Rund 40 Touristiker aus der Region machten am Mittwoch bei einer Demo auf dem Adenauerplatz ihrem Unmut Platz- natürlich unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes. Vertreter selbstständiger Reisebüros gingen im Rahmen einer bundesweiten Aktion auf die Straße, darunter auch Peter Fischer vom Lufthansa City Center Immenstaad und seine Frau Silke.
1800 Reisebüros haben bereits Insolvenz angemeldet
Unter dem Motto „Wir zeigen Gesicht“ wollen sie gemeinsam mit ihren Kollegen auf die derzeitige Situation aufmerksam machen, weil sie sich von der Politik nicht vertreten fühlen. „Wir waren die ersten, die von der Corona-Krise und den Reiseeinschränkungen betroffen waren“, erzählt Peter Fischer. Die Branche fordert staatliche Hilfen, ohne die zahlreiche Arbeitsplätze und Existenzen auf dem Spiel stünden. „Es gibt deutschlandweit 11 000 Reisebüros mit 100 000 Angestellten, 1800 haben schon jetzt Insolvenz angemeldet“, so Peter Fischer. „Während der Reisekonzern Tui von der Bundesregierung 1,8 Milliarden Euro Hilfen bekommt, stehen wir mit leeren Händen da“, erklärt der Reisebüro-Inhaber.
Reisebüros wollen Notfallfonds
Die Demo, die unter dem Motto „Rettet die Reisebranche, wir sind Touristik“ stand, wurde in Friedrichshafen von Monika Gindele, Inhaberin des gleichnamigen Reisebüros in der Charlottenstraße, organisiert. In dem Aufruf zur Demo fordert sie einen „Notfallfonds, der speziell für die Tourismuswirtschaft einschließlich der Reisebüros eingerichtet werden“ könnte.
Auch Peter Fischer sieht schwierigen Zeiten entgegen. „Die Osterferien sind bereits weggebrochen, jetzt auch die Pfingstferien und viele Menschen stornieren schon jetzt ihre Buchungen für die Sommerferien“, berichtet er. Zwar stehe er derzeit noch ganz gut da, weil seine Kunden nun vermehrt Gutscheine kauften, aber schwierig sei die Lage dennoch, weil die Reisewirtschaft derzeit im Grunde still stehe. „Das Schlimme ist ja, das keiner weiß, wie es weitergeht und dass wir Reisebüros die letzten sein werden, die aus der Corona-Krise wieder herauskommen“, sagt Peter Fischer, etwas resigniert.