Der Buchhornplatz hat definitiv schon bessere Zeiten erlebt. Gleich mehrere Geschäfte stehen leer, manche – etwa der ehemalige Friseur-Laden an der Ecke zur Goldschmiedstraße oder eine Modeboutique – seit einigen Monaten, andere schon seit Jahren.
Auch Gastronomiebetrieb haben geschlossen. Nach mehr als 40 Jahren hat sich Ralf Felder im Mai 2024 aus der Gastro-Szene verabschiedet. Aus gesundheitlichen Gründen schloss er das „Felders“ im Häfler Medienhaus K42. Jetzt ist gleich gegenüber für das Biorestaurant im Zeppelin Museum Schluss. Peter Rothe und Sabine Bold, die das Lokal erst im April vergangenen Jahres übernommen hatten, machen nicht weiter.
„Ende Juli ist Schluss“, sagte Sabine Bold vor wenigen Tagen auf Nachfrage. Die Gründe seien vielfältig. Sie spricht von Problemen verschiedenster Art – Corona, die Inflation, eine angespannte Personalsituation, das Verhalten mancher Gäste. Die wirtschaftliche Situation sei zuletzt immer schwieriger geworden. Die Pächter schließen dabei nicht nur das Biorestaurant, auch den Bioladen Greenbox in der Ailinger Straße werden sie nicht weiter betreiben.
„Für uns ist das sehr bedauerlich“
Claudia Emmert, Direktorin des Zeppelin Museums, sagt: „Für uns ist das sehr bedauerlich.“ Der August sei traditionell der besucherstärkster Monat für das Museum. Man sei auf der Suche nach einem Nachfolger für das Museumsrestaurant und hoffe auf eine baldige Lösung. „Wir haben natürlich auf der einen Seite ein touristisches Publikum, wollen aber auch etwas für die Häfler anbieten“, sagt die Museumsdirektorin.

Schön wäre eine zweiteilige Karte mit Angeboten für Familien und Kinder tagsüber sowie der einen oder anderen kulinarischen Besonderheit am Abend. Das Museumsrestaurant besteche natürlich durch seine besonders schöne Lage. „Mit Blick auf See und Berge, einer tollen Terrasse und riesengroßen Fenstern“, zählt Claudia Emmert nur einige Vorzüge auf. Mit immerhin 240.000 Museumsbesuchern seien viele Menschen im Haus. Potenzielle Pächter können sich direkt beim Zeppelin Museum melden.
Auch Martin Ruf vom Stadtforum bedauert das Aus. Der Buchhornplatz sei sicher ein Platz, wo es Verbesserungen braucht, sagt er zu den Leerständen insgesamt. „Aktuell haben wir hier einen Zustand, den so keiner möchte“, betont er. Die Gründe für die Leerstände seien dabei vielfältig. „Den einen großen Wurf für alle Probleme wird es nicht geben“, glaubt er. Insgesamt brauche der Platz aber eine höhere Frequenz.

Wichtig sei hierfür, dass es mit der Wiedereröffnung des Lebensmittelgeschäfts am nahegelegenen Romanshorner Platz nun rasch vorangehe. Damit könnte auch der Bereich um den Buchhornplatz wieder belebt werden, glaubt und hofft er gleichermaßen. Das Stadtforum stehe in engem Austausch mit dem Stadtmarketing. „Von daher wissen wir, dass sich für die eine oder andere Fläche Lösungen abzeichnen“, sagt Ruf.
Das bestätigt auch Thomas Goldschmidt, Chef des Stadtmarketings, auf Anfrage. Details könne er noch nicht nennen, aber er zeigt sich angesichts aussichtsreicher Gespräche durchaus optimistisch. Auch an anderen Stellen in der Innenstadt habe sich etwas getan. Wo einst das „Jeans Werk“ war, hat vor Kurzem das „Outlet Land Bodensee“ eröffnet. „Neu ist auch ein Geschäft in der Friedrichstraße“, so Thomas Goldschmidt. Im „Absolut“ gebe es Kleidung und Accessoires.