
- Geschmack: Optisch überzeugt die Heißversion des Sommergetränks, jedoch schmeckt sie zu süß und künstlich
- Zielgruppe: Hipster, die auch in der Adventszeit auf ihrem „Hugo“ bestehen
- Fazit: So fruchtig-natürlich wie er aussieht, ist der „Heiße Hugo“ nicht
Die „Südtiroler Stubn“ von Martl und Ander überzeugt uns mit der „Heißen Oma“, einem besonders cremigen, italienischen Eierlikör mit einem Klecks Sprühsahne.
3. Die Heiße Oma
- Preis: 3 Euro
- Zutaten: italienischer Eierpunsch, Schlagsahne
- Alkoholgehalt: 17 Prozent
- Geschmack: weckt Erinnerungen an Kuchen und Weihnachten und punktet mit leichter Alkoholnote
- Zielgruppe: für alle, die Lust auf „Italianità“ in der Adventszeit haben
- Fazit: der Likör besticht mit leckerem Geschmack und günstigem Preis
Über den „Heißen Caipi“ des „Lammgarten Stüble“ sagt Mona Lippisch: „Sehr lecker, nicht zu süß und mit klassischem Caipirinha-Geschmack.“ Marcel Jud ist vom „Heißen Feger“ angetan: Ein Wodka-Apfelsaft-Gemisch mit geheimen Gewürzen.
4. Der Heiße Caipi
- Preis: 5 Euro
- Zutaten: weißer Rum, Eis, Rohrzucker, Limetten, Limettensaft
- Alkoholgehalt: circa 8 Prozent
- Geschmack: steht seinem kalten Pendant in nichts nach: sehr lecker, nicht zu süß und „süffig“
- Zielgruppe: Party-Löwen, die den Weihnachtsmarkt rocken
- Fazit: gelungene Heiß-Version des berühmten Cocktails
Neben dem „Heißen Caipi“ bietet das „Lammgarten Stüble“ eine weitere Spezialität an: die Wodka-Apfelsaft-Mischung „Heißer Feger“.
5. Der Heiße Feger
- Preis: 3 Euro
- Zutaten: Wodka, Apfelsaft, Schlagsahne und „geheime“ Gewürze
- Alkoholgehalt: 12 Prozent
- Geschmack: der „Feger“ ist nicht nur heiß und schaut gut aus, sondern schmeckt auch süß und fruchtig
- Zielgruppe: Weihnachts-Gourmets, bei denen das Auge mittrinkt
- Fazit: leckeres Mischgetränk mit überzeugender Optik für den kleinen Durst
Weiter geht der Test an der Bude der Wirte-Gemeinschaft. „Die Kunden loben vor allem unseren Jägertee und Glüh-Most“, sagt Verkäufer Rolf Gaissmaier. Davon konnten auch wir uns überzeugen.
6. Der Jägertee
- Preis: 3.50 Euro
- Zutaten: Rum, mit Orangenscheiben verfeinert
- Alkoholgehalt: keine Angabe
- Geschmack: typischer Jägertee-Geschmack, der an Berge, Schnee und Skifahren erinnert
- Zielgruppe: Après-Ski-Fans und Schneehasen
- Fazit: klassischer Jägertee, wie man ihn kennt, aber ohne das gewisse Extra
Gerne wären wir noch länger bei der Wirte-Gemeinschaft geblieben, doch die Arbeit ruft und auch das Angebot der nächsten Hütte will verkostet werden. Die „Feuerzangenbowle“ punktet mit Stehtischen und überdachtem Anbau. Das gleichnamige Getränk wird für schöne Bildeffekte nochmals mit Schnaps übergossen und schmeckt für uns danach zu stark nach Alkohol.
7. Die Feuerzangenbowle
- Preis: 3,50 Euro
- Zutaten: Rum, Rotwein und Zuckerhut, der angezündet wird
- Alkoholgehalt: keine Angabe
- Geschmack: der Rum brennt nicht nur in der Tasse, sondern auch ordentlich im Hals
- Zielgruppe: trinkfeste Liebhaber romantischer Feuerspiele
- Fazit: spektaktuläres Flammenspiel, jedoch kein Genuss für den Gaumen
Feuer frei: Die Mitarbeiter der Weihnachtspyramide haben ebenfalls Feuerzangenbowle im Angebot
Es geht weiter zur Eisbahn auf dem Romanshorner Platz. Dort verkosten wir beim Stand des Bio-Bistros „v2o“ drei Winter-Schnäpse für jeden Geschmack: Bratapfellikör, Weihnachtspunsch und „Rum Coconut“ mit Kokosgeschmack.
8. Die Winter-Schnäpse
- Preis: jeweils 2,50 Euro
- Zutaten: Bratapfellikör, Weihnachtspunsch und „Rum Coconut“
- Alkoholgehalt: 16 bis 40 Prozent
- Geschmack: fruchtig weihnachtlich (Likör), künstlich stark (Punsch), Kokosnuss-Geschmack (Rum)
- Zielgruppe: junge Erwachsene, die süffig in die Adventszeit starten wollen
- Fazit: kleine Schäpse zum kleinen Preis, für jeden Geschmack etwas
Wer doch die klassische Variante bevorzugt, findet ein paar Schritte weiter beim Weingut Müller sein Glück. Markt-Besucherin Claudia Wagner sagt: „Hier gibt es den besten Glühwein in Friedrichshafen.“ Geschmackssache, finden wir, und raten: „Selbst probieren!“