Was wird nun aus der lang ersehnten Bahnunterführung in Fischbach? Der Häfler Ortsteil wird bislang durch die Bahnlinie in zwei Teile getrennt. Das soll sich durch den Bau einer Unterführung ändern. Die zusätzliche Querung würde vielen Fischbachern den Weg zur Ortsmitte, zu den Geschäften oder zum Bahnhalt erleichtern, Schüler müssten keinen großen Umweg mehr über den Bahnübergang nehmen. Das Projekt war aus Kostengründen allerdings immer wieder auf die lange Bank geschoben worden.

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Im Dezember 2021 waren die Gesamtkosten im Planungskonzept mit 7,9 Millionen Euro beziffert worden. Inzwischen ist klar, es ist mit deutlichen Mehrkosten zu rechnen. Wie die Stadtverwaltung in ihrer Sitzungsvorlage schreibt, ist das Projekt „inzwischen so weit fortgeschritten, dass für Juni 2026 eine einwöchige Sperrung der Bahnstrecke bei der DB Netz AG beantragt und genehmigt wurde“. Mit den Vorarbeiten müsse daher im Herbst 2025 begonnen werden.

Mehrkosten von 2,5 Millionen Euro

Allerdings sei das Stadtbauamt darüber informiert worden, „dass die Projektkosten aus dem Baubeschluss von 2021 in Höhe von 7,9 Millionen Euro nicht zu halten sind“. Als Gründe dafür werden verschiedene Faktoren wie Corona-Krise, Rohstoff-Verteuerung und Energiepreissteigerungen angeführt. Zwar seien Einsparpotenziale geprüft worden, „trotzdem kommt es zu Mehrkosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro“, so die Verwaltung.

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Die Stadt verweist darauf, dass die Maßnahme unter den ursprünglichen finanziellen Rahmenbedingungen beschlossen worden sei. „Bei dieser handelt es sich eindeutig um eine freiwillige Aufgabe im städtischen Haushalt“, wird sie in der Vorlage zitiert. Mit der Erhöhung des Kostenrahmens werde der Finanzhaushalt weiter belastet. Daher sei das Projekt nun neu zu bewerten. Weiter heißt es in der Stellungnahme der Stadt- und Stiftungspflege: „Vor diesem Hintergrund – und der Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung – sollte diese freiwillige Aufgabe bis auf Weiteres ausgesetzt werden.“

Glaubwürdigkeit stehe auf dem Spiel

Kritik dazu kommt aus der Fischbacher Runde. Wie ihr Vorsitzender Dietmar Nützenadel mitteilt, „wäre es aus Sicht der Fischbacher Bürger fatal, das Projekt erneut auf die Wirtschaftlichkeit zu prüfen und gegebenenfalls laut Vorschlag der Stadtverwaltung bis auf Weiteres auszusetzen“. Zur Begründung führt er aus, dass die Bürger diese Entscheidung nicht mittragen würden, Glaubwürdigkeit und Durchsetzungsvermögen auf dem Spiel stehen.

Dietmar Nützenadel von der Fischbacher Runde
Dietmar Nützenadel von der Fischbacher Runde | Bild: Wieland, Fabiane

„Die Fischbacher Runde geht davon aus, dass der Gemeinderat zu seinen bisherigen Zusagen steht und das Projekt trotz Mehrkosten genehmigt“, betont der Vorsitzende des Fischbacher Gremiums. Sollte dies nicht der Fall sein, werde die Maßnahme wohl nie mehr umgesetzt. „Die Fischbacher Runde bittet daher den Finanz- und Bauausschuss sowie den Gemeinderat, der Weiterführung zuzustimmen.“

Der Finanz- und Verwaltungsausschuss wird am Montag, 4. März über das Thema beraten. Es folgen die Sitzung des Bauausschusses am 5. März und eine Entscheidung des Gemeinderats am 18. März.