Hat ein Vater seine Tochter missbraucht, oder nicht? Das Landgericht Waldshut-Tiengen verurteilte den heute 45-Jährigen nach zehn Prozesstagen zu fünfeinhalb Jahren Haft.
Er soll zwischen 2018 und 2020 seine damals noch minderjährige Tochter sexuell missbraucht haben. Die Taten hatten sich im Haus der Urgroßmutter der jungen Frau in einem Dorf im Norden des Kreises Waldshut ereignet. Das Gericht hatte fünf Prozesstage veranschlagt.
Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Tochter
Doch die Beweisaufnahme war nach den ersten Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung noch mal aufgenommen worden. Grund war unter anderem Zweifel an der Glaubhaftigkeit der Tochter. Der Grund: Die junge Frau hat auch in Konstanz einen Mann wegen Vergewaltigung angezeigt.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig
Diese sah der Vorsitzende Richter Martin Hauser nach seiner rund einstündigen Begründung zum Urteil der großen Jugendkammer allerdings als widerlegt an. Er rechne damit, dass Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt werden. Die Verteidigung forderte im Plädoyer Freispruch.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.